Freitag, 29. November 2024

29.11.2024: Zwischen Beige und Saugrobotern: Wie Hilden sich ins Weihnachtsgeschäft stürzt

Die Weihnachtszeit naht und mit ihr die alljährliche Frage: „Was soll ich schenken?“ Doch keine Sorge, in Hilden laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um uns alle durch diese turbulente Zeit zu lotsen – oder zumindest mit einem Lächeln (und vielleicht einem Saugroboter) aus dem Geschäft zu entlassen.

Man könnte meinen, zwischen Arbeitsmarktsorgen, steigenden Preisen und der Frage, ob Beige wirklich die Farbe der Saison ist, würden die Hildener Einzelhändler verzweifelt in die Glühweintasse starren. Doch falsch gedacht! Stattdessen gehen sie mit der Gelassenheit von jemandem ans Werk, der weiß, dass Menschen zu Weihnachten immer kaufen – ob sie nun von Krieg, Krise oder der unaufgeräumten Wohnung abgelenkt werden wollen. Denn eines scheint sicher: Selbst die skeptischsten Kunden können einem Gemüse-Plüschtier oder einem Saugroboter, der fast mehr kann als sie selbst, kaum widerstehen.

Die Einkaufszone von Hilden glänzt wie immer – nicht nur vor Glitzerlichtern, sondern auch vor Euphorie. Saturn verkauft Smartphones und Kopfhörer, als ob wir alle in ein hermetisch abgeriegeltes Tech-Paradies ziehen. Und die Modegeschäfte? Die haben den cleveren Trick raus: Frühling im Winter. Wer will schon graue Mäntel, wenn er sich in Orange und Kaffeebraun gegen die Realität wappnen kann? Beige ist übrigens auch dabei, für den Fall, dass man sich subtil in die Couchlandschaft einfügen möchte.

Und dann wäre da noch der „Lebendige Adventskalender“, der nicht nur die Innenstadt, sondern vielleicht auch die Laune wiederbelebt. Denn seien wir ehrlich: Wer mag keine kleinen Überraschungen, die nicht aus Schokolade bestehen? Zugegeben, der Nervenkitzel eines spontanen Jellycat-Gemüseplüschtiers könnte dem Ganzen noch den letzten Schliff geben.

Aber zurück zur Kernfrage: Was kaufen die Hildener? Andrea Mettlicki von SpielPlus weiß Bescheid: „Bei Geschenken wird zuletzt gespart.“ So lautet ihre Erfahrung – und wer wären wir, das zu bezweifeln? Schließlich sagt niemand „Ich brauche keinen Saugroboter“, wenn die Alternative das eigene Wischen ist.

Also, liebe Hildener, auf in die Läden! Die Botschaft lautet: Kaufen heilt keine Weltkrise, aber ein bisschen Trost und ein gemütlicher Glühwein danach schaden auch nicht. Und wer weiß? Vielleicht findet ihr zwischen Beige, Saugrobotern und Puzzlewahn genau das Geschenk, das euch noch fehlt.

Mittwoch, 27. November 2024

27.11.2024: Deckel auf den Glascontainer: Ein Drama aus Glas und Gummi

Es gibt sie überall in Hilden, diese mystischen Orte, an denen die Menschen zusammenkommen, um ihr Altglas zu entsorgen: die Glascontainer. Sie sind die stillen Helden unserer Stadt – ständig im Einsatz, immer bereit, unsere leeren Flaschen und Marmeladengläser aufzunehmen. Doch wie in jedem guten Drama gibt es auch hier Konflikte. Und der größte von allen? Deckel. Deckel auf Containern, um genau zu sein. Stadt und Entsorger sind sich einig: Das geht gar nicht. Aber warum eigentlich nicht? Ist das eine geheime Regel, die nur Eingeweihte kennen? Oder gibt es physikalische Gesetze, die durch Deckel auf Containern aus dem Gleichgewicht geraten?

Wer schon mal am Nordmarkt war, kennt das Bild: Flaschen, die wie kunstvolle Skulpturen auf den Containern balancieren, Deckel, die mutig obendrauf liegen, als wollten sie sagen: „Ich gehöre nicht hierhin, aber ich bleibe trotzdem!“ Für die einen ist das vielleicht pragmatisch, für die Stadt und die Awista aus Düsseldorf ist es ein klares No-Go. Deckel gehören laut Verpackungsverordnung in den gelben Sack. Aber hier beginnt die große Recycling-Verwirrung: Die Glasverarbeiter stört es nicht, wenn der Deckel auf der Flasche bleibt – sie haben Magnete, die das regeln. Auf dem Container? Da hört der Spaß auf. Warum? Weil es einfach nicht geht. So simpel ist das.

Die Glascontainer in Hilden haben ohnehin kein leichtes Leben. Sie sind oft älter als so mancher SUV, der neben ihnen parkt, und müssen mit Graffiti, Stickern und den Tücken des Wetters kämpfen. Manche verlieren sogar ihre Gummilippen – die kleinen Helden des Lärmschutzes, die dafür sorgen, dass beim Flaschen-Einwurf nicht jedes Mal ein Konzert der Scherben erklingt. Doch anstatt diese Container in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken, werden sie einfach repariert. Eine neue Gummilippe hier, eine Graffiti-Reinigung dort – Recycling auch bei den Containern selbst.

Und dann ist da noch das Timing. Im Dezember, wenn Glühwein und Silvestersekt in Strömen fließen, werden die Glascontainer besonders gefordert. 12.000 bis 13.000 Tonnen Altglas fallen jährlich in Hilden an, und im Dezember sind es immer ein paar Tonnen mehr. Da kommt die Awista extra mit Sondertouren angerollt, um der Flaschenflut Herr zu werden. Trotzdem passiert es: Ein Container läuft über, Flaschen stehen oben drauf, Deckel liegen obendrauf, und die Ordnung ist dahin.

