Donnerstag, 28. August 2025

28.8.2025: Herbstlich durchgedreht: Wie Hilden mit Kürbis, Karossen und Kauflust die Sinne vernebelt

Wenn der Sommer sich langsam verabschiedet, die Blätter bunt werden und der erste Kürbis verstohlen vor der Haustür lauert, dann weiß der geübte Rheinländer: Es ist wieder Zeit für den alljährlichen Hildener Herbstmarkt – jenes traditionsreiche Fest, bei dem man gleichzeitig Kastanienbrot kauen, einen E-SUV probe­sitzen und am Sonntag legal Socken kaufen darf.

Am 6. und 7. September verwandelt sich die Hildener Innenstadt also wieder in eine Art Jahrmarkt für Erwachsene mit Shoppingbedarf, Gartenhunger und leichtem Oktobervorfreude-Kribbeln. Es wird geschlendert, geschnuppert, geschlemmt und – ganz neu im Sortiment – gestaunt. Denn auf dem Nové-Město-Platz kehrt die Autoshow zurück, und mit ihr rund 120 Modelle, viele davon elektrisch. Damit auch Oma Hilde mitbekommt, dass der Diesel langsam ein Auslaufmodell ist, während der Nachbar bereits geräuschlos zur Arbeit gleitet – und das mit Sitzheizung.

Veranstaltungsprofi Georg Ott, der die ganze Nummer zusammen mit seiner Firma stemmt, lässt verlauten, dass dieses Jahr alles noch schöner, bunter und herbstlicher wird. Blumendeko, kreative Stände und kulinarische Verlockungen sollen auch den letzten Marktmuffel aus dem Sessel heben. Angeblich gibt es sogar Händler, die sich trauen, direkt vor ihrem eigenen Laden aufzubauen – ein fast schon revolutionäres Konzept.

Citymanagerin Tanja de Vries verspricht gewohnt nordrheinwestfälisch-pragmatisch ein "entspanntes Einkaufserlebnis", was in Hilden ungefähr so viel bedeutet wie: Es wird rappelvoll, die Parkplätze sind ab 10 Uhr dicht, aber alle haben gute Laune, weil es Crêpes gibt und die Kinder am Stand mit den Holzflöten beschäftigt sind.

Das eigentliche Highlight aber ist – man ahnt es – der verkaufsoffene Sonntag. Am 7. September öffnen die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr, was einer kleinen kulturellen Sensation gleichkommt. Wer also sonntags normalerweise zwischen Tatort-Wiederholung und Sofaschlaf pendelt, hat hier die Chance, sich ein Paar Übergangsschuhe, eine neue Thermoskanne oder eine spontane Strickjacke zu gönnen. Und falls man dabei noch ein bisschen E-Mobilität einatmen möchte – bitte sehr: Die Autohändler stehen parat, mit glänzenden Felgen, aufgeladenen Akkus und einem Lächeln, das zwischen Ladekabel und Leasingvertrag changiert.

Wer es an diesem Wochenende also nicht in die Hildener Innenstadt schafft, verpasst nicht nur den Duft von gebrannten Mandeln und Motorpolitur, sondern auch das unbeschreibliche Gefühl, wenn sich herbstliche Dekoration, hungrige Spaziergänger und Kaufrausch zu einem einzigen flauschigen Nebel aus Konsum und Kürbis vermengen.

Hilden – wo der Herbst nicht einfach nur beginnt, sondern in Blätterteig gewickelt, mit Motoröl beträufelt und mit 19 Prozent Rabatt serviert wird.

Montag, 25. August 2025

25.8.2025: Dötzchen, Deko und Druck: Warum die Einschulung die neue Hochzeit ist

Früher bekam man zur Einschulung eine Schultüte mit ein paar Stiften, einem Radiergummi, vielleicht einem Überraschungsei – und fertig war die Laube. Heute hingegen wirkt der erste Schultag wie eine Mischung aus Hochzeitsmesse, Designer-Laufsteg und Survival-Ausrüstungstest. Der Ranzen kostet mehr als mein erstes Auto, die Federmappe hat wahrscheinlich eine bessere Garantie als mein Laptop, und der Sportbeutel ist so ergonomisch, dass er dem Kind vermutlich auch noch die Mathehausaufgaben erklärt.

