Dienstag, 9. Juli 2024

9.7.2024: Grundsteuer-Ärger in Hilden und Haan: Was kostet die Welt – oder zumindest dein Grundstück?

Es ist so weit: Die neue Grundsteuerreform kommt und Hilden sowie Haan stehen Kopf. Hausbesitzer, Grundstückseigentümer und Mieter fragen sich bang: Wie teuer wird die Grundsteuer ab 2025? Spoiler: Es könnte teuer werden. Sehr teuer.

Also, schnappt euch eine Tasse Kaffee, lehnt euch zurück und lasst uns diese steuerliche Seifenoper gemeinsam durchkauen. Zuerst die gute Nachricht: Das NRW-Finanzministerium hat endlich die neuen Hebesätze für die Grundsteuer B veröffentlicht. Die schlechte Nachricht? Die Steuern für Einfamilienhäuser steigen, während Gewerbebetriebe eine ordentliche Erleichterung bekommen – es sei denn, die Kommunen entscheiden sich für unterschiedliche Steuersätze für Wohn- und Nichtwohngrundstücke.

Aber warum das Ganze? Vor sechs Jahren hat das Bundesverfassungsgericht die alte Grundsteuerberechnung für verfassungswidrig erklärt. Also musste eine neue her. Und da wir in Deutschland nichts mehr lieben als komplizierte Steuerregelungen, ist diese neue Berechnung natürlich alles andere als einfach. Doch keine Panik, sagt das Ministerium, es soll alles aufkommensneutral sein – also keine versteckte Steuererhöhung. Aber wie Marcus Optendrenk, NRW-Finanzminister und wahrscheinlicher Party-Muffel, treffend sagt: "Aufkommensneutralität für die Kommune bedeutet nicht Belastungsneutralität für die Bürger." Klarer Fall von "den Letzten beißen die Hunde."

In Hilden liegt der aktuelle Hebesatz der Grundsteuer B bei 580 Prozentpunkten. In Haan sind es 510. Das Land schlägt nun vor, Haan auf 661 Prozentpunkte zu erhöhen und Hilden auf schwindelerregende 727. Ein Beispiel gefällig? Ein Einfamilienhaus in Hilden kostet momentan rund 615 Euro Grundsteuer im Jahr. Mit dem neuen Hebesatz wären es etwa 770 Euro. In Haan würden die Kosten von 510 auf 660 Euro steigen. Yay, Inflation trifft auf Steuererhöhung – wer hätte gedacht, dass es möglich ist, sich noch mehr über Rechnungen zu freuen?

Sollten die Städte jedoch unterschiedliche Steuersätze für Wohn- und Nichtwohngrundstücke einführen, würde das Bild anders aussehen. In Hilden kämen Wohngebäude auf 569 Prozentpunkte und Nichtwohngrundstücke auf heftige 1212. In Haan wären es 576 und 917. Klingt kompliziert? Es ist kompliziert. Und die Entscheidung liegt in den Händen der Städte – oder besser gesagt in den Händen von Leuten, die wahrscheinlich immer noch versuchen, ihre eigenen Steuererklärungen zu verstehen.

Hildens Kämmerer Martin Wiedersprecher hält sich bedeckt. Klar ist nur, dass im September 2024 Vorschläge gemacht werden, welche Steuern ab dem 1. Januar 2025 erhoben werden sollen. In Haan sieht es nicht anders aus. Stadtsprecher Jürgen Simon erklärt, dass eine kurzfristige Anpassung der Hebesätze nicht in Frage kommt und differenzierte Hebesätze zum 1. Januar 2025 nahezu unlösbare Probleme verursachen würden. Ein Hoch auf die Bürokratie!

Ach ja, die endgültige Steuer hängt auch vom Grundsteuermessbetrag ab, den jeder Grundstücksbesitzer kürzlich festgelegt hat. Diese Zahl multipliziert mit dem Hebesatz ergibt den neuen Betrag. Und das kann entweder zu einem Freudensprung oder zu einem schmerzhaften Griff ins Portemonnaie führen.

Zusammengefasst: Die Grundsteuerreform ist da, und sie wird uns alle betreffen. Also schärft eure Bleistifte, legt die Taschenrechner bereit und macht euch auf eine turbulente Steuerzeit gefasst. Und wer weiß, vielleicht habt ihr am Ende des Jahres genug Stoff für ein Steuerdrama in fünf Akten. Viel Spaß!

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