Vielleicht ist das alles aber auch ein Spiegel unserer Gesellschaft. Die Glascontainer sind mehr als bloße Recyclingstationen – sie sind ein soziales Experiment. Sie zeigen, wie kreativ wir werden, wenn es keinen Platz mehr gibt. Sie verraten, wer bereit ist, seinen Deckel in den gelben Sack zu werfen, und wer denkt: „Ach, ich lass ihn hier, irgendwer wird sich schon kümmern.“ Aber am Ende gibt es nur eine Wahrheit: Deckel auf Containern gehen einfach nicht. Punkt. Das sagen Stadt und Entsorger. Und wer sind wir, das in Frage zu stellen?

Samstag, 23. November 2024

25.11.2024: Black Friday in Hilden: Schnäppchen, Glühwein und die Frage, ob man wirklich noch eine weitere Kerze braucht

Hilden, der geheime Shopping-Hotspot der Republik, steht mal wieder in den Startlöchern, um den Black Friday zu einem echten Event zu machen. Während das Internet uns mit blinkenden Bannern, nervigen Pop-ups und zweifelhaften "Nur heute"-Rabatten bombardiert, setzen die Händler in Hilden auf eine bodenständigere Taktik: verlängerte Öffnungszeiten, gute Laune und ein Glas Glühwein für die Nerven.

Für alle, die sich fragen, warum der Black Friday überhaupt „black“ ist: Es hat nichts mit dunklen Wolken über Hilden zu tun. In den USA wird der Freitag nach Thanksgiving traditionell genutzt, um die Weihnachtseinkäufe zu starten – oder, wie es ehrlicher heißen müsste: die Shopping-Arena zu eröffnen. Seit einigen Jahren schwappt der Trend auch zu uns, und in Hilden bedeutet das: Die Geschäfte bleiben bis 20 Uhr geöffnet. Danach wird kollektiv mit Glühwein oder Kinderpunsch angestoßen – vermutlich, um die erfolgreich gesicherten Schnäppchen zu feiern oder den Frust über verpasste Deals wegzuspülen.

Von Feinkost bis Feinwäsche ist alles dabei. Wer also an diesem besonderen Freitag noch dringend italienischen Parmesan, ökologische Teesorten oder ein neues Sofa braucht, wird in Hilden fündig. Selbst Drogeriemärkte machen mit – schließlich kann man nie genug Duschgel im Vorrat haben, oder? Besonders verlockend ist die Mischung aus traditionellem Einzelhandel und Spezialitätenläden: „La piccola Sicilia“ lockt mit mediterraner Feinkost, während „Das Möbel“ vermutlich schon auf Kunden mit einem Sinn für stylishe Schnäppchen wartet.

Und falls jemand seinen Weihnachtseinkaufszettel am 29. November nicht abarbeiten kann, keine Sorge: Der verkaufsoffene Sonntag am 1. Dezember steht schon in den Startlöchern. Kombiniert mit dem Weihnachtsmarkt und jeder Menge Vereinsstände verspricht auch dieser Tag das ultimative Shoppingerlebnis – oder zumindest einen guten Grund, noch eine weitere Tüte gebrannte Mandeln zu kaufen.

Wem das alles zu hektisch klingt, der kann sich beruhigt auf eine erstaunliche Zahl verlassen: Hilden besitzt laut einer Studie eine Zentralitätskennziffer von 123,5 Prozent. Was das heißt? Ganz einfach: Es kommen mehr Menschen zum Einkaufen nach Hilden, als Hilden überhaupt Einwohner hat. Ein Paradies für den Einzelhandel, das durch eine Kaufkraftkennziffer von 108,4 Prozent bestätigt wird. Die Zahlen belegen, dass Hilden nicht nur ein Shopping-Mekka ist, sondern auch eine charmante Möglichkeit, den Glühwein-Umsatz statistisch aufzupeppen.

Also, ob man nun gezielt auf Schnäppchenjagd geht oder sich einfach vom Black-Friday-Fieber mitreißen lässt: Hilden ist bereit. Die große Frage bleibt nur – wie viele Kerzen, Wollsocken oder Bio-Pestos braucht man wirklich für ein erfülltes Leben? Na ja, zumindest gibt es ja noch ein Glas Punsch zum Nachdenken.



23.11.2024: Rosenmontag in Hilden: Die Kamelle-Krise und die neue Ära der Schokoriegel

Ach, der Rosenmontag – ein Tag, an dem Kinder mit Beuteln bewaffnet Jagd auf fliegende Süßigkeiten machen, während Erwachsene verzweifelt versuchen, ihre Kaffeebecher vor einer Lawine aus Bonbons und Konfetti zu retten. Doch jetzt, liebe Jecken, weht ein frischer Wind durch die Straßen von Mainz und Hilden. Oder vielleicht sollten wir sagen: Es fliegt weniger. Denn die Karnevalisten haben einen Entschluss gefasst, der Traditionen auf den Kopf stellt – und uns allen die Frage aufdrängt: Ist das noch Karneval oder schon Nachhaltigkeitstraining?

Die Mainzer machen vor, wie es geht: weniger Wurfmaterial, dafür hochwertiger und ohne Plastik- oder Metallkonfetti. Der Gedanke dahinter? Bonbons, die von den Menschen sowieso nicht aufgehoben werden, sind schlichtweg Zucker für die Kanalisation. Mainz sagt: Schluss mit der Straßenverklebung und her mit einem umweltfreundlichen Karneval! Der dortige Oberbürgermeister Nino Haase bringt es pragmatisch auf den Punkt – und hier sollten wir kurz innehalten, um die Tragweite seiner Worte zu würdigen: „Ein Teil des Wurfmaterials bleibt oft liegen.“ Ein Teil, Nino? Ich wage zu behaupten, dass ein Drittel aller Kamelle am Aschermittwoch zwischen Gullideckeln begraben ist.

