Samstag, 31. Mai 2025

31.5.2025: Sommer, Sonne, Sorgenfalten – Hildens abgespeckte Ferienfreuden

Der Sommer steht vor der Tür, die Sonne lacht – und die Eltern in Hilden weinen leise in ihr Fairtrade-Bio-Müsli. Denn das alljährliche städtische Sommerferienprogramm, sonst ein Garant für kindliche Auslastung und elterliche Erleichterung, wurde 2025 auf Diät gesetzt. Das Motto: weniger ist… na ja, eben weniger.

Der klassische „Abenteuersommer auf dem Abi“, bisher ein Freizeit-Leuchtturm im Hildener Ferienozean, fällt flach. Der Grund? Streichkonzert statt Streichelzoo – die städtischen Zuschüsse wurden eingespart, und der neue Träger AWO hat leider keinen Goldesel im Keller. Damit ist das Abenteuer erstmal abgesagt, obwohl Koordinator Matthias Leymann tapfer verspricht, dass es „trotzdem ein Programm“ geben werde. Zwischen den Zeilen liest man: Basteln statt Bungee, Origami statt Outdoor-Klettern.

Die morgendlichen Stunden, traditionell die Hoch-Zeit für Eltern mit beruflichem Terminchaos, wurden besonders gründlich entschlackt. Vormittagsveranstaltungen? Mangelware. Und das Waldbad, einst Oase der Frühaufsteher, öffnet dieses Jahr erst um 11 Uhr. Wer also um 8 Uhr ins Büro muss, darf sich mit dem Gedanken trösten, dass Schwimmflügel ja auch auf dem Bürostuhl ganz niedlich aussehen.

Doch Hilden wäre nicht Hilden, wenn nicht trotzdem etwas auf dem Plan stünde – immerhin ist die Stadt nicht völlig in den Ferienmodus gefallen. Die Kinder- und Jugendkunstschule KuKuK lädt zum kreativen Austoben ein, etwa mit Kursen zu Höhlenmalerei oder dem Malen von Sommerwiesen. Kostenpunkt: 85 Euro, was angesichts der aktuellen Inflation fast schon wie ein Schnäppchen wirkt – wenn man vorher nichts gegessen hat.

Dann gibt’s noch den Kulturrucksack NRW, wo Kinder Origami falten oder Manga zeichnen dürfen – mit Glück bringt man es bis zum japanischen Comic-Olymp. Die Stadtbibliothek geht ebenfalls mit der Zeit und bietet Workshops rund um Gaming und Japan an. Das macht Sinn, schließlich stehen Japan und Videospiele mittlerweile auf Platz zwei und drei der wichtigsten Kindererziehungsbausteine – direkt nach „TikTok“.

Für Teenager öffnen die Campus OT und das Area 51 ihre Pforten – allerdings meist erst ab 15 Uhr. Vorher ist vermutlich „chillen im eigenen Ökosystem“ angesagt. Und der Abenteuerspielplatz, einst Synonym für pädagogisch wertvolles Chaos, läuft dieses Jahr im Energiesparmodus: keine Vormittagsprogramme, aber immerhin Naturforschertage. Kinder bauen Solarkocher, entdecken Streuobstwiesen und basteln Turbinen – das ist entweder Bildungsauftrag oder MacGyver-Staffel 10.

Unterm Strich bleibt also ein Sommer mit Programm – nur eben einer Version, die ein bisschen klingt wie „Ferien light“ mit weniger Zucker und noch weniger Betreuung. Oder wie Eltern es ab August sagen werden: „Sommerferien – die Challenge 2025“.

Donnerstag, 29. Mai 2025

29.5.2025: Hilden – Stadt der bewegten Räder (und der noch bewegteren Diebe)

Hilden, unsere beschauliche Stadt zwischen Kiosk und Kreisel, zeigt mal wieder, dass hier immer was los ist – besonders, wenn’s um Fortbewegungsmittel geht, die plötzlich nicht mehr da sind. Wer glaubt, Hilden sei nur für seine Fußgängerzone oder das legendäre Schützenfest bekannt, hat wohl noch nie sein Fahrrad morgens vermisst.

Fangen wir mit den Zweirädern an. Stolze 157 Fahrräder wurden im letzten Jahr gestohlen. Man könnte meinen, hier trainiert sich jemand seine eigene Tour de France zusammen. Immerhin: Die Aufklärungsquote hat sich verdoppelt. Das klingt erst mal gut, bis man merkt, dass das bedeutet, dass nun jeder sechste Fall geklärt wird. Heißt im Umkehrschluss: Fünf von sechs Dieben radeln fröhlich weiter durch Hilden – vermutlich auf dem Drahtesel von Onkel Herbert.

Aber auch bei Autos bleibt Hilden spannend: 24 Stück haben sich im letzten Jahr einfach verflüchtigt. Ein klarer Fall von „Jetzt steht’s hier, jetzt nicht mehr“. Das Gute daran? Es ist nicht schlimmer geworden. Man freut sich eben, wenn sich der Stillstand auf einem soliden Diebstahlsniveau eingependelt hat. Und noch besser: Neun davon wurden sogar wiedergefunden! Vermutlich standen sie auf dem Parkplatz von IKEA, wo sie einfach niemand gesucht hat.

Wer jetzt denkt, das war’s, irrt. Denn Motorräder – die wilde Mischung aus Freiheit und Lederjackenromantik – sind offenbar der neue heiße Scheiß auf dem Schwarzmarkt. 27 Stück weg, das ist ein ordentlicher Sprung nach oben. Die Aufklärungsquote? Dramatisch. 7,4 %. Da hilft wohl nur noch, sein Moped direkt ins Wohnzimmer zu stellen. Oder ihm einen GPS-Tracker, eine Alarmanlage und vielleicht noch einen Wachhund mitzugeben.

