Freitag, 4. April 2025

4.4.2025: Zwei Vereine, ein Ziel – und ganz viel Papierkram: Hilden bastelt sich einen Supersportverein

In Hilden braut sich Großes zusammen – aber nicht am Himmel, sondern in den Turnhallen. Die beiden sportlichen Schwergewichte der Stadt, der Hildener AT (HAT) und der TuS Hilden 96, haben sich verliebt. Und wie es bei solchen Liebeleien so ist, wird jetzt über eine Fusion gesprochen. Also keine Sorge, hier geht es nicht um Chemiekonzerne oder Banken, sondern um echte Vereinsromantik: Zwei ehrwürdige Sportvereine mit zusammen über 5000 Mitgliedern wollen künftig gemeinsam schwitzen – und das nicht nur beim Zumba.

Das Ganze klingt fast wie eine Szene aus einem sportlichen „Tatort“: Zwei Vorsitzende, Sven Reuter (HAT) und Michael Wegmann (TuS), treffen sich mit ernster Miene und noch ernsterem Protokoll, um zu verkünden: Wir wollen fusionieren. Nein, keine spontane Aktion nach einem Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt – sondern ein durchdachter Plan, bei dem sogar ein Steuerberater mitspielen darf. Das Ganze erinnert ein bisschen an eine Hochzeit auf Raten, bei der erst mal alle Verwandten gefragt werden müssen, ob sie überhaupt kommen wollen. Die Mitglieder entscheiden nämlich, ob aus „HAT“ und „TuS“ bald ein vereinigtes „HATuS“ oder „TuHAT“ wird. Oder vielleicht doch „Hildener Sportgigant 3000“?

Natürlich ist so eine Fusion keine Sache, die man zwischen zwei Übungsstunden mal eben auf dem Bierdeckel plant. Da gibt’s Satzungen, Hallenzeiten, Sponsoren, Vereinsheime mit Erbpachtvertrag, und mindestens 17 Meinungen zur Logo-Gestaltung. Dass es beim neuen Wappen zu Diskussionen kommen könnte, liegt auf der Hand – schließlich hängen an solchen Dingen mindestens genauso viele Emotionen wie an der Wahl der Trikotfarbe. Aber hey, wenn der 160 Jahre alte HAT und der immerhin 129-jährige TuS sich schon auf die gemeinsame Nutzung von Sporthallen einigen können, ist vielleicht auch beim Logo noch Hoffnung.

Besonders spannend: Der TuS will die Führung auf fünf Vorstände ausweiten – mehr Leute, mehr Meinungen, mehr Diskussionen auf Sitzungen. Aber vielleicht auch mehr kreative Ideen für das Vereinsheim an der Kunibertstraße, das mit seinen letzten zehn Jahren Restlaufzeit fast schon den Charme eines historischen Denkmals hat.

In dieser sportlichen „Ehe auf Probe“ geht es aber nicht nur um Verwaltung und Gebäudefragen. Es geht auch um neue Dynamik. Vielleicht erlebt der legendäre Hildanuslauf ein Comeback – powered by HAT-Winterlaufexpertise und TuS-Nostalgie. Und wenn alles gut läuft, gibt’s bald in Hilden einen Verein, bei dem man sich nicht nur entscheiden muss, ob man Volleyball, Tischtennis oder Skaterhockey spielen will, sondern ob man überhaupt noch nach Hause kommt, weil das Angebot so groß ist.

Also, liebe Hildenerinnen und Hildener: Der neue Verein könnte alles verändern – zumindest euren Sportstundenplan. Jetzt liegt’s an euch. Fusion oder Friktion? Gemeinsam stark oder getrennt traditionell? Die Antwort gibt’s auf der Mitgliederversammlung. Nur eines ist sicher: Wenn’s klappt, wird’s der sportlichste Zusammenschluss seit Turnschuh links auf Turnschuh rechts getroffen ist.

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