Mittwoch, 20. November 2024

20.11.2024: „Zu verschenken“-Kisten: Der kostspielige Charme des Straßenrand-Upcyclings

Wer kennt es nicht? Man spaziert durch die Nachbarschaft und plötzlich entdeckt man am Straßenrand eine „Zu verschenken“-Kiste. Darin: Blumenvasen, Kinderspielzeug oder der letzte Überrest einer missglückten Origami-Karriere. Für viele ein kleiner Glücksmoment des Upcyclings – aber in Hilden kann so eine spontane „Schnäppchenjagd“ schnell zum teuren Spaß werden.

Denn hier sagt das Ordnungsamt: „Schluss mit dem Kisten-Chaos!“ Was auf privatem Grund oder in Einfahrten noch als unschuldiger Akt der Nachhaltigkeit gilt, wird im öffentlichen Raum zu einer ordnungswidrigen Sondernutzung. Übersetzt: Es ist nicht nur unerlaubt, sondern auch ziemlich ungeschickt. Warum? Weil das, was nicht mitgenommen wird, im besten Fall dekorativer Müll ist – und im schlimmsten Fall ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro nach sich ziehen kann. Ja, 1000 Euro für eine Vase, die noch aus den 80ern stammt.

Aber keine Panik: Hilden hat Alternativen parat, um die zweite Karriere eurer ungenutzten Gegenstände zu fördern. Wer seine alte Teekanne nicht zur Straftäterin machen möchte, kann auf Bücherschränke, Flohmärkte oder die guten alten Bekannten zurückgreifen. Und wer den Nachbarn nicht mit einem „Willst du meine gebrauchte Yogamatte?“ anquatschen will, kann sich auch an die vielfältigen Sammelstellen der Stadt wenden – von Kleidung bis Lebensmitteln ist alles dabei.

Kleidung zum Beispiel nimmt die Kleiderkammer mit einem Lächeln entgegen – solange sie gut erhalten ist (Ja, das löchrige Iron-Maiden-T-Shirt zählt nicht!). Lebensmittel, die nicht länger im Kühlschrank melancholisch vor sich hin welken sollen, finden ein neues Zuhause in der „guten Hilde“ oder bei der Hildener Tafel. Und selbst für Kinderkleidung und Spielzeug hat Hilden ein Herz – der Offene Kleiderschrank des Kinderschutzbundes wartet nur darauf, eure alten Schätze in strahlende Kinderaugen zu verwandeln.

Also, liebe Hildener Upcycling-Enthusiasten, merkt euch eines: Was am Straßenrand nach einer charmanten Geste aussieht, könnte im Portemonnaie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer braucht schon teure Bußgelder, wenn es in Hilden so viele clevere Alternativen gibt? Euer altes Zeug ist besser aufgehoben – und ihr spart euch den unangenehmen Brief vom Ordnungsamt. Ein echter Win-Win!

Dienstag, 19. November 2024

19.11.2024: Wenn Bahnhöfe reden könnten: 150 Jahre Hildener Bahnhof und ein kreativer Jubiläums-Wahnsinn

Es ist mal wieder so weit: Hilden hat Grund zu feiern – und zwar ganze 150 Jahre! Und wer jetzt denkt, es geht um den Geburtstag eines besonders langlebigen Stadthäuptlings oder eines Baums im Stadtpark, der hat sich geschnitten. Nein, es geht um den Hildener Bahnhof, diesen stolzen Verkehrsknotenpunkt, der seit 1874 Menschen und Güter durch die Gegend kutschiert und sich dabei nie eine Auszeit gegönnt hat.

Damals, am 19. November 1874, war die Eröffnung des Bahnhofs quasi wie der erste Schritt des Teenagers Hilden ins Erwachsenenleben. Kein mühseliges Gehumpel nach Benrath oder Ohligs mehr, um Pakete zu verschicken oder Tante Erna zur Kur zu bringen – Hilden war endlich eigenständig! Und wenn Sie dachten, dass Bahnhöfe nur aus Ziegelsteinen und Gleisen bestehen, denken Sie nochmal nach: Der Bahnhof war für die Stadt ein architektonisches Manifest der Unabhängigkeit. Oder sagen wir es so: Es war ein Statement, das laut „Wir sind wer!“ in die Welt hinausbrüllte.