Die Tipps zur Diebstahlvermeidung lesen sich übrigens ein bisschen wie eine Bauanleitung für einen Miniatur-Panzer: Zwei Schlösser (natürlich zertifiziert), mit Alarm, bitte, und noch GPS obendrauf. Fehlt eigentlich nur noch ein Airbag für das Fahrrad. Oder man stellt es einfach gar nicht erst draußen ab – sicher ist sicher.

Also, liebe Hildenerinnen und Hildener, bleibt wachsam. In unserer Stadt fährt nicht nur die Polizei Streife – manchmal ist es eben auch der neue Besitzer deines Rades.

Mittwoch, 28. Mai 2025

28.5.2025: Brandheißes Projekt: Die Hildener Feuerwache kriegt Zuwachs – irgendwann. Vielleicht.

Hilden macht ernst. Oder besser gesagt: Hilden plant, ernst zu machen. Denn ein weiterer entscheidender Schritt im Mammutprojekt „Feuerwache 2.0“ ist getan – oder zumindest angegangen. Nein, die Bauarbeiter stehen noch nicht mit Helm und Thermoskanne parat, aber immerhin wurde jetzt fast einen Arbeitstag lang (sagenhafte acht Stunden!) PowerPoint geschaut, diskutiert und entschieden. Was genau? Wer eventuell den Zuschlag bekommen könnte, um dann möglicherweise die neue Feuerwache zu bauen. Kurz: Die heiße Phase der Planung ist in der heißen Phase der Planungsplanung angekommen.

Drei Generalplanungsbüros durften ihre Vision von der künftigen Hildener Feuerwehrzentrale präsentieren. Man stelle sich das vor wie "Germany’s Next Top Architekt" – nur ohne Heidi Klum, aber mit Peter Stuhlträger, dem zuständigen Beigeordneten. Statt Laufsteg gab’s Beamer. Statt Juryentscheid: ein Gremium. Und das hat, so hört man, mit erstaunlicher Ernsthaftigkeit (und vermutlich auch ein paar belegten Brötchen) darüber gewacht, welcher Planentwurf der heißeste ist.

Die Entscheidung? Tja, die kommt später. Zunächst müssen die drei Architekten ihre Honorarangebote nachbessern. Wichtig dabei: Der Preis zählt nur zu 35 Prozent. Die Präsentation hingegen zu 65 Prozent. Ja, richtig gelesen – PowerPoint kann über Millionen entscheiden. Willkommen in Deutschland 2025, wo der Preis nicht alles ist, aber gute Folien Gold wert sind.

Und damit keiner denkt, das Ganze sei ein Schnellschuss: Der Bau könnte frühestens 2027 starten. Also in einem Jahr, in dem die katholische Kita St. Josef schon geschlossen ist, die nächste Bundestagswahl ansteht, und eventuell sogar der BER... ach nee, der ist ja schon offen.

Bis dahin bleibt’s beim Blick auf den Innenhof der alten Feuerwache, die ihre besten Tage schon hinter sich hat – aber bald (also in ein paar Jahren) eine schicke, neue Nachbarin bekommen soll. Für 60 Millionen Euro. Wenn das mal keine heiße Nummer ist.

Donnerstag, 22. Mai 2025

22.5.2025: Von Ringen, Galaxien und Rabattschlachten – Hilden tauscht Saturn gegen MediaMarkt

Die Sterne stehen günstig über Hilden – allerdings nicht mehr für Saturn. Wer sich in den letzten Tagen fragend die Augen rieb, weil da plötzlich ein anderes Logo am Itter-Karree prangt, hat richtig gesehen: Aus dem galaktisch anmutenden Saturn wird nun ein MediaMarkt. Und während sich Astronomen vielleicht noch den Kopf zerbrechen, wie man so einfach einen Planeten verschwinden lassen kann, ist die Erklärung für alle Erdbewohner (vor allem die mit Elektrohunger) ziemlich einfach: Marken-Fusion, Optimierung, Wirtschaftlichkeit – oder, wie wir im Rheinland sagen: „Dat lohnt sich jetzt halt mehr so!“

Laut Unternehmenssprecher ist das alles Teil eines großen Plans der MediaMarktSaturn Retail Group, die anscheinend festgestellt hat, dass zwei Marken mit demselben Sortiment ungefähr so sinnvoll sind wie zwei Fernseher im Schlafzimmer. Früher war Saturn der Premiumbruder, MediaMarkt das Schnäppchenkind. Heute? Alles gleich – außer die Schriftart. Also: raus mit dem Saturn-Logo, rein mit dem knallroten MediaMarkt-Schriftzug. Man könnte meinen, die Sterne haben sich neu sortiert. Und Hilden mittendrin.

Natürlich bleibt niemand auf der Strecke. Die Mitarbeiter dürfen bleiben – bloß eben unter neuer Flagge. Ein bisschen wie bei einer Fußballmannschaft, die das Trikot wechselt, aber weiter den gleichen Ball tritt. Und der Ball heißt in diesem Fall: Verkaufsfläche. Ganze 2000 Quadratmeter Technikfreude, jetzt mit noch übersichtlicherem Aufbau. Kürzere Wege, einfachere Orientierung – man munkelt, dass der neue MediaMarkt so logisch strukturiert ist, dass man aus Versehen mit einem Föhn rausgeht, obwohl man eigentlich nur Batterien wollte.

Die Umwandlung ist übrigens kein lokaler Alleingang: Auch in Solingen wurde Saturn schon in Rente geschickt. Der Trend geht klar in Richtung „Einheit macht stark“. Und produktiv: Zehn Prozent mehr Umsatzfläche im umgebauten Markt – das muss man erst mal toppen. Vielleicht gibt’s bald eine Treuekarte, bei der man mit jedem Einkauf einen weiteren Saturn vom Himmel holt.

