Mittwoch, 21. Mai 2025

21.5.2025: Sonnenstand, Strompreis und Schürens Sonnenbäckerei – Willkommen im Ladepark-Wunderland Hilden

Wer glaubt, Strom komme einfach aus der Steckdose und koste immer gleich viel, hat entweder noch nie ein E-Auto gefahren – oder war noch nicht in Hilden. Dort, wo sich Fuchs und Tesla gute Nacht sagen und der Duft von frischen Brötchen mit dem Summen der Ladegeräte eine romantische Liaison eingeht, schlägt Roland Schüren mal wieder ein Kapitel „Öko mit Schmackes“ auf. Das neue Preismodell für E-Auto-Ladestationen am Seed & Greet Ladepark klingt nämlich nicht nur ein bisschen nach Energiemärchen, sondern auch nach einem meteorologischen Tarifabenteuer: Die Preise richten sich nach dem Sonnenstand. Kein Scherz.

Also aufgepasst, liebe E-Mobilisten – wer im Hochsommer bei 30 Grad und Vogelgezwitscher lädt, zahlt deutlich weniger als jemand, der sich im tristen Novemberregen an eine AC-Säule klammert. Denn von Mai bis August kostet die Kilowattstunde nur 25 bis 29 Cent. Im Winter hingegen klettert der Preis hoch auf 35 bis 39 Cent – man könnte meinen, die Sonne verrechnet ihre Überstunden in der dunklen Jahreszeit direkt mit.

„Langsam-Laden“ nennt sich das Angebot offiziell. Inoffiziell könnte man es auch „Entschleunigung deluxe“ taufen. Bis zu 7 kW oder wahlweise ein bisschen flotter mit 22 kW – das reicht, um gemütlich einen Dinkelcappuccino zu schlürfen, eine vegane Quiche zu genießen und sich anschließend zu fragen, ob der Wagen vielleicht doch schon voll ist, während man beim dritten Espresso überlegt, ob man nicht gleich den Co-Working-Space im Ladepark dazubuchen sollte.

Roland Schüren, der mit Elon Musk mal mehr zu tun hatte als nur eine Fanboy-Tasse im Büro, hat sich inzwischen von Tesla-Devotionalien verabschiedet. Die liegen jetzt im Keller – vermutlich gut verpackt zwischen Weihnachtsdeko und ambitionierten Bio-Brot-Rezepten. Stattdessen regiert nun der Sonnenstrom, der durch 435 kWpeak Photovoltaik aufs Autodach zischt, bevor er von einem 2-MWh-Speicher orchestriert wird, als wäre es ein Beethovenkonzert der erneuerbaren Energien.

Natürlich geht das alles nur bargeldlos, versteht sich. Girokarte, Kreditkarte, vielleicht demnächst auch Bezahlen per Sonnenbrille – man weiß ja nie. Wer jedenfalls Zeit mitbringt, bekommt den Ökostrom-Rabatt auf dem Silbertablett serviert. Und für alle, die noch ein bisschen mehr Reichweite rausholen wollen: Es gibt auch Pizza und Wein. Schließlich ist kein Ladeerlebnis komplett ohne ein Glas Chianti unter LED-Lampen und Solarpanels.

Wer schneller will, muss zum Nachbarn. Fastned, Tesla und Nio ballern dort mit bis zu 400 kW – aber ohne Quiche, ohne Bäcker, ohne Roland. Hilden hat einfach alles, was man für die E-Zukunft braucht: Strom, Sektorenkopplung und einen Ort, an dem die Zukunft nach frischen Croissants riecht.

In diesem Sinne: Wer laden will, muss fühlen – am besten die Sonne im Gesicht und ein warmes Rosinenbrötchen in der Hand.

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