Donnerstag, 26. Dezember 2024

26.12.2024: Teurer Spaß: Der neue Tarif-Wahnsinn im VRR

Hilden und Haan – die Städte des guten ÖPNV-Gewissens. Hier sitzt man gerne im Bus oder in der Bahn, atmet die frische Luft des Gemeinschaftsverkehrs und genießt das Gefühl, der Umwelt einen Gefallen zu tun. Doch dieses noble Vorhaben hat ab Januar einen etwas bittereren Beigeschmack – der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) erhöht die Ticketpreise! Aber hey, wenigstens bleibt das Abenteuer Bahnfahren so aufregend wie eh und je.

Es beginnt harmlos: Die Kurzstrecke wird um schlappe zehn Cent teurer und kostet nun 2,20 Euro. Klingt wenig, aber wie viele Kurzstrecken muss man fahren, bis man merkt, dass man plötzlich einen Kaffee weniger im Monat trinken kann? Und die Preisstufen A1 bis A3? Sparen wir uns die Mühe, sie auseinanderzuhalten – sie werden einfach zusammengelegt und kosten künftig 3,60 Euro. Einheitlichkeit hat ihren Preis.

Die Preisstufe B? Kein Schnäppchen mehr: Statt sieben Euro jetzt 7,40 Euro. Na gut, denkt sich der gewiefte Pendler, sind ja „nur“ 40 Cent. Aber die Preisstufen C und D hauen richtig rein: Mit 15,60 Euro bzw. 18,90 Euro klettert der Preis munter nach oben. Diese Zahlen muss man erstmal sacken lassen – oder mit einem Ticket der alten Preisstufe „abfahren“, solange es noch geht.

Oh, und apropos Abfahren: Alte Tickets dürfen nur bis Ende März 2025 genutzt werden. Alternativ kann man sie eintauschen – gegen Bezahlung der Preisdifferenz. Klingt fair, oder? Nun, wer in dieser Zeit seine Tickets auf Vorrat gekauft hat, darf sich entweder als echter Nostalgiker fühlen oder beim Umtausch nochmal tief in die Tasche greifen. Immerhin, die digitale Generation kommt glimpflich davon: Tickets, die in den Apps vor dem 1. Januar 2025 gekauft werden, sind nicht betroffen. Wer also clever ist, lebt ab sofort nur noch in der VRR-App. Papier war gestern.

Und damit bleibt nur eine Frage: Warum eigentlich diese Preiserhöhung? Inflation? Teure Buspolster? Vielleicht finanzieren wir bald WLAN in der Straßenbahn? Was auch immer der Grund ist – die Fans des öffentlichen Nahverkehrs werden es schon irgendwie verkraften. Schließlich geht’s hier nicht nur ums Ziel, sondern um die Reise. Und die kostet jetzt eben ein bisschen mehr.

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