Und so zieht der Elektroriese neue Kreise – wortwörtlich, denn die Eröffnung des neuen MediaMarkt Hilden wird natürlich gefeiert. Mit Angeboten, Aktionen und vermutlich dem ein oder anderen Flachbildfernseher, der günstiger ist als ein Kinobesuch mit Popcorn. Also: Wer früher durch die Saturn-Gänge schlich und sich dabei fühlte wie ein Astronaut auf Schnäppchenmission, darf jetzt im MediaMarkt landen. Der Planet ist tot, es lebe der Markt!

Mittwoch, 21. Mai 2025

21.5.2025: Sonnenstand, Strompreis und Schürens Sonnenbäckerei – Willkommen im Ladepark-Wunderland Hilden

Wer glaubt, Strom komme einfach aus der Steckdose und koste immer gleich viel, hat entweder noch nie ein E-Auto gefahren – oder war noch nicht in Hilden. Dort, wo sich Fuchs und Tesla gute Nacht sagen und der Duft von frischen Brötchen mit dem Summen der Ladegeräte eine romantische Liaison eingeht, schlägt Roland Schüren mal wieder ein Kapitel „Öko mit Schmackes“ auf. Das neue Preismodell für E-Auto-Ladestationen am Seed & Greet Ladepark klingt nämlich nicht nur ein bisschen nach Energiemärchen, sondern auch nach einem meteorologischen Tarifabenteuer: Die Preise richten sich nach dem Sonnenstand. Kein Scherz.

Also aufgepasst, liebe E-Mobilisten – wer im Hochsommer bei 30 Grad und Vogelgezwitscher lädt, zahlt deutlich weniger als jemand, der sich im tristen Novemberregen an eine AC-Säule klammert. Denn von Mai bis August kostet die Kilowattstunde nur 25 bis 29 Cent. Im Winter hingegen klettert der Preis hoch auf 35 bis 39 Cent – man könnte meinen, die Sonne verrechnet ihre Überstunden in der dunklen Jahreszeit direkt mit.

„Langsam-Laden“ nennt sich das Angebot offiziell. Inoffiziell könnte man es auch „Entschleunigung deluxe“ taufen. Bis zu 7 kW oder wahlweise ein bisschen flotter mit 22 kW – das reicht, um gemütlich einen Dinkelcappuccino zu schlürfen, eine vegane Quiche zu genießen und sich anschließend zu fragen, ob der Wagen vielleicht doch schon voll ist, während man beim dritten Espresso überlegt, ob man nicht gleich den Co-Working-Space im Ladepark dazubuchen sollte.

Roland Schüren, der mit Elon Musk mal mehr zu tun hatte als nur eine Fanboy-Tasse im Büro, hat sich inzwischen von Tesla-Devotionalien verabschiedet. Die liegen jetzt im Keller – vermutlich gut verpackt zwischen Weihnachtsdeko und ambitionierten Bio-Brot-Rezepten. Stattdessen regiert nun der Sonnenstrom, der durch 435 kWpeak Photovoltaik aufs Autodach zischt, bevor er von einem 2-MWh-Speicher orchestriert wird, als wäre es ein Beethovenkonzert der erneuerbaren Energien.

Natürlich geht das alles nur bargeldlos, versteht sich. Girokarte, Kreditkarte, vielleicht demnächst auch Bezahlen per Sonnenbrille – man weiß ja nie. Wer jedenfalls Zeit mitbringt, bekommt den Ökostrom-Rabatt auf dem Silbertablett serviert. Und für alle, die noch ein bisschen mehr Reichweite rausholen wollen: Es gibt auch Pizza und Wein. Schließlich ist kein Ladeerlebnis komplett ohne ein Glas Chianti unter LED-Lampen und Solarpanels.

Wer schneller will, muss zum Nachbarn. Fastned, Tesla und Nio ballern dort mit bis zu 400 kW – aber ohne Quiche, ohne Bäcker, ohne Roland. Hilden hat einfach alles, was man für die E-Zukunft braucht: Strom, Sektorenkopplung und einen Ort, an dem die Zukunft nach frischen Croissants riecht.

In diesem Sinne: Wer laden will, muss fühlen – am besten die Sonne im Gesicht und ein warmes Rosinenbrötchen in der Hand.

Dienstag, 20. Mai 2025

20.5.2025: „Hilden, bitte warten Sie – der Umbau verspätet sich um ein paar Jährchen“

Man könnte meinen, am Bahnhof Hilden ist die Zeit stehen geblieben – und das hat sie irgendwie auch. Denn obwohl die S1 derzeit eine Art Sabbatical einlegt (offiziell wegen eines elektronischen Stellwerks in Düsseldorf, inoffiziell wahrscheinlich zur mentalen Regeneration), nutzt die Bahn diesen Stillstand der Dinge, um... ja, um zu verkünden, dass der Umbau des Hildener Bahnhofs frühestens Ende Juni beginnt. Vielleicht. Wenn die Sterne günstig stehen. Und der Beton nicht gerade streikt.

Währenddessen bekommen die Hildener Pendler eine Lektion in Geduld, Selbstdisziplin und – für viele ganz neu – Busfahren. Die Expressbusse des Schienenersatzverkehrs, ursprünglich als flotte Zwischenlösung angepriesen, ignorieren Hilden geflissentlich. Stattdessen darf man sich viermal pro Stunde über den normalen Ersatzverkehr freuen – wenn der kommt, wo er hält, und ob man noch einen Platz ergattert, bleibt ein Glücksspiel. Quasi Nahverkehr mit Escape-Room-Charakter.

