In Hilden lernt man dieser Tage eine neue Dimension des Wartens kennen – und zwar an einer Baustellenampel. An der Hochdahler Straße/An der Bibelskirch testete ein kleines, scheinbar harmloses Lichtsignal das Nervenkostüm der Autofahrer härter als jede Yogastunde: Bis zu zehn Minuten rot! Da wurde nicht nur die Geduld, sondern auch das gesetzestreue Verhalten auf eine epische Probe gestellt. In der lokalen Facebook-Gruppe starteten findige Autofahrer bereits eine Art Selbsthilfegruppe. Die Frage „Wie muss ich da ranfahren, um überhaupt mal grün zu bekommen?“ wirkte irgendwann fast wie der verzweifelte Hilferuf aus einem Escape Room.
Einige tapfere Autofahrer sollen laut Augenzeugenberichten bereits damit begonnen haben, Feldbetten am Fahrbahnrand aufzubauen und Vorräte für längere Aufenthalte anzulegen. Andere, weniger standhafte Naturen, gestanden offen: "Man fühlt sich quasi gezwungen, über Rot zu fahren." Klarer Fall von Ampel-Frust! Offenbar hatte die Baustellenampel einen kleinen, aber feinen Programmierfehler – ein Umstand, der für die Betroffenen etwa so beruhigend war wie der Hinweis „Der Pilot übt noch“ beim Boarding eines Flugzeugs.
Doch Rettung naht: Die Stadtwerke, die ohnehin schon fleißig Wasserleitungen erneuern und Schutzrohre verlegen, haben inzwischen die zuständige Fachfirma informiert. Angeblich wurde die Programmierung der Ampel angepasst. Vielleicht kann man jetzt also wieder ganz normal zur Arbeit fahren – oder zumindest ohne das Bedürfnis, auf der Stelle die deutsche Ampelverordnung umzuschreiben.
Hilden bleibt damit die Stadt, in der Baustellenampeln nicht einfach rot oder grün zeigen, sondern echte Lebensweisheiten vermitteln: Manchmal muss man einfach stehenbleiben, tief durchatmen – und sich fragen, ob man nicht sowieso lieber das Fahrrad genommen hätte.
Sonntag, 27. April 2025
27.4.2025: Zehn Minuten Hilden: Wenn Geduld an der Ampel neu definiert wird
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