Um dieses denkwürdige Jubiläum zu würdigen, hat sich die Stadt etwas einfallen lassen, das sowohl kleine als auch große Eisenbahn-Fans begeistert. Am Nachmittag des 19. November können sich die jüngsten Hildener in einer Malaktion kreativ austoben. Kunstpädagogin Dorothee Wengenroth und der Historiker-Illustrator Thomas Bernhardt haben die Farbpinsel schon gewetzt und laden zum Thema „Eisenbahn“ in den KuKuK-Raum ein. Das klingt nicht nur spannend, sondern auch so, als ob am Ende jeder Pinselstrich in der Bahnhofsvitrine landet. Also, liebe Eltern: Wer bisher dachte, der Kühlschrank sei die höchste Ehre für Kinderkunst, hat jetzt eine Alternative.

Doch auch für die Erwachsenen gibt es Unterhaltung, und zwar in Form eines Vortrags von Bernt Morbitzer. Der Mann ist quasi der Indiana Jones der Eisenbahngeschichte – allerdings ohne Hut, dafür mit Anekdoten im Gepäck, die wahrscheinlich mehr als nur einen müden „Ach, interessant“-Kommentar hervorrufen. Also ab ins Wilhelm-Fabry-Museum, wo nicht nur das Gehirn gefüttert, sondern auch Archivalien aus den 1930er Jahren gezeigt werden. Fun Fact: Die Gastwirtschaft im Bahnhof wurde damals von der Familie Brühne betrieben. Ob die Gastwirte damals wohl ahnten, dass ihre Bierdeckel irgendwann in einer Ausstellung landen würden?

Und weil Hilden in der digitalen Ära angekommen ist, gibt es eine Social-Media-Fahndung der besonderen Art: Wo ist das alte Bahnhofschild hin? Wer hat das Ding 2018 ersteigert? Ist es mittlerweile das Herzstück eines hippen Lofts in Berlin, oder hängt es doch noch in einer Hildener Garage? Fragen über Fragen – und die Stadt ruft zur kollektiven Detektivarbeit auf. Sherlock Holmes würde sich im Grabe umdrehen.

Also, liebe Hildener, jetzt liegt es an euch, diesen Bahnhof gebührend zu feiern. Schließlich wird man nicht jeden Tag 150 Jahre alt. Und seien wir ehrlich: Wenn Bahnhöfe reden könnten, würde der in Hilden sicher sagen: „Ich hab euch 150 Jahre lang gedient – jetzt macht mal ein bisschen Party für mich!“


Sonntag, 17. November 2024

17.11.2024: Weihnachtszauber in Hilden: Glühwein, Glitzer und Tannenbaumweitwurf

Ach, Weihnachten in Hilden – wo sich der Duft von Glühwein, frisch gebrannten Mandeln und Tannenreisig zu einer unschlagbaren Mischung vereint! Wer braucht schon Schneeflocken, wenn man über 70 festlich geschmückte Stände, ein Kinderkettenkarussell und ein Winterdorf hat? Genau, niemand. Hilden weiß einfach, wie man die Adventszeit rockt – oder besser gesagt, wie man sie mit einem Hauch von Besinnlichkeit, einer Prise Handwerkskunst und einer großen Portion Feierlaune anpackt.

Vom 29. November bis 1. Dezember verwandelt sich die Innenstadt in eine Weihnachtswelt, die selbst den Grinch aus seinem Höhlenversteck locken würde. Über 35 Vereine, sechs Schulen und ebenso viele gewerbliche Stände wie Glühweinbecher auf einem Weihnachtsmarkt (mindestens!) sorgen dafür, dass die Vielfalt stimmt. Handgefertigte Ketten, Mützen, Schals, Spielzeug – kurzum alles, was das Herz in der kalten Jahreszeit erwärmt, ist dabei. Und natürlich dürfen auch die kulinarischen Klassiker nicht fehlen: Hier trifft Bratwurst auf Crêpe, und Glühwein flirtet hemmungslos mit heißem Kakao.

Eröffnet wird das Spektakel standesgemäß durch das Bürgermeisterbüro – klingt offiziell, schmeckt aber trotzdem nach Zuckerwatte und Zimt. Die Öffnungszeiten lassen dabei keinen Raum für Ausreden: Freitag bis spätabends, Samstag bis noch später und Sonntag, na ja, immerhin bis zum letzten Bummel vor dem Tatort.