Doch es gibt Licht am Ende des (nicht befahrbaren) Gleises: Das Bahnsteigdach in Hilden soll endlich fertig werden! Für schlappe 1,7 Millionen Euro. Und man darf hoffen, dass die Aufenthaltsqualität des Bahnhofs damit ein wenig über den derzeitigen Notenstand „verbesserungswürdig“ hinauskommt – was im Schulvergleich irgendwo zwischen „setz dich mal besser wieder“ und „wir müssen reden“ liegt.

Man fragt sich fast, ob die Bahn mit dem Umbau so lange wartet, bis die Hildener das Reisen ganz aufgegeben haben. Vielleicht wird das ja ein Pilotprojekt für einen komplett entschleunigten Verkehrsansatz: Wer gar nicht mehr fährt, kann sich auch nicht verspäteten. Und wer lange genug am Bahnhof wartet, wächst vielleicht einfach über sich hinaus – oder mit dem Unkraut an den Gleisen zusammen.

Am Ende bleibt ein Gefühl von tröstlicher Verlässlichkeit: Der Bahnumbau kommt. Irgendwann. Ganz sicher. Vielleicht.

Samstag, 17. Mai 2025

17.5.2025: Hilden dreht am Rad – jetzt auch mit Service!

Es gibt Neuigkeiten aus dem wilden Westen des Zweiradverkehrs, direkt aus dem Herzen Hildens: Die Stadt hat Servicestationen für Fahrräder aufgestellt! Und nein, das ist kein futuristischer Espresso-Stand für E-Bikes oder ein Treffpunkt für hippe Fixie-Fahrer mit Bio-Dinkel-Cappuccino – sondern tatsächlich eine knallrote Notfallhilfe für kaputte Drahtesel.

Mitten auf dem Warringtonplatz steht sie nun in all ihrer rotleuchtenden Pracht und schreit quasi: „Ich bin hier, um zu helfen!“ Luftpumpe, Werkzeug, Pannenhilfe – alles dabei, was der gebeutelte Radfahrer auf halber Strecke zwischen Bäcker und Baumarkt so braucht. Die Farbe? Feuerwehrrot, versteht sich. Schließlich ist eine platte Reifenlage im Feierabendverkehr mindestens so dramatisch wie ein Küchenbrand.

Installiert wurde das Ganze auf Antrag der SPD-Fraktion – und Bürgermeisterkandidat Kevin Buchner ließ es sich natürlich nicht nehmen, das Projekt auch gleich als sichtbaren Beweis für die Verkehrswende zu feiern. Schließlich kann man die Revolution des städtischen Radverkehrs nicht allein mit Worten bestreiten. Man braucht dazu auch Inbusschlüssel.

Die Botschaft ist klar: Hilden meint es ernst. Die Radfahrer werden jetzt nicht mehr nur geduldet, sondern umsorgt – mit Werkzeugsets wie in einer schicken Ikea-Garage. Ob das Rad beim täglichen Weg zur Arbeit nun quietscht, wackelt oder einfach nur traurig ist: Die Servicestation hört zu. Also bildlich gesprochen.

Klar ist aber auch: Das ist erst der Anfang. Weitere Maßnahmen sollen folgen – was wir uns da noch alles vorstellen dürfen! Fahrradparkhäuser mit Wellnessbereich? Smarte Ampeln, die bei Gegenwind auf Mitleid schalten? Wer weiß.

Fakt ist: Wer jetzt in Hilden eine Panne hat, muss nicht mehr verzweifelt nach einem hilfsbereiten Passanten mit Flickzeug suchen oder anfangen, mit seinem Fahrrad zu diskutieren. Stattdessen einfach zur nächsten feuerroten Station rollen, kurz schrauben, pumpen, weiterfahren – und sich dabei ein bisschen fühlen wie bei einem Boxenstopp in der Tour de France. Nur halt in Hilden. Und mit Brötchentüte im Lenkerkorb.

Montag, 12. Mai 2025

12.5.25: Plansch dich glücklich – trotz Personalengpass: Das Waldbad Hilden macht wieder auf!

Man spürt es in der Luft: Es riecht nach Chlor, Sonnencreme und leicht verbrannten Pommes – das Waldbad in Hilden öffnet wieder seine Pforten! Am 12. Mai ist es endlich so weit, und ganz Hilden kann wieder in die Becken hüpfen, als gäbe es kein Morgen. Oder besser gesagt: als gäbe es kein Personalproblem.

Denn in diesem Jahr läuft nicht alles ganz nach altem Bahnen. Während man sich früher schon um 9 Uhr morgens mit halb geöffneten Augenbahnen ins kalte Wasser schieben konnte, heißt es jetzt: Ausschlafen, Leute! Erst um 11 Uhr wird geöffnet – wahrscheinlich, damit sich die verbliebenen Bademeister noch ihren Kaffee in Ruhe umrühren können. Und um 18:30 Uhr ist schon wieder Schluss, was immerhin genug Zeit lässt, um sich bis dahin zweimal komplett zu röten und dreimal mit Sand paniert auf die Liegewiese zu legen.

Betriebsleiter Thomas Kaiser und sein Team haben laut eigener Aussage „geschrubbt“ – ein Wort, das in Freibädern eine ganz eigene Bedeutung hat. Man kann sich vorstellen, wie da Fliesen gebürstet und Grünflächen gezähmt wurden, als wären sie beim Frühlingsputz auf Steroiden. Wahrscheinlich wurde sogar der Sprungturm poliert, auf dass jeder Bauchklatscher extra glänzt.

Auch das beliebte Bistro ist wieder am Start – also, theoretisch. Praktisch entscheidet das Wetter darüber, ob die Pommes ihren Weg ins Fettbad finden oder eben nicht. Die Stadtwerke geben sich bemüht und erinnern charmant daran, dass „Freibad, Pommes und Eis einfach zusammengehören“. Man möchte fast eine Petition starten, damit wenigstens der Eisschrank auf Selbstbedienung umgestellt wird.