Die Szene im Fachgeschäft sieht dann ungefähr so aus: Mama wählt zwischen „Rückenschonend in Pastell“ und „Superhelden-Edition mit blinkenden LED-Trägern“, Papa schluckt beim Preis und googelt heimlich, ob es irgendwo einen „Ranzen-Leasingvertrag“ gibt, und das Kind besteht darauf, dass Elsa, Stitch oder ein Einhorn auf der Brotdose prangt – sonst wird gestreikt.

Und als ob das nicht reicht, kommt noch die „Hochzeitslogik“ ins Spiel: Geschenke! Früher gab’s vielleicht einen Buntstiftkasten von der Oma. Heute wandert das i-Dötzchen durch einen Geschenkeparcours, der eher an eine Babyshower deluxe erinnert. 200 Euro für Schulanfänger-Geschenke? Kein Problem – schließlich soll der erste Schultag gleich so glamourös sein, dass Hollywood neidisch wird. Vielleicht dauert es nicht mehr lange, bis es bei „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ eine Zusatzfolge gibt: „Eine Einschulung und ein Ranzenkauf“.

Der Handel reibt sich derweil die Hände. Bei Thalia kann man den Schulzettel einfach hochladen – und zack, liegt der fertig gepackte Warenkorb bereit. Müller wirbt mit gelben Westen und „Über-Nacht-Service“ (fast romantisch, oder?), und bei Tedi gibt’s das Sparpaket: Ranzen, Turnbeutel und Federmappe für 30 Euro – vermutlich ohne eingebautes Rückenscanner-System, dafür aber immerhin günstiger als ein Kinoticket mit Popcorn.

Die Moral der Geschichte: Wer sein Kind einschult, braucht nicht nur Nerven, sondern auch ein Budgetplanungs-Excel-Sheet und im besten Fall noch ein Sparkonto. Und vielleicht ist es tatsächlich die neue Hochzeit – nur dass man hier nicht „Ja“ sagt, sondern „Na gut, nehmen wir den mit den Dinosauriern, bevor das Kind die ganze Filiale zusammenschreit“.

Und Hand aufs Herz: Wenn wir ehrlich sind, feiern wir Eltern diesen Tag doch genauso mit wie die Kinder. Nur dass die Kids in die Schule gehen – und wir in die Ratenzahlung.

Samstag, 23. August 2025

23.8.2025: Bye-bye Bonbontempel – Hildens süßer Abschied von der Mittelstraße

Manchmal merkt man erst, was einem fehlt, wenn man plötzlich nicht mehr gegen ein Schaufenster läuft, das früher in grellem Rosa um Aufmerksamkeit schrie. Ja, liebe Hildener, es ist offiziell: Die „Süßwaren-Fabrik“ an der Mittelstraße ist Geschichte. Aus, vorbei, Zuckerwatte ade. Wo einst Gummibärchen-Armeen paradierten und Lakritzstangen lasziv aus Gläsern ragten, gähnt jetzt ein Schaufenster mit dem Charme eines Zahnarztwartezimmers nach Feierabend.

Und das Beste: Selbst die Wirtschaftsförderung hat von diesem Zuckerschock nichts geahnt. „Wir sind selber überrascht“, sagt Amtsleiter Christian Schwenger. Und man fragt sich: Was hat die Süßwaren-Fabrik wohl über Nacht geritten? War es der plötzliche Puddingpreisverfall? Der globale Marshmallow-Markt? Oder hat jemand einfach zu viele Traubenzucker gekauft, und das war’s dann?

Was bleibt, ist eine Lücke – nicht nur in der Ladenzeile, sondern auch im Herzen vieler Naschkatzen. Keine Karamellduftwolken mehr, kein „Ach komm, ein Tütchen geht noch“ beim Vorbeigehen. Stattdessen stehen die Hildener jetzt ratlos vor dem ehemaligen Bonbon-Bollwerk und fragen sich: Kommt da jetzt wieder ein Handyladen? Ein Nagelstudio? Oder – Gott bewahre – einfach gar nichts?