Doch halt, das war’s noch lange nicht! Am Alten Markt eröffnet schon am 25. November das Hildener Winterdorf. Und wer jetzt denkt, ein Winterdorf sei einfach nur ein Weihnachtsmarkt mit anderem Namen, der hat noch nie einen Tannenbaum durch die Luft geworfen. Richtig gelesen: Tannenbaumweitwurf. Keine Sorge, hier wird sportlicher Ehrgeiz mit einer gehörigen Portion Spaß gewürzt. Dazu gibt es Fotopoints für Instagram-würdige Weihnachtsgrüße, ein Bühnenprogramm, das jede Schneeflocke in Tanzstimmung versetzt, und natürlich das unverzichtbare Weihnachtssingen. Also Stimmbänder ölen und los geht’s.

Damit die Hildener Innenstadt auch optisch eine Glanzleistung abliefert, sorgen zahlreiche Tannenbäume für festliche Stimmung. Das Stadtmarketing und der Industrieverein haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um uns zu zeigen, dass mehr Tannenbäume immer auch mehr Weihnachtsstimmung bedeuten.

Wer jetzt noch Fragen hat – etwa, wie man einen Tannenbaum am besten wirft oder wo es die besten Mützen gibt – findet alle Antworten auf www.hilden.de/weihnachten. Aber ganz ehrlich: Am besten einfach hingehen und selbst erleben. Weihnachten in Hilden ist wie ein gut gemixter Glühwein – süß, würzig und macht einfach gute Laune!

Freitag, 15. November 2024

15.11.2024: Ein Wochenende voller Umleitungen: Der Tanz der Verkehrshütchen im Autobahnkreuz Hilden

Es ist wieder soweit: Die A46 und die A3, jene treuen Begleiter unseres motorisierten Alltags, bekommen ihre wohlverdiente Beauty-Kur. Leider bedeutet das für uns keine Wellness-Auszeit, sondern ein Wochenende voller Umleitungen, Stau-Frust und einer unfreiwilligen Sightseeing-Tour über die Anschlussstelle Erkrath. Danke, Autobahn GmbH!

Von Freitagabend bis Montagmorgen wird das Autobahnkreuz Hilden zur Sperrzone für zwei besonders beliebte Fahrverbindungen. Wer also dachte, er könne von der A3 aus Oberhausen locker flockig Richtung Wuppertal auf die A46 wechseln, wird enttäuscht. Ebenso ist die Verbindung von der A46 aus Wuppertal auf die A3 Richtung Frankfurt Geschichte – zumindest für dieses Wochenende. Aber keine Sorge, der berühmte „rote Punkt“ zeigt uns den Weg über Erkrath. Das klingt fast so, als könnte man sich darauf verlassen. Fast.

Der Grund für das Chaos? Die Autobahn GmbH Rheinland arbeitet an den letzten Feinschliffen der Fahrzeugrückhaltesysteme. Also diesen schicken Metallbarrieren, die auf den ersten Blick nach Autobahnschmuck aussehen, aber tatsächlich verhindern, dass wir mit unseren Autos wie in einem Actionfilm über die Böschung fliegen. Ein edles Ziel, für das man ein wenig Geduld aufbringen sollte.

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels – oder besser gesagt am Ende des Kreuzungsbauwerks. Denn die Arbeiten markieren das Ende eines Projekts, das in den letzten Jahren für so manche Staus, Flüche und unerwartete Bekanntschaften mit dem Radioprogramm gesorgt hat. Der Ersatzneubau ist fertig! Zumindest dieses Kapitel.

Natürlich wäre es kein echtes Autobahnprojekt ohne den kleinen Cliffhanger. Im Frühjahr geht’s weiter, dann wird noch ein Stückchen Fahrbahn Richtung Anschlussstelle Opladen erneuert. Aber hey, was sind schon 500 Meter im Vergleich zu einer weiteren Runde auf der emotionalen Achterbahn, die wir „Straßenbau“ nennen?

Bis dahin bleibt nur eines zu sagen: Viel Spaß mit den Umleitungen, nehmt es mit Humor und vergesst nicht, ein Selfie mit dem „roten Punkt“ zu machen. Denn wie oft hat man schon die Gelegenheit, Erkrath bei Nacht zu sehen?

