Hilden, eine Stadt mit 14 geplanten Sirenen, doch nur 12 geben auch wirklich laut. Was nach dem neuen Bestseller eines skandinavischen Krimiautors klingt, ist in Wirklichkeit der Stand der Dinge beim jüngsten Warntag. Wer jetzt denkt, dass es sich hier um einen einmaligen Vorfall handelt, der irrt. Denn das Sirenen-Dilemma zieht sich bereits über anderthalb Jahre hin – ein echter Dauerbrenner im Katastrophenschutz.
Doch werfen wir einen genaueren Blick auf das Drama um die stumme Sirene Nummer 14. Bereits im September 2023 hieß es, ein Standort sei gefunden. Schnell ging es aber nicht weiter. Vermutlich stand das Projekt auf einer behördlichen To-do-Liste direkt unter „Flughafen Berlin-Brandenburg fertigstellen“ und „BERG-Papierkram sortieren“.
Immerhin: Zwölf Sirenen funktionierten beim Probealarm einwandfrei. Eine 13. allerdings wurde aufgrund ihrer launischen Persönlichkeit – sprich: unkontrollierter Ausbrüche – im Dezember 2024 deaktiviert. Eine echte Diva unter den Sirenen also. Und Nummer 14? Die wartet geduldig im Hildener Westen, wo sie eines Tages auf einem Mast erstrahlen soll. Der Aufbau dieses Mastes dauert anscheinend länger als der Bau der Pyramiden.
Und nun? Die Feuerwehr in Hilden zuckt mit den Schultern und verweist auf den Kreis Mettmann. Dieser wiederum erklärt, dass das Ganze in der Hand eines Unternehmens und eines externen Projektsteuerers liege. Die wurden jetzt „nachdrücklich aufgefordert“, das Ganze endlich zu beenden. Man darf gespannt sein. 2025 soll es angeblich so weit sein. Vielleicht. Eventuell. Hoffentlich.
Bis dahin bleibt Hilden in einem akustischen Niemandsland, wo in zwei Ecken der Stadt der Katastrophenalarm nur durch die intuitive Vorahnung der Bewohner erkannt werden kann. Doch keine Sorge – sollte sich eine größere Katastrophe anbahnen, kann man sich in Hilden wohl darauf verlassen, dass irgendjemand in der Nachbarschaft noch eine Vuvuzela aus der WM 2010 im Keller hat.
Samstag, 15. März 2025
15.3.2025: Die vermisste Sirene von Hilden – Ein Krimi in 14 Akten
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