Denn genau das ist ja das größere Drama: Die Mittelstraße kämpft wie ein Teenager mit schlechter Laune – ständig neue Leerstellen, aber keiner weiß so recht, warum. Man hofft, man diskutiert, man schiebt es auf die „Zeitenwende im Einzelhandel“, während irgendwo ein weiterer Schuhladen schließt und durch ein Café mit exakt sieben Pflanzen ersetzt wird.

Was bleibt, ist die bange Frage: Wer füllt diese süße Lücke? Vielleicht ein Pop-up-Konzept für nostalgische Kaugummis? Ein Museum für Lakritzpädagogik? Oder einfach ein Ort, an dem man sich kollektiv daran erinnern kann, wie schön das Leben war, als es noch Himbeerbonbons in Cellophan gab?

Bis dahin heißt es: Trauerarbeit leisten. Vielleicht bei einem letzten Maoam aus der Hosentasche. Oder mit einem stillen Blick durchs Schaufenster – dorthin, wo einst das Paradies war.

Freitag, 22. August 2025

22.8.2025: Eiche, Erhabenheit und ein Hauch von Lackporling – Hilden hat wieder was zum Reden

Es gibt Dinge, die verbinden Menschen auf eine Weise, wie es kein Fußballspiel, kein Schützenfest und kein gemeinsames Warten auf den 782er Bus je könnte. In Hilden ist das – Trommelwirbel, bitte – die Eiche auf dem Alten Markt. Dieser stattliche Baum ist nicht nur Schattenspender, Orientierungspunkt („Ich bin gleich bei der Eiche!“) und inoffizielles Selfie-Motiv für gelangweilte Stadtbummelnde, sondern seit Neuestem auch Zentrum einer kleinen pilzigen Panik.

Denn wie das so ist mit Lokaldramen: Sie beginnen meist unscheinbar – in diesem Fall mit einem Pilz. Kein böser Schimmel, keine Halluzinationen aus dem Feenwald, sondern der bodenständige, fast schon vernünftig klingende Lackporling. Klingt ein bisschen wie ein gescheiterter Pokémon-Charakter, ist aber tatsächlich ein Holzpilz. Und was macht der? Genau – gar nicht mal so viel. Er sitzt da, dekorativ am Stamm der Eiche, und verströmt offenbar vor allem eins: optische Unruhe und emotionales Ungleichgewicht bei besorgten Hildener\*innen.

Die Reaktion der Stadt? Lässig, professionell – ein bisschen wie ein Baumflüsterer auf Valium. Der Pilz sei ungefährlich, die Eiche hart im Nehmen, und sowieso wachse das eigentliche Übel drinnen. Also quasi wie eine Steuererklärung oder die Motivation beim Frühjahrsputz. Man sehe keinen Grund, dem Pilz den Garaus zu machen, und schon gar nicht auf Kosten des Haushaltsplans. Schließlich hat die Stadtverwaltung auch eine Verpflichtung – nicht nur gegenüber dem Baum, sondern auch gegenüber der Wirtschaftlichkeit. Und wenn der Lackporling nicht gleich die Kettensäge verlangt, bleibt er halt ein bisschen.

Bürgermeister Claus Pommer klingt in seiner Stellungnahme ein bisschen wie ein liebevoller Opa, der einem erklärt, dass der alte Gartenzwerg halt schon immer ein bisschen Moos hatte, aber trotzdem dazugehört. Die Eiche bleibe unter Beobachtung, der Zustand werde regelmäßig gecheckt, und überhaupt – man solle sich mal entspannen. Der Baum steht, der Pilz klebt, und beides zusammen ergibt anscheinend ein völlig tragbares Stadtbild mit Naturakzent.

Ob sich jetzt Hildens Kinder neue Horrorgeschichten ausdenken („Wenn du nachts nicht schläfst, kommt der Lackporling und setzt sich auf dein Hausdach!“), bleibt offen. Sicher ist aber: Wer in Hilden über Bäume spricht, spricht über mehr als nur Botanik. Hier geht es um Identität, um Herzblut, um die Frage: Was wäre der Alte Markt ohne seine Eiche? Wahrscheinlich ein bisschen weniger schattig, ein bisschen weniger ikonisch – und deutlich weniger pilzbehaftet.