Dienstag, 12. November 2024

12.11.2024: Überraschung zur Sessionseröffnung: Hildens Hoppedine mit unerwartetem Rollentausch

Die diesjährige Karnevalssession in Hilden hat mit einer überraschenden Wendung begonnen! Die „Hoppedine“ – eine zentrale Figur im Hildener Karneval – erwachte am Montagabend nicht wie gewohnt im Freien, sondern im warmen Inneren der Stadthalle. Dabei ließ sie das Narrenvolk etwas später als üblich mit einem humorvollen Reim aufhorchen und begrüßte die versammelten Gardisten und Karnevalisten. Ihr fröhlicher Ruf „Let’s get ready for Konfetti“ machte deutlich: Die närrische Zeit kann endlich starten!

Eine echte Überraschung für alle war jedoch der Rollentausch: Statt der angekündigten Mareike Schlebusch stand Stephanie „Fanni“ Pook als Hoppedine auf der Bühne. Da Schlebusch als Hofdame des Prinzenpaares verpflichtet ist, wurde Pook kurzfristig zur Hoppedine ernannt – eine Entscheidung, die bis zum großen Moment geheim blieb und damit der Veranstaltung eine humorvolle Note verlieh. Selbst die lokale Presse wurde im Dunkeln gelassen und stellte noch zuvor Schlebusch als die Hoppedine der aktuellen Session vor.

Der unerwartete Wechsel entpuppte sich als erster „Streich“ der neuen Hoppedine, der die diesjährige Karnevalssession umso spannender eröffnete. Mit dem traditionellen „Itter Itter Helau“ geht es in Hilden jetzt weiter, und schon am kommenden Samstag wird die Feier mit der Kürung der Tollitäten fortgesetzt. Die Hildener Karnevalisten dürfen sich also auf eine ausgelassene und überraschende Session freuen!

Samstag, 9. November 2024

9.11.2024: Hilden wappnet sich für das Wahl-Karussell: Ein Wahlkampf zwischen Portokosten und Ehrenamts-Notstand

Hilden, aufgepasst! Nach dem Ampel-Aus in Berlin heißt es für die Stadt nun: Alle Zeichen stehen auf „vorgezogene Bundestagswahl“. Während sich die Politiker in der Hauptstadt neu sortieren, muss Hilden unter Hochdruck eine Wahlmaschine aufbauen, die im ersten Quartal 2025 wie geschmiert laufen soll. Ursprünglich hatte man sich hier im beschaulichen Hilden auf eine Wahl-Doppelschicht im September 2025 eingerichtet, wo Bundestagswahl und eine eventuelle Bürgermeisterstichwahl hätten gemeinsam über die Bühne gehen können. Nun also drei Wahltermine – wie das Dreifache an Tortenstücken, nur ohne das Sahnehäubchen.

Mona Wolke-Ertel, die Frau des Augenblicks und Dezernentin, spricht von der „größten Herausforderung“ und beschreibt mit ruhiger Stimme, was andere in eine Schockstarre versetzen könnte: Wahlhelfer rekrutieren, Wahllokale herrichten, Wählerverzeichnisse erstellen und das alles unter den wachsamen Augen des Grundgesetzes, das eine Wahlabwicklung binnen 60 Tagen fordert. Aber mal ehrlich, die engagierte Hildener Verwaltung ist hartgesotten – zuletzt hatte sie die Europawahl gewuppt und das Wahlamt temporär mit Mitarbeitern aus den verschiedensten städtischen Ecken besetzt. Doch das bevorstehende Superwahljahr wird einen Personalkraftakt erfordern, und Wolke-Ertel lässt keinen Zweifel daran, dass die nächsten Monate aus so mancher Abteilung einen wahren Unterstützungs-Marathon herauskitzeln werden. „So etwas lässt sich nur mit viel Teamgeist stemmen“, bemerkt sie.