In Hilden sieht man das ähnlich, allerdings mit einem zusätzlichen Twist: Das Budget hat sich klein gemacht, vielleicht aus Solidarität mit den schrumpfenden Süßigkeitenbergen. Präsident Stefan Schlebusch vom Carnevals Comitee Hilden erklärt, dass künftig weniger, aber dafür edleres Zeug durch die Luft segeln wird. Schokoriegel, Popcorn, Chipstüten – ein Traum für alle, die schon immer der Meinung waren, dass Bonbons für Amateure sind. Die neue Generation Karnevalssüßigkeiten ist handlich, gehaltvoll und verpackt genug, um nicht sofort auf dem Bürgersteig zu zerfallen.

Interessanterweise tauchen auch Taschentücher und Werbeartikel auf der Wurfliste auf. Taschentücher! Endlich! Die Erkältungszeit und der Karneval gehen bekanntlich Hand in Hand, und was könnte nützlicher sein, als ein Taschentuch im richtigen Moment? Gut, es ist nicht ganz so glamourös wie ein Mars-Riegel, aber wer braucht schon Glamour, wenn die Nase läuft?

Der große Konfettiregen, der Karnevalisten in anderen Städten verzückt, war in Hilden übrigens eh nie ein Thema. Hier hält man sich traditionell an die Devise: weniger ist mehr. Vielleicht hat das Publikum in Hilden ja seit jeher selbst Konfetti mitgebracht, wer weiß. Auf jeden Fall bleibt uns das Bild einer Stadt, die sich – ob aus ökologischen oder finanziellen Gründen – anpasst, ohne ihre närrische Seele zu verlieren.

Was bleibt also? Ein Rosenmontag mit Schokoriegeln statt Bonbons, mit Taschentüchern statt Plastik und mit etwas weniger Wurfmaterial insgesamt. Es ist eine neue Ära, ein Karneval der Vernunft – und vielleicht auch der Hoffnung. Denn wenn der Karneval es schafft, umweltfreundlicher zu werden, dann ist doch alles möglich. Sogar eine Welt, in der keine Kamelle mehr zwischen Gullideckeln landet. Helau!



Mittwoch, 20. November 2024

20.11.2024: „Zu verschenken“-Kisten: Der kostspielige Charme des Straßenrand-Upcyclings

Wer kennt es nicht? Man spaziert durch die Nachbarschaft und plötzlich entdeckt man am Straßenrand eine „Zu verschenken“-Kiste. Darin: Blumenvasen, Kinderspielzeug oder der letzte Überrest einer missglückten Origami-Karriere. Für viele ein kleiner Glücksmoment des Upcyclings – aber in Hilden kann so eine spontane „Schnäppchenjagd“ schnell zum teuren Spaß werden.

Denn hier sagt das Ordnungsamt: „Schluss mit dem Kisten-Chaos!“ Was auf privatem Grund oder in Einfahrten noch als unschuldiger Akt der Nachhaltigkeit gilt, wird im öffentlichen Raum zu einer ordnungswidrigen Sondernutzung. Übersetzt: Es ist nicht nur unerlaubt, sondern auch ziemlich ungeschickt. Warum? Weil das, was nicht mitgenommen wird, im besten Fall dekorativer Müll ist – und im schlimmsten Fall ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro nach sich ziehen kann. Ja, 1000 Euro für eine Vase, die noch aus den 80ern stammt.

Aber keine Panik: Hilden hat Alternativen parat, um die zweite Karriere eurer ungenutzten Gegenstände zu fördern. Wer seine alte Teekanne nicht zur Straftäterin machen möchte, kann auf Bücherschränke, Flohmärkte oder die guten alten Bekannten zurückgreifen. Und wer den Nachbarn nicht mit einem „Willst du meine gebrauchte Yogamatte?“ anquatschen will, kann sich auch an die vielfältigen Sammelstellen der Stadt wenden – von Kleidung bis Lebensmitteln ist alles dabei.

Kleidung zum Beispiel nimmt die Kleiderkammer mit einem Lächeln entgegen – solange sie gut erhalten ist (Ja, das löchrige Iron-Maiden-T-Shirt zählt nicht!). Lebensmittel, die nicht länger im Kühlschrank melancholisch vor sich hin welken sollen, finden ein neues Zuhause in der „guten Hilde“ oder bei der Hildener Tafel. Und selbst für Kinderkleidung und Spielzeug hat Hilden ein Herz – der Offene Kleiderschrank des Kinderschutzbundes wartet nur darauf, eure alten Schätze in strahlende Kinderaugen zu verwandeln.

Also, liebe Hildener Upcycling-Enthusiasten, merkt euch eines: Was am Straßenrand nach einer charmanten Geste aussieht, könnte im Portemonnaie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer braucht schon teure Bußgelder, wenn es in Hilden so viele clevere Alternativen gibt? Euer altes Zeug ist besser aufgehoben – und ihr spart euch den unangenehmen Brief vom Ordnungsamt. Ein echter Win-Win!

Dienstag, 19. November 2024

19.11.2024: Wenn Bahnhöfe reden könnten: 150 Jahre Hildener Bahnhof und ein kreativer Jubiläums-Wahnsinn

Es ist mal wieder so weit: Hilden hat Grund zu feiern – und zwar ganze 150 Jahre! Und wer jetzt denkt, es geht um den Geburtstag eines besonders langlebigen Stadthäuptlings oder eines Baums im Stadtpark, der hat sich geschnitten. Nein, es geht um den Hildener Bahnhof, diesen stolzen Verkehrsknotenpunkt, der seit 1874 Menschen und Güter durch die Gegend kutschiert und sich dabei nie eine Auszeit gegönnt hat.

Damals, am 19. November 1874, war die Eröffnung des Bahnhofs quasi wie der erste Schritt des Teenagers Hilden ins Erwachsenenleben. Kein mühseliges Gehumpel nach Benrath oder Ohligs mehr, um Pakete zu verschicken oder Tante Erna zur Kur zu bringen – Hilden war endlich eigenständig! Und wenn Sie dachten, dass Bahnhöfe nur aus Ziegelsteinen und Gleisen bestehen, denken Sie nochmal nach: Der Bahnhof war für die Stadt ein architektonisches Manifest der Unabhängigkeit. Oder sagen wir es so: Es war ein Statement, das laut „Wir sind wer!“ in die Welt hinausbrüllte.

Um dieses denkwürdige Jubiläum zu würdigen, hat sich die Stadt etwas einfallen lassen, das sowohl kleine als auch große Eisenbahn-Fans begeistert. Am Nachmittag des 19. November können sich die jüngsten Hildener in einer Malaktion kreativ austoben. Kunstpädagogin Dorothee Wengenroth und der Historiker-Illustrator Thomas Bernhardt haben die Farbpinsel schon gewetzt und laden zum Thema „Eisenbahn“ in den KuKuK-Raum ein. Das klingt nicht nur spannend, sondern auch so, als ob am Ende jeder Pinselstrich in der Bahnhofsvitrine landet. Also, liebe Eltern: Wer bisher dachte, der Kühlschrank sei die höchste Ehre für Kinderkunst, hat jetzt eine Alternative.

Doch auch für die Erwachsenen gibt es Unterhaltung, und zwar in Form eines Vortrags von Bernt Morbitzer. Der Mann ist quasi der Indiana Jones der Eisenbahngeschichte – allerdings ohne Hut, dafür mit Anekdoten im Gepäck, die wahrscheinlich mehr als nur einen müden „Ach, interessant“-Kommentar hervorrufen. Also ab ins Wilhelm-Fabry-Museum, wo nicht nur das Gehirn gefüttert, sondern auch Archivalien aus den 1930er Jahren gezeigt werden. Fun Fact: Die Gastwirtschaft im Bahnhof wurde damals von der Familie Brühne betrieben. Ob die Gastwirte damals wohl ahnten, dass ihre Bierdeckel irgendwann in einer Ausstellung landen würden?

Und weil Hilden in der digitalen Ära angekommen ist, gibt es eine Social-Media-Fahndung der besonderen Art: Wo ist das alte Bahnhofschild hin? Wer hat das Ding 2018 ersteigert? Ist es mittlerweile das Herzstück eines hippen Lofts in Berlin, oder hängt es doch noch in einer Hildener Garage? Fragen über Fragen – und die Stadt ruft zur kollektiven Detektivarbeit auf. Sherlock Holmes würde sich im Grabe umdrehen.

Also, liebe Hildener, jetzt liegt es an euch, diesen Bahnhof gebührend zu feiern. Schließlich wird man nicht jeden Tag 150 Jahre alt. Und seien wir ehrlich: Wenn Bahnhöfe reden könnten, würde der in Hilden sicher sagen: „Ich hab euch 150 Jahre lang gedient – jetzt macht mal ein bisschen Party für mich!“


Sonntag, 17. November 2024

17.11.2024: Weihnachtszauber in Hilden: Glühwein, Glitzer und Tannenbaumweitwurf

Ach, Weihnachten in Hilden – wo sich der Duft von Glühwein, frisch gebrannten Mandeln und Tannenreisig zu einer unschlagbaren Mischung vereint! Wer braucht schon Schneeflocken, wenn man über 70 festlich geschmückte Stände, ein Kinderkettenkarussell und ein Winterdorf hat? Genau, niemand. Hilden weiß einfach, wie man die Adventszeit rockt – oder besser gesagt, wie man sie mit einem Hauch von Besinnlichkeit, einer Prise Handwerkskunst und einer großen Portion Feierlaune anpackt.

Vom 29. November bis 1. Dezember verwandelt sich die Innenstadt in eine Weihnachtswelt, die selbst den Grinch aus seinem Höhlenversteck locken würde. Über 35 Vereine, sechs Schulen und ebenso viele gewerbliche Stände wie Glühweinbecher auf einem Weihnachtsmarkt (mindestens!) sorgen dafür, dass die Vielfalt stimmt. Handgefertigte Ketten, Mützen, Schals, Spielzeug – kurzum alles, was das Herz in der kalten Jahreszeit erwärmt, ist dabei. Und natürlich dürfen auch die kulinarischen Klassiker nicht fehlen: Hier trifft Bratwurst auf Crêpe, und Glühwein flirtet hemmungslos mit heißem Kakao.

Eröffnet wird das Spektakel standesgemäß durch das Bürgermeisterbüro – klingt offiziell, schmeckt aber trotzdem nach Zuckerwatte und Zimt. Die Öffnungszeiten lassen dabei keinen Raum für Ausreden: Freitag bis spätabends, Samstag bis noch später und Sonntag, na ja, immerhin bis zum letzten Bummel vor dem Tatort.

Doch halt, das war’s noch lange nicht! Am Alten Markt eröffnet schon am 25. November das Hildener Winterdorf. Und wer jetzt denkt, ein Winterdorf sei einfach nur ein Weihnachtsmarkt mit anderem Namen, der hat noch nie einen Tannenbaum durch die Luft geworfen. Richtig gelesen: Tannenbaumweitwurf. Keine Sorge, hier wird sportlicher Ehrgeiz mit einer gehörigen Portion Spaß gewürzt. Dazu gibt es Fotopoints für Instagram-würdige Weihnachtsgrüße, ein Bühnenprogramm, das jede Schneeflocke in Tanzstimmung versetzt, und natürlich das unverzichtbare Weihnachtssingen. Also Stimmbänder ölen und los geht’s.