Die Eintrittspreise? Stabil geblieben. 6,50 Euro für Erwachsene, 3,50 für den Nachwuchs, und ab 17 Uhr gibt’s den „Ich-will-nur-noch-einmal-ins-Wasser-vor-Feierabend“-Tarif für vier Euro. Wer noch mehr sparen will, klickt sich online ein Ticket – mit Vorteilskarte, versteht sich. Digitalisierung kann also auch in Hilden sommerliche Vorteile bringen.

Insgesamt bleibt das Fazit: Auch wenn’s ein bisschen später losgeht, etwas kürzer dauert und der Geruch von Frittierfett wetterabhängig ist – der Sommer kann kommen. Hauptsache, das Wasser ist nass, das Wetter hält und der Bademeister hat Humor. In diesem Sinne: Badehose an, Sorgen aus – das Waldbad Hilden ist zurück!

Sonntag, 11. Mai 2025

11.5.2025: Zähne, Burger und Geheimniskrämerei – Die Renaissance der Hildener Marktpassage

Manchmal fühlt sich Stadtentwicklung ein bisschen an wie ein Überraschungsei: Man weiß nie so recht, was drin ist – Spielzeug, Schokolade oder doch nur ein kaputter Aufkleber. In Hilden jedenfalls liegt das Überraschungsei mitten in der Innenstadt und hört auf den glamourösen Namen „Marktpassage“. Ein Ort, der in den letzten Jahren mehr Durchzug als Durchlauf hatte und dessen leere Schaufenster manchmal wie eine Galerie der Enttäuschung wirkten. Doch siehe da – plötzlich tut sich was!

Der erste Lichtblick: Ein Zahnarzt zieht ein. Und zwar nicht irgendeiner, sondern ein ganzes MVZ – das klingt so nach Hightech und Hygienestandards, dass man direkt Lust bekommt, sich freiwillig einen Weisheitszahn ziehen zu lassen. Der neue Mieter kommt aus dem Wuppertaler „Sassehaus“ – was klingt wie ein Hobbitdorf mit Mundspülungspflicht – und will große Flächen belegen. Die Stadt freut sich, denn da, wo einst Glücksspielautomaten rattern, soll künftig Zahnstein entfernt werden. Eine klassische Win-Win-Situation, besonders für das Karies-freie Image der Innenstadt.

Doch wer ist eigentlich der neue Besitzer des Ganzen? Tja, das weiß keiner so genau. Es wurde angeblich verkauft, aber die Verkaufsanzeige steht immer noch online – „nur zur Veranschaulichung“, wie man bei der Kölner RIG Verwaltungs GmbH meint. Ganz sicher ist also nur, dass nichts sicher ist. Die Marktpassage bleibt damit nicht nur ein Immobilienprojekt, sondern auch ein Krimi. Wer hat’s gekauft? Wer weiß was? Und wo sind eigentlich die restlichen Eigentümer? Hilden, bitte einmal „Tatort – Mittelstraße“ drehen!

Doch es gibt nicht nur Bohrer und Bürokratie – auch kulinarisch wird’s spannend. Das „China Happy Day“ ist zurück. Und zwar mit dem alten Koch, dem alten Geschmack und hoffentlich nicht mit den alten Essstäbchen. In einer Zeit, in der Restaurants schneller verschwinden als TikTok-Trends, ist das eine Art gastronomisches Comeback-Wunder.

Nur einen Steinwurf entfernt dann das nächste Highlight: „My Burgerie & Tapas“ ersetzt die Pasta-Bar „Fusilli“. Der Name klingt wie ein kulinarisches Speed-Dating zwischen Spanien und Texas. Burger und Tapas in einem Laden – das ist entweder ein mutiger Crossover oder ein verzweifelter Versuch, jeden Geschmack zwischen 11:30 und 22 Uhr zu treffen. Immerhin: Der Außenbereich wird erweitert, sogar vor dem Schaufenster des Maklerbüros. Da kann man dann bei Patatas Bravas gleich ein paar Immobilienangebote inhalieren. Multitasking auf Hildener Art!

Und was ist mit „Depot“? Nun, da tut sich noch nix, aber es gibt „Interessenten“. So wie bei dem einen Freund, der seit drei Jahren „bald einen Roman veröffentlicht“. Aber gut, immerhin hat das Ladenlokal keine Aversion gegen Besucher. Noch nicht.

Fazit: Die Marktpassage ist zwar noch kein pulsierender Hotspot mit Laufkundschaft im Sekundentakt – aber sie lebt wieder! Ein bisschen wie ein SimCity-Spielstand, den man nach zwei Jahren Ladebildschirm doch nochmal öffnet. Wer weiß, vielleicht stehen demnächst Yogastudios neben Nagelstudios und plötzlich gibt’s Warteschlangen vor der ehemaligen Spielhalle – nicht wegen Automaten, sondern wegen Zahnreinigung. Und das wäre doch mal eine Entwicklung mit Biss.

Freitag, 9. Mai 2025

9.5.2025: Haus des Lernens oder Haus des Sparens? – Ein kommunalpolitisches Drama in Hilden

 Es war einmal in einem beschaulichen Städtchen namens Hilden, wo gute Vorsätze auf Realpolitik trafen – und der Gewinner wie so oft: der Rotstift. An der Beethovenstraße sollte eigentlich ein „Haus des Lernens“ entstehen. Klingt poetisch, oder? Fast schon wie ein Ort, an dem kleine Menschen große Träume entwickeln dürfen. Nur leider hat sich dieser Traum zuletzt mehr wie ein Bewerbungsvideo für „Pleiten, Pech und Pannen – Kommunal-Ausgabe“ entwickelt.

Die Idee war nobel: Eine neue Grundschule, eine topmoderne Kita, eine Sporthalle – quasi die Bildungs-Wundertüte für die nächste Generation. Aber dann kam der Haushalt. Der Haushalt ist, wie jeder weiß, ein fieser Bösewicht mit Taschenrechner und tiefen Sorgenfalten. Und wenn der einmal die Bühne betritt, wird jeder Neubauentwurf plötzlich zum Luxusgut.

Die Stadtverwaltung hat sich also gedacht: „Warum gleich alles bauen, wenn man auch erstmal nur ein bisschen bauen kann?“ Aus der Bildungsvision wurde ein Best-of-Schulkompromiss mit abgespecktem Neubau, aufgewärmter Turnhalle und einer Kita, die man vielleicht irgendwann... vielleicht... eventuell... wenn’s passt... nochmal überdenken könnte. Vielleicht ja 2037.

Eltern und Jugendamtsbeirat waren davon natürlich wenig begeistert. „Mogelpackung!“, riefen sie, und man konnte förmlich hören, wie dutzende Kaffeetassen vor Empörung auf Tische knallten. Denn während die Stadtverwaltung versuchte, sich mit Krankmeldungen und Urlauben aus der Ausschuss-Debatte herauszuwinden, sahen die Eltern eine kreative Neuinterpretation von „Transparenz“ – irgendwo zwischen Improvisationstheater und Fluchtversuch vor dem Jugendhilfeausschuss.

Besonders bizarr: Die Stadt rechnet in ihrer Argumentation mit der Kita „Mäusenest“, die laut Eltern schon heute eher eine bröckelnde Zeitkapsel aus vergangenen Jahrzehnten ist. „Kein Mensch plant mit einem Mäusenest, das bald zusperrt“, sagen sie. Oder anders: Das ist etwa so sinnvoll, wie für einen Kindergeburtstag das Catering von der Titanic zu buchen.

Selbst im Stadtrat flogen die Akten (verbal) durch die Gegend. Grünen, CDU, SPD – sie alle wollten den Punkt erstmal zurück in die Ausschüsse schicken. Und ehrlich gesagt ist das auch gut so. Denn wenn man ein Haus des Lernens baut, sollte man vorher selbst nochmal ein bisschen was lernen – zum Beispiel über Bedarfsplanung, Kommunikation und das kleine Einmaleins politischer Glaubwürdigkeit.

Hilden, du wunderschöne Bildungsbaustelle. Bleibt nur zu hoffen, dass am Ende nicht nur das Haus des Lernens, sondern auch der gesunde Menschenverstand wieder aufgebaut wird.

Mittwoch, 7. Mai 2025

7.5.2025: Wie der Abi das Rennen machte – Abenteuer reloaded in Hilden

Totgesagte leben länger, besonders wenn sie Rutsche, Kletterturm und matschige Hosen im Gepäck haben. Der legendäre Abenteuerspielplatz in Hilden, liebevoll „Abi“ genannt, stand im letzten Jahr schon mit einem Fuß im Sandkasten des Vergessens. Der alte Trägerverein hatte es leider versäumt, seine Hausaufgaben abzugeben – sprich: Es fehlten die Jahresabschlüsse. Konsequenz? Keine Zuschüsse von der Stadt und große Sorgenfalten bei allen, die ihre Kindheit zwischen Seilbahn und Matschgrube verbracht hatten.

Doch jetzt, Trommelwirbel und Konfetti: Der Abi ist gerettet! Die Awo hat sich beherzt auf die wackelige Hängebrücke des Vertrauens gewagt, den Platz übernommen und ein neues Konzept gezimmert, das nicht nur nach frischem Holz riecht, sondern auch nach ziemlich viel Herzblut. In wochenlanger Detailarbeit wurden alte Schätze bewahrt und neue Abenteuer-Module installiert – ohne den Charme eines ungezähmten Kinderspielplatzes zu verlieren. Keine sterile Rutschentherme, sondern echtes Buddeln, Bauen, Klettern – mit Dreck unter den Fingernägeln garantiert!

„Inklusion, Integration und Weltoffenheit“ stehen jetzt ganz offiziell auf dem Programm – und ehrlich, wahrscheinlich auch ein bisschen unbeabsichtigt auf den T-Shirts der Kinder nach dem dritten Wasserbomben-Workshop. Der Abi versteht sich nämlich nicht nur als ein Ort des Spiels, sondern als pulsierender Mittelpunkt der Stadt: Für Familien, Schulen, Kitas, Vereine und all die anderen, die gerne mal ihre Sandburgen verteidigen.

Am 10. Mai wird die große Wiedereröffnung gefeiert. Bürgermeister Claus Pommer und Awo-Aufsichtsratsboss Klaus Kaselofsky schwingen feierlich die Schaufel – oder zumindest die Eröffnungsrede – und versprechen ein buntes Rahmenprogramm inklusive Überraschung. (Vielleicht ein freilaufender Eiswagen? Vielleicht eine spontane Schlammschlacht? Wir lassen uns überraschen!)

Kurz gesagt: Der Abi ist zurück, besser als je zuvor – und ab sofort gilt wieder: Wer sauber nach Hause kommt, hat was falsch gemacht.

Montag, 5. Mai 2025

5.5.2025: Blumenduft, fleischfressende Pflanzen und ein guter Schluck – Willkommen auf dem Hildener Frühlingsfest!

