Mittwoch, 23. April 2025

23.4.2025: Hilden im Dunkeln – Wenn der Norden zur Gruselzone wird

 Es war einmal, in einer gar nicht so finsteren Stadt namens Hilden, da gingen eines Tages die Lichter aus – und zwar nicht, weil jemand vergessen hatte, die Stromrechnung zu zahlen oder die Katze den Sicherungskasten für einen Kratzbaum gehalten hat. Nein, im hohen Norden Hildens – also ungefähr da, wo die Gustav-Mahler-Straße sich müde an die Furtwänglerstraße lehnt – herrschte eine Woche lang finstere Nacht. Die Straßenlaternen, sonst leuchtende Begleiter bei Gassirunden und nächtlichem Müllraustragen, blieben einfach stumm.

Was folgte, war ein echter Licht-Krimi. Dunkle Straßenzüge, verunsicherte Bürger und eine Facebook-Gruppe, die in bester Sherlock-Manier ihre Taschenlampen zückte. „Das ist gruselig“, schrieb eine aufmerksame Bürgerin – und man konnte förmlich hören, wie irgendwo jemand eine Taschenlampe unter sein Kinn hielt und sagte: „Es war eine dunkle, stürmische Nacht…“

Ursache des Schreckens? Kabelfehler! Die sind offenbar wie kleine elektrische Kobolde, die sich durch die Kabel beißen und dabei Laternen in den Schlaf singen. Und während man früher beim Wort „Kabelfehler“ nur müde gelächelt hat, wurde es jetzt ernst: Die Firma Spie SAG – frisch im Geschäft mit Hildens Straßenbeleuchtung seit April – rückte aus wie Geisterjäger im Blaumann. Mit dem heldenhaften Einsatz einer Telefonhotline (werktags, natürlich – nachts ist ja eh dunkel) und einer E-Mail-Adresse, die so technisch klingt, dass sie wahrscheinlich auch Raumschiffe empfangen kann: leit100@spie.com.

Aber wie in jeder guten Gruselgeschichte gibt es ein Happy End. Seit dem 22. April brennen die Laternen wieder. Die Straßen sind wieder sicher, die Mülltonnen wieder sichtbar und die nächtlichen Spaziergänge weniger Hitchcock, mehr Rosamunde Pilcher. Die mutige Firma Spie hat dem Dunkel die Stirn geboten und bewiesen: In Hilden geht das Licht nicht einfach so aus. Es macht nur manchmal Pause.

Und die Moral von der Geschicht? Wenn’s draußen gruselig wird – einfach tief durchatmen, Handylicht an und den Mängelmelder befragen. Oder gleich den Bürgermeister. Der weiß auch nicht mehr, aber klingt beruhigend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen