Montag, 21. April 2025

21.4.2025: Kompost-Komik in Hilden: Die große Müll-Metamorphose

Ab dem 1. Mai geht’s in Hilden dem Müll an den Kragen – oder besser gesagt: dem Störstoff im Biomüll. Was für Außenstehende nach einem neuen Marvel-Bösewicht klingt („Störstoff – der Kompost-Killer!“), ist in Wahrheit Teil einer ernst gemeinten Bioabfallnovelle. Und wie bei jeder guten Novelle steckt auch hier ein wenig Drama, ein Hauch Tragik und ganz viel Verwirrung drin. Also: Deckel auf für den wahrscheinlich komischsten Müll-Moment des Jahres!

In Hilden, dem heimlichen Hollywood der Mülltrennung, beginnt nun eine neue Ära. Die Stadt rückt dem Müll mit Regeln zu Leibe, die strenger sind als manche Kleiderordnung auf Abibällen. Maximal ein Prozent Störstoffe darf der Biomüll enthalten. Klingt wenig? Ist es auch. Wenn also deine Banane aus Versehen auf einem Papierhandtuch gelandet ist, heißt es jetzt: Trennung – nicht nur im Herzen, sondern auch im Mülleimer.

Ein klarer Fall für den Zentralen Bauhof, der künftig zum Biotonnen-Polizei-Team mutiert. Stichprobenartig wird rein geschaut – mit Argusaugen, vermutlich auch mit Nasenklammer. Wer’s übertreibt mit dem falschen Müll, kriegt keinen Oscar, sondern ein Knöllchen. Und zwar bis zu 50.000 Euro! Für das Geld könnte man glatt eine kleine Kompostierungsanlage in der Küche bauen – oder sich einfach daran erinnern, dass Windeln nicht verrotten.

Besonders tragisch trifft es wohl Bio-Plastiktüten. Die heißen zwar „Bio“, aber benehmen sich in der Kompostieranlage wie ungebetene Gäste auf einer Grillparty – schwer abzubauen, langanhaltend und einfach nervig. Ab jetzt: komplett verboten. Auch Zigaretten, Fleischreste oder Käserinde müssen draußen bleiben. Dafür dürfen jetzt die Schalen von Zitronen, Mandarinen und Orangen rein. Sie sind die neuen It-Girls des Biomülls – etwas langsam im Verrotten, aber gesellschaftlich akzeptiert.

Die Hildener werfen jährlich über 3000 Tonnen Biomüll weg – Tendenz leicht sinkend. Ob das an der Disziplin oder an der wachsenden Skepsis gegenüber der korrekten Bananenschalen-Entsorgung liegt, bleibt unklar. Fest steht: Wer seine Biotonne über die Stränge schlagen lässt, bekommt künftig nicht nur einen Zettel, sondern im schlimmsten Fall einen Besuch beim Zentralen Bauhof. Dort kann man sich nicht nur für einen Euro einen Laubsack kaufen, sondern auch gebührenpflichtig seine verunreinigte Tonne entsorgen lassen. Schnäppchen-Feeling inklusive!

Und was passiert mit dem ganzen gesammelten Grünzeug? Das wandert nach Ratingen-Lintorf, wo es in eine Art Thermomix für Biomüll geschreddert, durchgelüftet und in sogenannten Rottebuchten – ja, das ist ein echtes Wort – zu Kompost verzaubert wird. Acht bis zwölf Wochen später kommt das Endprodukt raus: gütegeprüfter Kompost, quasi der Champagner unter den Erden.

Fazit: Wer in Hilden künftig Müll trennt, trennt mit Herz, Hirn – und einer guten Portion Angst vor dem Bio-Bußgeld. Aber hey, wenn am Ende alles blüht und gedeiht und die Biotonne nicht nur sauber, sondern rein ist – dann war’s das wert. Oder?

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