Wenn in Hilden etwas die Gemüter erhitzt, dann ist es nicht etwa ein Verkehrschaos auf der Gerresheimer Straße oder ein neues Parkverbot – nein, es geht um Spielplätze. Genauer gesagt: um zu wenig Spielgeräte für die ganz Kleinen. Und was auf den ersten Blick wie ein Randthema wirkt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als emotionaler Dauerbrenner – mit Wippe, ohne Wippe, mit Gras drüber. Im wahrsten Sinne.
Eine junge Mutter, sagen wir mal „Mama M.“, schlägt Alarm. Der Spielplatz an der Hummelsterstraße? Aus Sicht von Krabbelkindern ein Ort voller Versprechungen, die nicht eingelöst werden. Eine kleine Rutsche – okay. Eine Schaukel – immerhin. Aber das große Klettergerüst? Für Kleinkinder ungefähr so einladend wie eine Slackline über dem Grand Canyon. Also hat Mama M. beschlossen, zur digitalen Feder zu greifen und eine Petition gestartet. Ziel: ein Spielplatz, der auch unter einem Meter Körpergröße Spaß macht – mit Mini-Rutschen, Sandspiel-Oasen und Elternbänken, am besten mit integrierter Rückenmassagefunktion (okay, das stand nicht drin, aber träumen darf man ja).
Und während Mama M. um Unterstützer wirbt, sorgt anderswo eine defekte Wippe für Aufruhr. Auf dem Spielplatz „Am Heidekrug“ ist das gute Stück – laut Stadt – nicht mehr zu retten. Die Konsequenz: Absperrung, dann Abriss. Und dann? Nichts. Nur frischer Mutterboden. „Da lässt die Stadt einfach Gras über die Sache wachsen“, kommentiert eine aufmerksame Leserin trocken. Humor hat sie, das muss man ihr lassen.
Doch Moment! Es gibt Hoffnung – in Form eines städtischen Verfahrens, das mindestens so geschmeidig abläuft wie ein barfußlaufender Dreijähriger über Kies. Erst muss der Bedarf ermittelt werden, dann werden Spielplatzpaten befragt (ja, die gibt es wirklich!), dann wird geplant, genehmigt, bestellt – und wer weiß, vielleicht spielt der kleine Tim dann mit seinen Enkelkindern auf der neuen Wippe.
Die Stadt Hilden beteuert derweil: Alles sei sicher, alles sei normgerecht, alles sei barrierefrei – und überhaupt: Die Spielplätze seien regelmäßigen Prüfungen unterzogen. Es gibt sogar Sitzgelegenheiten! Mit Picknicktisch! Und Schatten! Und ein „Drehspielgerät“, das allein durch seinen Namen schon mehr Spannung verspricht als so mancher Netflix-Film.
Und so bleibt es beim munteren Hin und Her: Eltern wünschen sich mehr für die Kleinen, die Stadt verweist auf Planungskapazitäten, Spielplatzpaten warten auf Rückmeldungen, und irgendwo in Hilden liegt eine Ex-Wippe begraben, die vielleicht mal als Denkmal für kindliche Hoffnungen wieder ausgegraben wird.
Bis dahin: Hummel, Hummel – Spielgerät ade!
Freitag, 18. Juli 2025
18.7.2025: „Wo ist die Mini-Rutsche?!“ – Der große Kleinkind-Krimi auf Hildens Spielplätzen
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