Hilden erlebt turbulente Zeiten – zumindest, wenn es um die Zustellung von Briefen geht. Frau Meier (Name geändert, aber im Herzen echt) konnte ihren Augen kaum trauen, als sie nach tagelangem Warten auf wichtige Dokumente endlich zum Briefkasten ging. Was sie vorfand, war nicht weniger als ein Post-Wunder: 15 Briefe auf einmal! Darunter natürlich auch dringende Unterlagen, die längst überfällig waren. Ein paar Tage zu spät gezahlte Rechnungen, Termine, die fast verpasst worden wären – Frau Meier stand Kopf.
Sie ist nicht allein mit ihrem Ärger. Herr Schmidt, der eine Zahnarztpraxis in der Stadt betreibt, sieht sich ebenfalls mit der Hildener Post-Lotterie konfrontiert. „Man wartet und wartet, aber da kommt einfach nichts. Und dann plötzlich alles auf einmal – das ist wirklich nicht mehr tragbar“, sagt er frustriert. Natürlich hat auch er bereits den Kundenservice der Post kontaktiert, doch die Rückmeldung: Schweigen im Post-Wald.
Die Post selbst sieht die Sache etwas anders. „Es liegt an den riesigen Sendungsmengen“, heißt es. Stichworte wie „Black Friday“ und „Cyber Monday“ machen die Runde, und wer dachte, diese Aktionen seien nur für Schnäppchenjäger nervenaufreibend, hat die Rechnung ohne die Post gemacht. Auch zusätzliche Mitarbeiter konnten den Berg an Paketen und Briefen nicht vollständig bewältigen. Was früher strikt getrennt war – Pakete hier, Briefe dort – wird mittlerweile als Kombi-Paket erledigt. So übernimmt der Postbote nicht nur Briefe, sondern auch die kleineren Päckchen. Das Ergebnis? Ein Arbeitspensum, das mitunter den Feierabend diktiert, bevor alle Briefe zugestellt sind.
Die Lösung für verzweifelte Hildener? Der Expressbrief. Schnell, zuverlässig und mit garantierter Zustellung – zumindest theoretisch. Doch die Kehrseite dieses Serviceglanzes zeigt sich in der Preisgestaltung: Ab zehn Euro aufwärts darf man sich den Luxus gönnen. Ein teurer Spaß, aber immerhin eine Möglichkeit für alle, die nicht riskieren wollen, dass ihre Briefe zu spät ankommen.
Obwohl die Post versichert, dass inzwischen alle Rückstände aufgearbeitet seien, bleibt ein mulmiges Gefühl. Mit Blick auf die Weihnachtszeit und das nächste Versandchaos steigt die Spannung. Vielleicht wird Hilden eines Tages zur Vorzeigestadt für Postlösungen – oder einfach nur das humorvolle Paradebeispiel, dass ein Briefkasten nicht immer das hält, was er verspricht. Bis dahin bleibt nur die Hoffnung, dass zumindest die Weihnachtskarten pünktlich eintreffen – mit oder ohne Express.
Sonntag, 15. Dezember 2024
15.12.2024: Die Post-Odyssee in Hilden – Ein Drama in mehreren Akten
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