Damit die Hildener Innenstadt auch optisch eine Glanzleistung abliefert, sorgen zahlreiche Tannenbäume für festliche Stimmung. Das Stadtmarketing und der Industrieverein haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um uns zu zeigen, dass mehr Tannenbäume immer auch mehr Weihnachtsstimmung bedeuten.

Wer jetzt noch Fragen hat – etwa, wie man einen Tannenbaum am besten wirft oder wo es die besten Mützen gibt – findet alle Antworten auf www.hilden.de/weihnachten. Aber ganz ehrlich: Am besten einfach hingehen und selbst erleben. Weihnachten in Hilden ist wie ein gut gemixter Glühwein – süß, würzig und macht einfach gute Laune!

Freitag, 15. November 2024

15.11.2024: Ein Wochenende voller Umleitungen: Der Tanz der Verkehrshütchen im Autobahnkreuz Hilden

Es ist wieder soweit: Die A46 und die A3, jene treuen Begleiter unseres motorisierten Alltags, bekommen ihre wohlverdiente Beauty-Kur. Leider bedeutet das für uns keine Wellness-Auszeit, sondern ein Wochenende voller Umleitungen, Stau-Frust und einer unfreiwilligen Sightseeing-Tour über die Anschlussstelle Erkrath. Danke, Autobahn GmbH!

Von Freitagabend bis Montagmorgen wird das Autobahnkreuz Hilden zur Sperrzone für zwei besonders beliebte Fahrverbindungen. Wer also dachte, er könne von der A3 aus Oberhausen locker flockig Richtung Wuppertal auf die A46 wechseln, wird enttäuscht. Ebenso ist die Verbindung von der A46 aus Wuppertal auf die A3 Richtung Frankfurt Geschichte – zumindest für dieses Wochenende. Aber keine Sorge, der berühmte „rote Punkt“ zeigt uns den Weg über Erkrath. Das klingt fast so, als könnte man sich darauf verlassen. Fast.

Der Grund für das Chaos? Die Autobahn GmbH Rheinland arbeitet an den letzten Feinschliffen der Fahrzeugrückhaltesysteme. Also diesen schicken Metallbarrieren, die auf den ersten Blick nach Autobahnschmuck aussehen, aber tatsächlich verhindern, dass wir mit unseren Autos wie in einem Actionfilm über die Böschung fliegen. Ein edles Ziel, für das man ein wenig Geduld aufbringen sollte.

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels – oder besser gesagt am Ende des Kreuzungsbauwerks. Denn die Arbeiten markieren das Ende eines Projekts, das in den letzten Jahren für so manche Staus, Flüche und unerwartete Bekanntschaften mit dem Radioprogramm gesorgt hat. Der Ersatzneubau ist fertig! Zumindest dieses Kapitel.

Natürlich wäre es kein echtes Autobahnprojekt ohne den kleinen Cliffhanger. Im Frühjahr geht’s weiter, dann wird noch ein Stückchen Fahrbahn Richtung Anschlussstelle Opladen erneuert. Aber hey, was sind schon 500 Meter im Vergleich zu einer weiteren Runde auf der emotionalen Achterbahn, die wir „Straßenbau“ nennen?

Bis dahin bleibt nur eines zu sagen: Viel Spaß mit den Umleitungen, nehmt es mit Humor und vergesst nicht, ein Selfie mit dem „roten Punkt“ zu machen. Denn wie oft hat man schon die Gelegenheit, Erkrath bei Nacht zu sehen?

Dienstag, 12. November 2024

12.11.2024: Überraschung zur Sessionseröffnung: Hildens Hoppedine mit unerwartetem Rollentausch

Die diesjährige Karnevalssession in Hilden hat mit einer überraschenden Wendung begonnen! Die „Hoppedine“ – eine zentrale Figur im Hildener Karneval – erwachte am Montagabend nicht wie gewohnt im Freien, sondern im warmen Inneren der Stadthalle. Dabei ließ sie das Narrenvolk etwas später als üblich mit einem humorvollen Reim aufhorchen und begrüßte die versammelten Gardisten und Karnevalisten. Ihr fröhlicher Ruf „Let’s get ready for Konfetti“ machte deutlich: Die närrische Zeit kann endlich starten!

Eine echte Überraschung für alle war jedoch der Rollentausch: Statt der angekündigten Mareike Schlebusch stand Stephanie „Fanni“ Pook als Hoppedine auf der Bühne. Da Schlebusch als Hofdame des Prinzenpaares verpflichtet ist, wurde Pook kurzfristig zur Hoppedine ernannt – eine Entscheidung, die bis zum großen Moment geheim blieb und damit der Veranstaltung eine humorvolle Note verlieh. Selbst die lokale Presse wurde im Dunkeln gelassen und stellte noch zuvor Schlebusch als die Hoppedine der aktuellen Session vor.

Der unerwartete Wechsel entpuppte sich als erster „Streich“ der neuen Hoppedine, der die diesjährige Karnevalssession umso spannender eröffnete. Mit dem traditionellen „Itter Itter Helau“ geht es in Hilden jetzt weiter, und schon am kommenden Samstag wird die Feier mit der Kürung der Tollitäten fortgesetzt. Die Hildener Karnevalisten dürfen sich also auf eine ausgelassene und überraschende Session freuen!

Samstag, 9. November 2024

9.11.2024: Hilden wappnet sich für das Wahl-Karussell: Ein Wahlkampf zwischen Portokosten und Ehrenamts-Notstand

Hilden, aufgepasst! Nach dem Ampel-Aus in Berlin heißt es für die Stadt nun: Alle Zeichen stehen auf „vorgezogene Bundestagswahl“. Während sich die Politiker in der Hauptstadt neu sortieren, muss Hilden unter Hochdruck eine Wahlmaschine aufbauen, die im ersten Quartal 2025 wie geschmiert laufen soll. Ursprünglich hatte man sich hier im beschaulichen Hilden auf eine Wahl-Doppelschicht im September 2025 eingerichtet, wo Bundestagswahl und eine eventuelle Bürgermeisterstichwahl hätten gemeinsam über die Bühne gehen können. Nun also drei Wahltermine – wie das Dreifache an Tortenstücken, nur ohne das Sahnehäubchen.

