Normalerweise ist der Schulweg ja eher eine Mischung aus verschlafenem Gähnen, Kaugummipapierknistern und dem verzweifelten Kampf, den Ranzen nicht wie eine Abrissbirne in den Gang fallen zu lassen. Doch in Hilden wurde der alltägliche Schulbus gestern kurzerhand zur Hollywood-Actionkulisse. Statt Popcorn gab’s Blaulicht, statt Stuntmänner echte Kinder – und die Feuerwehr gleich im Viererpack aus Hilden, Haan, Erkrath und Ratingen. So viele Rettungskräfte sieht man sonst nur, wenn in Düsseldorf die Fortuna mal wieder um den Klassenerhalt kämpft.
Der Busfahrer musste voll in die Eisen gehen, und die jungen Fahrgäste verwandelten sich in Sekunden von „Schüler auf dem Weg zur Ersatzschule“ in „Freiflug-Pioniere ohne Sicherheitsgurt“. Das Ganze sah offenbar so dramatisch aus, dass sofort ein Katastrophenfilm-Drehbuch in der Luft lag: Titelvorschlag „Westring – die Vollbremsung“. Glücklicherweise blieb es am Ende bei vergleichsweise überschaubaren Blessuren: ein Fahrer, eine Schülerin und jede Menge zitternde Nerven.
Die Kinder weinten, die Lehrer schwitzten wahrscheinlich schon beim Gedanken, den Eltern erklären zu müssen, warum Matheunterricht heute durch „Crashkurs Physik: Trägheitsgesetz live“ ersetzt wurde. Und die Feuerwehr? Die war so zahlreich vor Ort, dass man sich fragen musste, ob nicht auch noch jemand versehentlich den Grill für eine spontane Bratwurstaktion angemeldet hatte.
Am Ende gilt wie so oft: Alles halb so wild, wenn alle wieder laufen können – und für die Schüler die wahrscheinlich wichtigste Erkenntnis: Manchmal ist der aufregendste Teil des Schultags schon vorbei, bevor die erste Stunde überhaupt anfängt.
Freitag, 12. September 2025
12.9.2025: Vollbremsung, Vollalarm und volle Dramen – Schulbus-Action in Hilden
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