Apropos Teamgeist: Gesucht werden rund 300 Freiwillige, die als Wahlhelfer die Stellung halten – inklusive Erfrischungsgeld, versteht sich. Die Aufwandsentschädigung klingt verlockend, und Wolke-Ertel gibt dem Aufruf ihre persönliche Note, die irgendwie wie ein „letzter Aufruf“ über den Bahnsteig hallt: „Melden Sie sich gerne unter wahlamt@hilden.de!“

Die Finanzierung dieser demokratischen Mammutaufgabe? Mit einem Budget von rund 70.000 Euro kalkuliert die Stadt, wobei sich die Portokosten und das Erfrischungsgeld als die größten Posten herausstellen. Wie man die Wahl umweltfreundlich gestaltet? Das bleibt offen, doch in Hilden ist man bereit, mit einem Stapel Wahlbriefe und einem scharfen Blick für Ehrenamtler in den Kampf zu ziehen.

Fazit: Die bevorstehende Bundestagswahl mag Hilden organisatorisch an seine Grenzen bringen, doch Mona Wolke-Ertel und ihr Team stehen bereits in den Startlöchern, um das Wahljahr 2025 zu einem unvergesslichen Ereignis zu machen. Wer also einmal in die Welt der Wahlvorstände eintauchen möchte, sollte die Gelegenheit nutzen – Demokratie wartet nicht, und Hilden schon gar nicht.

Freitag, 8. November 2024

8.11.2024: Europaplatz Hilden – Ein Ort der (fragwürdigen) europäischen Werte oder doch nur ein teures Spielgerät?

Hilden hat einen neuen „Europaplatz“ – und die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Für die einen ein Zeichen für die Zusammengehörigkeit der europäischen Werte, für andere einfach eine dekorative Hundewiese mit Parkbank und Blumenkübel, die scheinbar direkt aus einem Baumarkt-Sonderverkauf stammen könnten. Die Rheinische Post berichtete kürzlich über das vernichtende Urteil einer Leserin, die den Europaplatz eher als „gammeligen“ Schandfleck statt als europäisches Statement sieht.

„Im Holterhöfchen stehen seit Juni dieses Jahres drei riesige Blumenkübel. Ich persönlich finde sie sehr schäbig“, lautet das nüchterne Urteil einer Hildenerin. Ein europäisches Flair soll der Platz durch eine EU-Fahne und eine Bank bekommen haben, doch der gewünschte Charme bleibt für viele Betrachter wohl aus. Stattdessen fühlen sich manche an ein etwas teureres Kinderparadies erinnert. Denn offenbar nutzen die Kids in der Nähe die massiven Blumenkübel gerne als Sprunggeräte. Ein bisschen wie in einem Abenteuerpark, nur halt günstiger – zumindest für die Kids.

13.500 Euro hat die Stadt für das Projekt ausgegeben, und das bei einem Haushalt, der unter Defiziten ächzt. Die Stadtverwaltung gibt zu bedenken, dass die „plakativen Elemente“ nicht nur dem Straßenschild mehr Nachdruck verleihen, sondern auch später wiederverwendet werden könnten. Die Blumenkübel, in den Farben der Europaflagge, wurden liebevoll mit blauem Männertreu und gelben Mädchenaugen bepflanzt. „Die Blumen sind viel zu klein für diese riesigen Töpfe und schauen kaum über den Rand“, beschwert sich die RP-Leserin. Und wenn Unkraut wuchert, wirkt das Ganze weniger wie ein Ort der Zusammengehörigkeit, sondern mehr wie ein unbeachtetes Areal.

Die Stadt erklärt, dass es ein politischer Beschluss war, den Europaplatz zu schaffen, vor allem in einer Zeit, in der die europäische Solidarität sichtbarer gemacht werden soll. Doch für einige Hildener wirkt es eher wie eine symbolische Geste, die teuer zu stehen kommt – ohne den gewünschten Effekt.

Während die Bürger weiter darüber diskutieren, ob der Europaplatz nun sinnvoll oder Geldverschwendung ist, bleibt die eigentliche Frage bestehen: Wo will Hilden künftig sparen? Projekte wie diese werfen genau solche Fragen auf, und es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass sich die Menschen vermehrt Gedanken über die Ausgabenpolitik ihrer Stadt machen. Ob aus dem Europaplatz jemals eine grüne Oase der Zusammengehörigkeit wird, bleibt abzuwarten. Aber eines ist klar: Solange es Menschen gibt, die sich an der Gestaltung und den Ausgaben ihrer Stadt reiben, lebt die Demokratie.

In diesem Sinne: Auf das Wohl unserer Blumenkübel und der europäische Werte!