Mona Wolke-Ertel, die Frau des Augenblicks und Dezernentin, spricht von der „größten Herausforderung“ und beschreibt mit ruhiger Stimme, was andere in eine Schockstarre versetzen könnte: Wahlhelfer rekrutieren, Wahllokale herrichten, Wählerverzeichnisse erstellen und das alles unter den wachsamen Augen des Grundgesetzes, das eine Wahlabwicklung binnen 60 Tagen fordert. Aber mal ehrlich, die engagierte Hildener Verwaltung ist hartgesotten – zuletzt hatte sie die Europawahl gewuppt und das Wahlamt temporär mit Mitarbeitern aus den verschiedensten städtischen Ecken besetzt. Doch das bevorstehende Superwahljahr wird einen Personalkraftakt erfordern, und Wolke-Ertel lässt keinen Zweifel daran, dass die nächsten Monate aus so mancher Abteilung einen wahren Unterstützungs-Marathon herauskitzeln werden. „So etwas lässt sich nur mit viel Teamgeist stemmen“, bemerkt sie.

Apropos Teamgeist: Gesucht werden rund 300 Freiwillige, die als Wahlhelfer die Stellung halten – inklusive Erfrischungsgeld, versteht sich. Die Aufwandsentschädigung klingt verlockend, und Wolke-Ertel gibt dem Aufruf ihre persönliche Note, die irgendwie wie ein „letzter Aufruf“ über den Bahnsteig hallt: „Melden Sie sich gerne unter wahlamt@hilden.de!“

Die Finanzierung dieser demokratischen Mammutaufgabe? Mit einem Budget von rund 70.000 Euro kalkuliert die Stadt, wobei sich die Portokosten und das Erfrischungsgeld als die größten Posten herausstellen. Wie man die Wahl umweltfreundlich gestaltet? Das bleibt offen, doch in Hilden ist man bereit, mit einem Stapel Wahlbriefe und einem scharfen Blick für Ehrenamtler in den Kampf zu ziehen.

Fazit: Die bevorstehende Bundestagswahl mag Hilden organisatorisch an seine Grenzen bringen, doch Mona Wolke-Ertel und ihr Team stehen bereits in den Startlöchern, um das Wahljahr 2025 zu einem unvergesslichen Ereignis zu machen. Wer also einmal in die Welt der Wahlvorstände eintauchen möchte, sollte die Gelegenheit nutzen – Demokratie wartet nicht, und Hilden schon gar nicht.

Freitag, 8. November 2024

8.11.2024: Europaplatz Hilden – Ein Ort der (fragwürdigen) europäischen Werte oder doch nur ein teures Spielgerät?

Hilden hat einen neuen „Europaplatz“ – und die Meinungen dazu gehen weit auseinander. Für die einen ein Zeichen für die Zusammengehörigkeit der europäischen Werte, für andere einfach eine dekorative Hundewiese mit Parkbank und Blumenkübel, die scheinbar direkt aus einem Baumarkt-Sonderverkauf stammen könnten. Die Rheinische Post berichtete kürzlich über das vernichtende Urteil einer Leserin, die den Europaplatz eher als „gammeligen“ Schandfleck statt als europäisches Statement sieht.

„Im Holterhöfchen stehen seit Juni dieses Jahres drei riesige Blumenkübel. Ich persönlich finde sie sehr schäbig“, lautet das nüchterne Urteil einer Hildenerin. Ein europäisches Flair soll der Platz durch eine EU-Fahne und eine Bank bekommen haben, doch der gewünschte Charme bleibt für viele Betrachter wohl aus. Stattdessen fühlen sich manche an ein etwas teureres Kinderparadies erinnert. Denn offenbar nutzen die Kids in der Nähe die massiven Blumenkübel gerne als Sprunggeräte. Ein bisschen wie in einem Abenteuerpark, nur halt günstiger – zumindest für die Kids.

13.500 Euro hat die Stadt für das Projekt ausgegeben, und das bei einem Haushalt, der unter Defiziten ächzt. Die Stadtverwaltung gibt zu bedenken, dass die „plakativen Elemente“ nicht nur dem Straßenschild mehr Nachdruck verleihen, sondern auch später wiederverwendet werden könnten. Die Blumenkübel, in den Farben der Europaflagge, wurden liebevoll mit blauem Männertreu und gelben Mädchenaugen bepflanzt. „Die Blumen sind viel zu klein für diese riesigen Töpfe und schauen kaum über den Rand“, beschwert sich die RP-Leserin. Und wenn Unkraut wuchert, wirkt das Ganze weniger wie ein Ort der Zusammengehörigkeit, sondern mehr wie ein unbeachtetes Areal.

Die Stadt erklärt, dass es ein politischer Beschluss war, den Europaplatz zu schaffen, vor allem in einer Zeit, in der die europäische Solidarität sichtbarer gemacht werden soll. Doch für einige Hildener wirkt es eher wie eine symbolische Geste, die teuer zu stehen kommt – ohne den gewünschten Effekt.

Während die Bürger weiter darüber diskutieren, ob der Europaplatz nun sinnvoll oder Geldverschwendung ist, bleibt die eigentliche Frage bestehen: Wo will Hilden künftig sparen? Projekte wie diese werfen genau solche Fragen auf, und es ist vielleicht gar nicht schlecht, dass sich die Menschen vermehrt Gedanken über die Ausgabenpolitik ihrer Stadt machen. Ob aus dem Europaplatz jemals eine grüne Oase der Zusammengehörigkeit wird, bleibt abzuwarten. Aber eines ist klar: Solange es Menschen gibt, die sich an der Gestaltung und den Ausgaben ihrer Stadt reiben, lebt die Demokratie.

In diesem Sinne: Auf das Wohl unserer Blumenkübel und der europäische Werte!

Mittwoch, 6. November 2024

6.11.2024: Snack statt Schick: Automatenshops in Hilden – Die Stadt schaut zu, die Vermieter entscheiden

Automaten – die neuen „Angestellten“ der Innenstadt. Rund um die Uhr bereit, keine Pausen, keine Kaffeekasse. Klingt nach einem Traum für Betreiber, oder? Doch während einige es praktisch finden, sich jederzeit mit Chips, Getränken oder gar einem Überraschungspaket aus Retouren zu versorgen, runzeln andere die Stirn. Besonders die Fraktion der Grünen in Hilden sieht die Automatenflut eher als Fluch denn als Segen: „Verödung des Stadtbilds und Jobkiller!“ lautet das ernüchternde Urteil.

Der Gedanke ist simpel: Automatenshops, die unbemannt ihren Dienst tun, tragen weder zur lebendigen Begegnung in der Innenstadt bei noch sorgen sie für den Charme, den man sich für eine „flanierfreundliche“ Innenstadt wünschen würde. Doch ob man es mag oder nicht – die Stadt hat momentan keine Handhabe, dem Automatenboom Einhalt zu gebieten. Baurecht, Denkmalrecht, Gewerberecht? Fehlanzeige! So lange die Automaten in einem Ladenlokal stehen und nicht im Außenbereich platziert werden, haben die Stadt und ihre Verwaltung leider wenig Einfluss darauf, ob ein Verkaufsautomat oder doch ein netter kleiner Buchladen einzieht.

Einzig die Vermieter könnten da noch das Ruder rumreißen. Tatsächlich gibt es Anzeichen, dass einige Immobilienbesitzer skeptischer werden. „Es läuft nicht so wie gedacht,“ berichtet eine Maklerin über einen Automatenbetreiber, der mit dem Umsatz seine Miete nicht mehr stemmen kann und deshalb den Rückzug plant. Vielleicht ein Hinweis, dass Automaten in der Innenstadt nicht immer der Schlüssel zum Erfolg sind? Und tatsächlich: Manche Vermieter wollen gar keine Automatenbetreiber mehr in ihren Läden haben. Sie sehen die Geschäfte lieber gefüllt mit Personal, das echten Kundenkontakt bietet, anstatt auf Knopfdruck Schokoriegel zu verteilen.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich Fans der Automatenshops. Rund um die Uhr Verfügbarkeit, keine Warteschlange, keine Diskussionen. Praktisch für Nachtschwärmer, die in der Innenstadt eben doch noch etwas Süßes oder etwas für den kleinen Hunger brauchen. Innovativ, meinen manche, sogar zukunftsweisend für den Einzelhandel, der sich ohnehin neu erfinden muss.

Die Entscheidung, ob Automaten das neue Stadtbild prägen oder ob man vielleicht doch den Kaffee beim netten Barista um die Ecke holt, liegt am Ende in den Händen der Vermieter. Die Stadt Hilden jedenfalls muss hier erstmal zuschauen – und vielleicht den einen oder anderen Snack aus dem Automaten ziehen.

Montag, 4. November 2024

4.11.2024: Hildener Kneipentour 2023: Die größte Live-Musik-Party im Kreis Mettmann startet wieder!

Wenn die Hildener Kneipentour ansteht, dann weiß jeder: Es wird laut, es wird spät, und es wird großartig! Am 9. November 2024 verwandelt sich Hilden wieder in das Mekka der Live-Musik, bei dem man für einen Abend den Luxus genießt, quasi in einer musikalischen Parallelwelt zu leben. Stell dir vor, du schlenderst mit einem Getränk in der Hand von einer Kneipe zur nächsten. Eben noch ein kerniger Blues aus dem Ponystall, dann ein rockiger Klassiker bei BARock – und ehe du dich versiehst, singst du zu italienischen Evergreens im Feingusti lauthals „Volare“ mit. Ach, was wäre ein Abend ohne die internationalen Hymnen!

Das Konzept ist dabei so simpel wie genial: Mit einem einzigen Bändchen hast du Zutritt zu 15 Locations und 15 Bands. Ein Abend, an dem man sich wirklich mal wieder wie ein VIP fühlen darf – Zugang zu allem, egal, wie oft man die Location wechselt. Schließlich will man nichts verpassen! Vielleicht wolltest du nur kurz in den Jazz-Club hineinschnuppern und findest dich eine Stunde später noch immer nickend und Fuß-wippend bei „Last Minute“ wieder. Oder du bist eigentlich Rocker, merkst aber plötzlich, dass du erstaunlich textsicher bei Schlager-Hits bist. Das Beste daran: Keiner beurteilt dich! Hier kann jeder einfach genießen, wonach ihm gerade ist – ohne musikalische Vorurteile.

Michael Pape, das Mastermind hinter der Kneipentour und gleichzeitig Musiker bei der Band FRAMIC, ist bei dieser Ausgabe wieder mittendrin. Er weiß: Gute Musik braucht eine Bühne, und die besten Momente entstehen, wenn Lokales gefeiert wird. Auch wenn sich jedes Jahr über 100 Künstler bewerben, legt er Wert darauf, den Künstlern aus Hilden und Umgebung eine Plattform zu bieten. Denn was nützt es, wenn wir nur Stars von weit her holen? Das Herz schlägt in der Region. Bürgermeister Claus Pommer sieht es ähnlich und lobt die Veranstaltung als das verbindende Element für Jung und Alt. Denn hier sind sie alle dabei – die Rock-Omas, die Jazz-Väter und die Schlager-Freunde. Eine Stadt, eine Nacht, viele Generationen vereint im Groove.

