Dienstag, 17. Dezember 2024

17.12.2024: Hildens Tiefgarage: Wo Technik und Geduld auf Probe gestellt werden

Es gibt Orte, die versprechen Abenteuer, Nervenkitzel und unerwartete Wendungen – die Tiefgarage am Nové-Město-Platz in Hilden gehört definitiv dazu. Nicht nur, weil sie Autos beherbergt, sondern auch eine Menge Frust, Kreativität und Geduld. Vor allem Geduld.

Erwin Knebel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann, bringt das Ganze nüchtern auf den Punkt: „Der Aufzug ist seit September kaputt.“ Jetzt ist es Dezember. Das bedeutet, dass Menschen mit Rollstuhl, Kinderwagen oder einfach nur mit einer natürlichen Abneigung gegen Treppen seit Monaten entweder klettern oder die Autozufahrt für den Abstieg ins Parkhaus nutzen müssen. Ein Erlebnis, das nicht im Reiseführer steht, aber vielleicht sollte. Schließlich hat nicht jeder Tag eine Portion Alltags-Action im Angebot.

Doch der Aufzug ist nur der Anfang. Wie wäre es mit Kartenzahlung? Gute Idee, könnte man meinen, aber seit dem 12.11.2024 auch eine utopische. „Technischer Fehler“, sagt der Betreiber „Optimal Parken“. Und der Dienstleister? Kann’s nicht richten. Man hat also versucht, das Problem zu lösen – und, man staune, bisher ohne Erfolg. Wenn Technik ihre eigene Agenda hat, bleibt wohl nur das gute alte Bargeld. Hoffentlich hat man Kleingeld dabei, denn Karten sind hier genauso nutzlos wie ein Toaster in der Sahara.

Doch es geht noch weiter: Quittungen. Für viele ein unscheinbares Stück Papier, für Geschäftsleute jedoch der Schlüssel zur heiligen Parkkosten-Abrechnung. Hier ist allerdings ein Quäntchen Glück gefragt. Zwar beteuert der Betreiber, dass nur eine schwergängige Quittungstaste Schuld war – und die sei ausgetauscht. Aber manchmal, so munkelt man, könnten Kunden einfach vergessen, eine Quittung anzufordern. Vergessen! Als ob man in diesem Parkhaus noch Platz für Gedanken hätte, die nicht mit Fluchtstrategien oder defekten Aufzügen zu tun haben.

Und dann sind da noch die Parkgebühren, die seit August um 50 Cent pro Stunde gestiegen sind. Zwei Euro für 60 Minuten Tiefgaragen-Chaos oder Abenteuer unter freiem Himmel, wo die Gebühren für 20 Minuten bei 60 Cent starten. Aber mal ehrlich, wenn man bedenkt, was man hier alles erlebt – von unerwarteten Treppenexkursionen bis hin zur Entdeckung der eigenen Geduld – ist das fast ein Schnäppchen. Ein Escape-Room kostet mehr, und dort kriegt man nicht mal eine Quittung.

Vielleicht sollte Hilden die Tiefgarage einfach als Erlebnispark vermarkten. Mit etwas Marketing könnte „Optimal Parken“ zum „Thrill der Nation“ werden. Bis dahin bleibt uns nur eins: tief durchatmen, Kleingeld bereithalten und hoffen, dass zumindest der nächste Kassenautomat uns freundlich gesinnt ist.

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