Wenn der Ellen-Wiederhold-Platz sich in ein lauschiges Weindorf verwandelt und die Innenstadt unter einer dicken Schicht Blumenpracht beinahe verschwindet, dann weiß man: Hilden hat wieder Frühlingsfest! Dieses Wochenende verwandelte sich die City in einen Ort, an dem selbst Karnivoren – also Pflanzen, nicht Besucher – höflich in Blumentöpfen auf Beute lauerten und die Sonne mit den verkaufsoffenen Sonntagsrabatten um die Wette strahlte.

Mitten im Blumenmeer stand Julian Pechstein und brachte frischen Wind in die botanische Idylle – in Form von fleischfressenden Pflanzen. Während die Besucher auf der Suche nach pflegeleichten Hortensien waren, reckten Venusfliegenfalle und Sarracenia schon gierig ihre zarten, haarigen Blütenkelche in die Höhe, bereit, jedes ahnungslose Insekt (und vielleicht auch den einen oder anderen Schnäppchenjäger) zu verspeisen. Ein kleines Schild am Stand bat höflich: „Bitte nicht ärgern!“ – ein wohlgemeinter Rat, den man vielleicht auch bei den Kampfpreisen der Innenstadt hätte aufhängen sollen.

Währenddessen gaben Claudia und Stefan Hosten alles, um das Image der netten, harmlosen Flora wiederherzustellen. Ihre Blumen standen brav und bienenfreundlich in Reih und Glied, bereit, jedes Wohnzimmer in eine Oase zu verwandeln. Wer da keinen Lavendel oder Oleander in der Hand hatte, schleppte wenigstens eine neue Gewürzreibe oder einen geflochtenen Korb nach Hause – Shopping-Sonntag sei Dank.

Wem der Duft von Lavendel noch nicht reichte, der konnte am Weindorf olfaktorisch richtig in die Vollen gehen: Eine Mischung aus Riesling, Grauburgunder und der einen oder anderen Sonnencreme-Note wehte über den Platz. Hier gesellten sich echte Weinkenner wie Wolfgang Weil zu sonnenhungrigen Gelegenheitstrinkern. Während Weil fachmännisch die Lage der Weinberge diskutierte, entschieden sich andere nach dem bewährten Prinzip: „Schmeckt oder schmeckt nicht.“ Spoiler: Die Huxelrebe Spätlese schmeckte – und zwar so gut, dass Alper und seine Freunde gleich das ganze Bank-Ensemble in Beschlag nahmen.

Kurz gesagt: Das Frühlingsfest in Hilden war wie das Wetter – ein bisschen launisch, aber insgesamt einfach herrlich. Wer zwischen fleischfressenden Pflanzen, Blumenparadies und Weinglasbalancieren nicht wenigstens einmal kurz dachte, dass der Frühling doch die beste aller Jahreszeiten ist, der hat vermutlich versehentlich an einer Karnivore geschnuppert. Auf ein blumiges Wiedersehen im nächsten Jahr!

Sonntag, 4. Mai 2025

4.5.2025: So ein Hühnchen kann man sich mal gönnen – Hildens letzte Eier-Instanz

Man stelle sich das vor: ein Mini-Cooper schiebt sich auf den Hof, dann ein dicker Mercedes – beim Eierhäuschen der Familie Möller sind alle gleich. Hier zählen keine Pferdestärken, sondern nur, wie viele Eier man noch im Körbchen hat. Und während draußen noch diskutiert wird, ob Hühner überhaupt noch existieren, scharren bei Björn Möller längst die wahren Stars des Hofes gemütlich auf der Wiese.

Der Geflügelhof an der Elb, eine Art gallisches Dorf der Eierproduktion, trotzt seit 1956 tapfer dem Trend zur veganen Avocado-Bowl. Wo einst tausende Hühner gackerten, tun es heute immerhin noch ein paar hundert – quasi das Best-of der Legehennen. Wochenmarkt? Geschichte. Jetzt gibt’s die Eier exklusiv im Eierhäuschen, hübsch überwacht per Kamera, damit kein Ei zu Unrecht verschwindet. Kleingeld nicht vergessen! Björn, der Herr der Hühner, empfiehlt’s dringend. Wer zahlt schon gerne ein Frühstücksei mit einem Hunderter?

Während andere nach Feierabend Netflix durchschauen, geht Björn zur wahren Entspannung: Hühner gucken. Entspannter geht’s kaum – außer vielleicht in der Hängematte auf Malle, wo seine Eltern jetzt öfter rumlümmeln. Aber auch die helfen gelegentlich noch mit Tipps aus Zeiten, als der Hof noch voller war als der Baggersee an einem Hitzesonntag.

Die Hühner selbst sind wahre Profis. Frisch auf dem Hof, lernen sie binnen Wochen, wo das Ei hingehört: ab ins mit Kunstrasen ausgelegte Nest. Kein Instagram, keine YouTube-Tutorials – reine Naturbegabung. Und wenn dann die Mauser naht und die Damen eine kreative Pause einlegen, geht's auf dem Hof ein bisschen ruhiger zu. Kein Wunder, dass hier Freiland-Eier in M und L weggehen wie warme Semmeln – am liebsten in braun, versteht sich. Weiß? Nur was für Exoten.

Natürlich droht auch hier der schwarze Peter der Vogelwelt: die Vogelgrippe. Deshalb heißt es für Besucher aktuell: Gucken ja, Stallbetreten nein. Hygiene first – der Hühner wegen und der Preise halber. Immerhin: Trotz aller Widrigkeiten kriegt Björn seine Eier los wie nix. Zehn bunte für 4,50 Euro – eine Investition in Frühstücksglück.

Und Björn selbst? Isst er nach all den Jahren noch Eier? Aber klar! Mindestens eins am Tag, am liebsten gekocht. Schließlich muss der Eiermeister ja auch standesgemäß verkosten. Denn was wäre ein Leben ohne Hühner? Für Björn jedenfalls ungefähr so sinnvoll wie ein Schokohasenverkauf im August.

Na dann: Kleingeld eingepackt und ab zum Hühnerhof – bevor wieder jemand behauptet, die Hühner seien ausgestorben. In Hilden leben sie noch. Und sie legen – als wär’s ein Wettkampf.

Samstag, 3. Mai 2025

3.5.2025: Express in die Hauptstadt – und Hilden bleibt auf der Strecke

Es gibt Nachrichten, bei denen könnte man sich als Pendler glatt eine Tüte Popcorn holen und sich das Drama in Zeitlupe anschauen. Die S-Bahnlinie S1, die sonst so fleißig zwischen Solingen und Düsseldorf pendelt, macht für über ein halbes Jahr die große Verbeugung und zieht sich komplett von der Bühne zurück – danke, liebes neues elektronisches Stellwerk! Und wie es sich für eine ordentliche Bahn-Sperrung gehört, kommt der Ersatzverkehr natürlich gleich im Doppelpack: normale Busse für Geduldige und Expressbusse für Eilige – allerdings nicht für Hilden.

Ja, richtig gehört: Hilden wird ab sofort beim Express übersprungen wie ein unbeliebtes Feld beim Mensch-ärgere-dich-nicht. Während in Solingen die Korken knallen, knirschen in Hilden die Zähne. Der VRR hat beschlossen, dass die Expressbusse Nonstop durchrauschen – von Solingen direkt nach Düsseldorf. Keine Schleifen, keine Ehrenrunden, einfach nur Gas geben. Ein Traum für Solinger Pendler, ein Albtraum für alle anderen, die dachten, man könnte sich lässig in Hilden dazusetzen.

Natürlich bleibt es spannend: In der Rushhour verkehren zwei Schnellbusse pro Stunde. Ansonsten dümpelt ein einzelner Expressbus durch die Gegend – und die armen Normalos müssen sich mit Ersatzbussen begnügen, die an gefühlt jedem Laternenmast halten. Wer also eine Stunde und ein paar zerquetschte Minuten seines Lebens opfern will, bitte schön – einmal alle Haltepunkte mitnehmen.

Politiker wie Leon Kröck, seines Zeichens Solinger Fahrgastbeirat und Hobby-Expressfahrer, jubeln innerlich: „Im Großen und Ganzen waren die Busse pünktlich.“ Nun ja, bis auf die Momente, wenn sie’s nicht waren – aber wer wird denn kleinlich sein? Hauptsache, keine Hildener Verzögerung mehr!

Auch Verkehrsclub-Mann Reiner Nießen ist sich sicher: Hilden? Überflüssig. Warum auch Zeit verschwenden, wenn Düsseldorf so nah ist? Die Forderung nach einem 20-Minuten-Takt bei den Expressbussen blieb allerdings ungehört – wahrscheinlich, weil irgendwer im VRR-Büro dachte: „Ach, passt schon. Wird keiner merken.“

Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Straßen nicht komplett in Parkplätze verwandeln, wenn demnächst auch noch die A59 schlappmacht und alle auf die A3 flüchten. Aber hey – wozu sich Sorgen machen? Immerhin fahren ja Busse. Express. Nur eben ohne Zwischenstopp. Hilden, ihr seid raus. Viel Glück beim Warten!


Donnerstag, 1. Mai 2025

1.5.2025: Willkommen im neuen Abenteuer: Personalausweis beantragen in Hilden!

Liebe Hildenerinnen und Hildener, packt die Koffer – nein, wartet! Packt erstmal eure Geduld ein. Bevor es nämlich Richtung Sommerurlaub geht, gibt es eine ganz neue Form der Urlaubsprüfung: den Hindernisparcours im Bürgerbüro. Die Stadt Hilden erinnert uns freundlich, aber bestimmt daran, dass ein neuer Personalausweis oder Reisepass abenteuerliche sechs bis acht Wochen auf sich warten lassen kann. Das sind in Hildener Zeitrechnung ungefähr drei Frühjahrsfeste, vier Regenschauer und 27 Mal das nervöse Kontrollieren des Briefkastens.

Und damit nicht genug: Ab 1. Mai werden auch noch die Passfotos auf Digitalbetrieb umgestellt. Gedruckte Fotos? Wie aus einer längst vergangenen analogen Steinzeit! Wer jetzt noch denkt, ein Besuch beim netten Fotografen um die Ecke reiche aus, irrt. Es braucht einen magischen QR-Code – sonst bleibt die Bürgerbürotür für euren Antrag so verschlossen wie ein Altbierfass am Aschermittwoch.

Doch haltet euch fest: Hilden wird richtig futuristisch! Wenn ihr das Glück habt, die Hürden der Passbeantragung zu meistern, bringt der Briefträger euch euer neues Ausweisdokument künftig höchstpersönlich an die Haustür. Gegen eine kleine Servicegebühr von nur 15 Euro pro Dokument – ein echtes Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass es fast wie Weihnachten ist, wenn ein offizielles Dokument direkt ins traute Heim flattert. Nur, falls ihr da seid natürlich. Falls nicht, spielt euer Personalausweis erstmal eine Woche verstecken in der nächsten Postfiliale. Danach gibt’s ein Revival im Bürgerbüro – für die ganz Hartgesottenen.

Kurz zusammengefasst: Wer seine Reise stressfrei antreten will, sollte jetzt sofort alles stehen und liegen lassen, die Maus klicken, einen Termin buchen und sich auf den einzigartigen Bürgerbüro-Showdown vorbereiten. Hilden macht Ernst – und wir reisen am besten schon mal im Geiste, während der echte Reisepass noch gedruckt wird. Gute Reise, irgendwann!

Möchtest du, dass ich noch eine zweite Variante schreibe – vielleicht etwas sarkastischer oder lockerer?