Montag, 22. September 2025

22.9.2025: Weltkindertag in Hilden – Wenn Legosteine die Welt retten (zumindest für einen Tag)

Es gibt Tage, da wird einem wieder bewusst, dass die Welt nicht komplett verloren ist – und einer dieser Tage war ganz offensichtlich der Weltkindertag in Hilden. Während anderswo Erwachsene darüber diskutieren, ob das Internet nun wirklich böse ist oder ob man ohne Filterkaffee überhaupt leben kann, haben sich in Hilden ganz andere Prioritäten durchgesetzt: Glückliche Kinder, große Legosteine und Zettel mit Herz.

Schon beim Betreten des Geländes des frisch renovierten Jugendtreffs am Weidenweg wurde man von einer regelrechten Wolkenfront begrüßt – allerdings nicht die meteorologische Sorte, sondern eine poetische. Handgeschriebene Wunsch-Wolken hingen in einem Baum und flatterten sanft im Wind: „Ich wünsche mir, dass alle Kinder glücklich sind“, stand da. Ein Wunsch, so universell wie Nutella auf frischem Brot. Und ganz ehrlich: Wenn Kinder Wünsche auf Papier bannen, sollte man besser zuhören – immerhin sind das die letzten echten Idealisten in dieser Welt. Die anderen arbeiten in der Öffentlichkeitsarbeit.

Aber zurück zum Weltkindertag: Während sich die Erwachsenen vermutlich leise gefragt haben, ob man das hier auch als Streetfood-Festival verkaufen könnte (mit Pommes, Popcorn und pädagogischem Anspruch), ging es den Kindern einfach nur um eins: Spaß. Und davon gab es reichlich. Ob beim Spielen mit überdimensionalen Legosteinen – endlich mal ein Spielzeug, das nicht sofort in der Sofaritze verschwindet – oder beim Schlendern über den Kindertrödelmarkt im Stadtpark: Hier wurde getauscht, gespielt und gelacht, bis selbst die Eichhörnchen applaudierten. Oder es zumindest kurz überlegten.

Die Veranstalter, Jugendförderung und die Beratungsstelle „Stellwerk“, hatten offensichtlich alles richtig gemacht. Keine PowerPoint-Präsentationen, keine Flipcharts, kein „Wir müssen mal über Partizipation reden“ – sondern einfach nur ein Fest für die Kleinen (und die, die es im Herzen geblieben sind). Die Besucherzahlen waren gut, die Stimmung besser und die Laune auf einem Level, das selbst einem Einhorn neidisch gemacht hätte.

Und während Greta (6) und Sophia (13) sich kreativ mit den Legosteinen austobten, entstand zwischen bunten Bausteinen und Zuckerwatte vielleicht das Wichtigste überhaupt: ein Gefühl von Gemeinschaft. Eines, das keine App simulieren kann. Hilden hat mit diesem Tag gezeigt, dass es manchmal gar nicht so viel braucht, um Kinderaugen leuchten zu lassen – nur ein bisschen Platz, ein paar Spiele, ein paar Träume und ganz viele Menschen, die zuhören.

Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte – ich muss dringend einen Wunsch auf einen Papierwölkchen schreiben.

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