Was viele nicht wissen: Die Hildener Kneipentour hat sich seit ihrem Start 2010 zur größten Livemusik-Party im Kreis Mettmann gemausert. Nicht schlecht für eine kleine Stadtparty, die mal als Experiment begann. Und wer nun auf den Geschmack gekommen ist, muss sich sputen – die 2.500 Tickets gehen weg wie warme Semmeln. Wer im Vorverkauf noch zuschlägt, zahlt 11 Euro, an der Abendkasse gibt’s die Bändchen für 13 Euro. Das ist der Preis für einen Abend, der ganz sicher in Erinnerung bleibt – oder zumindest teilweise, je nach Menge der konsumierten Getränke und erlebten Genres.

Freitag, 1. November 2024

1.11.2024: Hilden und das Mobilitätskonzept: Wenn Plan B der neue Plan A ist

Warum Tempo 30 nicht kommt, dafür aber Kreisverkehre, Wunschlisten und ein Plan, der irgendwie trotzdem noch gut klingt

Nach drei Jahren intensiver Tüftelei und einem Bericht, der das Gewicht einer durchschnittlichen Pfannkuchen-Kochplatte hat, steht Hildens Mobilitätskonzept jetzt im politischen Gegenwind. Der Grund? Die CDU fand die Idee eines stadtweiten Tempo-30-Limits anscheinend so bahnbrechend, dass sie sie kurzerhand von der Straße schickte. Doch bevor alle denken, dass die Zeit und das Geld nun vergebens waren – das Planungsbüro stadtVerkehr hat noch einiges mehr auf Lager!
Die „Rote Liste“ – kein Naturschutz, dafür volles Programm für Park-Kontrollen

Das Team von stadtVerkehr hat das Mobilitätskonzept nicht nur auf Tempo 30 ausgelegt, sondern auch einen bunten Strauß an Maßnahmen zusammengestellt, die nun als „Rote Liste“ in die Geschichtsbücher eingehen könnten. Darunter:

-  Gehwegpark-Kontrollen: Da kann sich der geneigte Fußgänger auf weniger Slalomläufe freuen. 

- Neues LKW-Leitsystem: Auch SEVAS, das kluge Navi für dicke Brummis, wird einem Update unterzogen.

- Mehr Haltestellen und Licht für den ÖPNV: Damit abends auf den Bus warten nicht nur sicherer, sondern auch heller wird.

- Querungsmöglichkeiten für Fußgänger: Weil keine Straße der Stadt unüberquerbar bleiben soll.

Und das ist nur ein Auszug! Wir haben hier so viele Vorschläge, dass man daraus fast eine eigene Stadt aufbauen könnte – mit dem charmanten Namen „Hilden 2.0“ vielleicht.
Kreisverkehre für jedermann – nur nicht überall

Neben Maßnahmen für Radfahrer und Fußgänger schlugen die Planer auch vor, ausgewählte Kreuzungen in echte „Kreisler“ zu verwandeln. Besonders die Knotenpunkte an der Oststraße und Richrather Straße sollen mit flüssigem Kreisverkehr glänzen. Aber halt! Einige Kreuzungen, so die Experten, sind nicht „kreisverkehrsbereit“ – wegen technischer und verkehrsrechtlicher Bedenken.

Und was bedeutet das für die Autofahrer? Mehr Kreisel an strategischen Stellen und weniger Stau – zumindest in der Theorie.

Beim Thema Öffentlicher Nahverkehr ist das Planungsbüro direkt ins Wunschkonzert eingestiegen. Auf der Liste stehen:

    Eine Verbindung der Linie 741 mit dem Gewerbegebiet Giesenheide (damit Pendeln nicht mehr zum Freizeitvergnügen wird).
    Mehr Schnell- und Metrobusse, die nicht nur den Kreis Mettmann durchkreuzen, sondern auch bis Düsseldorf düsen.
    Der Traum von einer S-Bahn-Verbindung bis nach Köln über Solingen und Leverkusen.

Klingt gut, oder? Leider kann Hilden das alles nicht allein umsetzen, da sie hier auf die Kooperation mit diversen Behörden und Nachbarn angewiesen sind – also mal abwarten, wie lange die Realisierung wirklich dauert. Aber immerhin: Es wäre ein Schritt nach vorne!
Der Ostring, das ewige Planspiel

Im Bereich Autoverkehr gibt es Planspiele, um die Richrather Straße und die Walder Straße zu entlasten – und zwar mit einer Verlängerung des Ostrings Richtung Hildener Süden. Problem: Hier müsste die Stadt mit der Nachbarkommune Solingen zusammenarbeiten. Und das ist nicht mal das größte Hindernis. Da die Natur in der Nähe wohl einiges zu sagen hätte, bedeutet das für Hilden eine „massive Flächenversiegelung“ – und das ist eher so die „Natur-Todesstrafe“ unter den Stadtentwicklungsvorhaben.
Und jetzt?

Laut Verwaltung bietet das vorliegende Mobilitätskonzept „eine strategische Planungsgrundlage zur Stärkung der künftigen Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung.“ Was heißt das in normalem Deutsch? Es geht weiter, nur etwas langsamer und mit mehr Prüfung, politischer Abwägung und vielleicht einem neuen Vergabeverfahren. Ein erneuter Überarbeitungsprozess würde nämlich bedeuten, dass alle Beteiligten – der Stadtrat, die Bürgerschaft und Verbände – wieder am Tisch sitzen müssten, um gemeinsam neue Pläne zu machen. Ergebnis: Ein realistischer Mix aus Maßnahmen und Zielen, der vielleicht nicht jeden Verkehrsblock löst, aber das Stadtklima ein bisschen aufatmen lässt.

Ob Hilden nun jemals das Tempo-30-Paradies wird, das ein paar im Stadtrat anfangs skizziert hatten? Eher unwahrscheinlich. Aber immerhin gibt es genug Ideen, damit niemand sagen kann, die letzten drei Jahre seien umsonst gewesen.