Donnerstag, 11. April 2024

11.4.2024: Von Briefmarken und Paketpanik: Hildens Postdrama

Hilden steht Kopf! Die Stadt erlebt einen postalischen Paukenschlag: Die Postbank an der Robert-Gies-Straße stampft den Post- und Paketservice ein. Da bleibt den Hildenern wohl nur, ihre Pakete selbst zu tragen – oder sie lernen, Brieftauben zu züchten.

Die Schlagzeile „Deutsche Post sichert Filialangebot durch Partner-Filiale in Hilden“ klingt zunächst wie ein süßes Versprechen. Doch beim zweiten Hinsehen entpuppt es sich als bittere Pille. Ab dem 12. April heißt es für die Hildener: „Tschüss, bequeme Postwege!“ Die einstige postalische Perle an der Robert-Gies-Straße zieht den Stecker bei Briefen und Paketen.

Nun müssen sich die Einwohner Hildens auf eine Schatzsuche begeben, um das nächste Partnerunternehmen für ihre postalischen Bedürfnisse zu finden. Die Zentralität ist passé, eine Ära geht zu Ende. Man erinnere sich an die goldenen Zeiten, als Hilden noch mit zwei Postfilialen prahlte – eine in der Poststraße, die andere in der Kirchhofstraße. Doch dann kam der Umzug ins ehemalige Lidl-Gebäude, und die Deutsche Post AG schuf eine Center-Filiale, die jetzt unter dem Banner der DHL Group segelt.

DHL-Sprecher Rainer Ernzer versucht, die Wogen zu glätten, indem er auf die verbleibenden Partnerfilialen hinweist. Adressen wie Bahnhofsallee 3 und Bismarckstraße 8 werden als neue Anlaufstellen präsentiert. Auch der DHL-Paketshop im Rewe-Markt und weitere Kioske und Packstationen sollen die Lücke füllen. Für die Hildener bedeutet das: Stadtplan raus und Expedition starten!

Das Timing der Service-Einstellung könnte kaum ungünstiger sein. Erst kürzlich verkündete die Postbank, dass die Zahl ihrer Filialen schrumpfen wird. Mit rund 55.000 Einwohnern in Hilden und einer Filiale pro 280.000 Menschen bleibt die Frage: Wird die Robert-Gies-Straße bald postbanklos?

Die Antwort der Postbank bleibt vage. Man versteckt sich hinter Digitalisierungsargumenten und geändertem Kundenverhalten – Trends, die durch die Corona-Pandemie angeblich noch verstärkt wurden. Die Postbank sieht ihre Zukunft online und mobil, während die Bürger von Hilden sich fragen: „Und was ist mit unseren Paketen?“

In Hilden weht ein neuer Wind – oder besser gesagt, ein digitaler Sturm. Die Bürger stehen vor der Herausforderung, sich in dieser neuen Ära zurechtzufinden, in der Pakete und Briefe auf ungewohnten Wegen ihre Reise antreten. Wird Hilden diesen Wandel meistern? Bleibt abzuwarten, ob die Stadt sich als Pionier der Postmodernität erweist oder ob sie nostalgisch an vergangenen Posttagen hängt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen