Freitag, 4. Juli 2025

4.7.2025: Die Wasserfee von Hilden: Ein Drama in mehreren Akten (ohne Wasser)

Es war einmal eine Wasserfee in Hilden. Sie lebte auf dem Warrington-Platz und hatte eine ganz besondere Gabe: Sie konnte Kinderherzen höherschlagen lassen – theoretisch. Praktisch hingegen hat sie sich in den letzten fünf Jahren mehr als ein Mythos denn als funktionierender Springbrunnen erwiesen. Während anderswo in der Region das Wasser nur so aus den öffentlichen Anlagen spritzt und Kinder fröhlich planschen, bleibt die Wasserfee in Hilden – trocken. Und das mit bewundernswerter Konsequenz.

Pünktlich zur Sommerhitze verabschiedet sich nämlich zuverlässig die Pumpe. Jahr für Jahr. Ein Paradebeispiel für kommunale Kontinuität! Die kleinen Hildener Wasserritter stehen also da, drücken den Knopf – und erwarten das Wunder. Aber nichts passiert. Kein Tröpfeln, kein Spritzen, nicht einmal ein müdes Blubbern. Es bleibt still, stiller, Hilden.

Die Stadtverwaltung lässt sich davon allerdings nicht entmutigen. Sie verkündet regelmäßig frohe Botschaften à la „Die Pumpe ist repariert!“ – was in etwa so glaubwürdig klingt wie „Der BER wird pünktlich fertig“. Und wenn tatsächlich mal ein paar Tropfen sprudeln, wird das gleich zur Wassersensation erklärt, die Kinder könnten „Abkühlung und Spaß“ erleben. Vielleicht mit einer Lupe.

Unvergessen bleibt der Moment, als vor zwei Jahren ein städtischer Mitarbeiter versuchte, die Pumpe mit einem Hammer zu motivieren. Ein Akt zwischen Zauberei und Verzweiflung, der irgendwo zwischen Slapstick und Kunstperformance einzuordnen ist. Der Anzeiger24 war so beeindruckt, dass er anbot, auf eigene Kosten die Wasserfee zu restaurieren und die Technik in Profihände zu geben. Die Antwort der Stadt? Ein selbstbewusstes „Nein“. Man wolle das „selbst machen“. Spoiler: Hat nicht so gut geklappt.

Und jetzt, fast poetisch, vermeldet das Rathaus am 2. Juli 2025 stolz: „Die Wasserfee sprudelt wieder!“ Wahrscheinlich genau so lange, bis dieser Text zu Ende gelesen ist. Dann geht sie wieder in ihren gewohnten Dornröschenschlaf – tief und trocken.

In Hilden ist eben alles möglich. Außer Wasser.

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