Bis dahin bleibt uns nur, dem Baum viel Gesundheit zu wünschen, dem Pilz ein bisschen Diskretion – und der Stadtverwaltung ein weiteres Kapitel in der großen Chronik der kommunalen Krisenkommunikation: Pilz-Gate 2025.

Mittwoch, 20. August 2025

20.8.2025: Hilden atmet auf – die Brücke ist wieder da!

Endlich! Die monatelange Zeit der Brücken-Umwege, des orientierungslosen Umherirrens hinter der Stadthalle und der dramatischen „Ich muss jetzt wirklich da rüber!“-Momente ist vorbei. Die Holzbrücke über die Itter – jene architektonische Ikone von vielleicht sieben Metern Länge – ist wieder begehbar. Sanft schimmert das neue Holz in einem frischen Ton, fast wie der Stolz in den Augen eines frisch gebackenen Schreiners. Und die Hildener? Sie laufen drüber. Einfach so. Ohne Bauzaun, ohne Verbotsschild, ohne Indiana-Jones-Gefühle.

Es war eine schwere Zeit. Die Bohlen hatten sich über zwei Jahrzehnte heldenhaft gehalten, doch irgendwann war Schluss. Schraubenköpfe lugten frech aus dem Boden, als wollten sie sagen: „Na, tritt doch drauf, wenn du dich traust!“ Die Stadtverwaltung sagte hingegen: „Nee, machen wir lieber neu.“ Und siehe da – sie hielt Wort! Mitte August, wie versprochen, konnte der Brückenpass freigegeben werden. Das Vertrauen in die kommunale Infrastrukturpolitik hat jetzt sogar wieder eine tragfähige Grundlage. Aus Holz.

Während die alten Bohlen wohl in den wohlverdienten Ruhestand geschickt wurden (vermutlich irgendwo in einem Schrebergarten als romantischer Sichtschutz), betreten Fußgänger nun die neue Brücke wie Pilger den Jakobsweg. Nur kürzer. Und mit Aldi-Tüte statt Wanderstock. Die Itter unter ihnen plätschert sanft, die Vögel zwitschern, und irgendwo flüstert jemand gerührt: „Endlich muss ich keinen Umweg mehr gehen.“

Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für die Hildener Fußgänger. Man munkelt sogar, jemand habe zur Feier des Tages einen Apfel auf der Brücke gegessen – ganz ohne Eile. Wenn das keine Renaissance der Gemütlichkeit ist!

Bleibt nur zu hoffen, dass der neu entdeckte Stolz auf diese Brücke nicht dazu führt, dass bald Eintritt verlangt oder ein Brückenfest mit Holzbohlen-Polieren veranstaltet wird. Aber selbst dann: Die Hildener wären dabei. Denn in dieser Stadt weiß man jetzt – über die Itter kommt man. Ganz ohne Abenteuer.

Montag, 18. August 2025

18.8.2025: Wenn Hilden tanzt – dann aber richtig!

Also gut, Hilden, zieh deine bequemsten Schuhe an und polier die Tanzsohle – denn es wird getanzt, was das Parkett hält. Oder besser gesagt: was der Dr.-Ellen-Wiederhold-Platz hergibt. Der verwandelt sich nämlich am Sonntag, den 31. August, in eine riesige Open-Air-Disco für Menschen mit Rhythmus im Blut – und für solche, die einfach so tun, als hätten sie welchen. Die Veranstaltung „Hilden tanzt“ ist zurück – nicht etwa als Zombie-Apokalypse der Tanzversuche, sondern als strahlender Nachholtermin für den beim Bürgerfestival abgesoffenen Tanznachmittag. Schuld war das Wetter – typisch: Regen statt Rumba.

Doch nun ist alles bereit für die rhythmische Revanche. Von 15 bis 19 Uhr übernimmt Tanzschul-Maestro Sven Reichelt das Kommando – und wie man hört, kann er nicht nur Bachata und Discofox, sondern auch Menschenmassen motivieren, ihre motorischen Grenzen auszuloten. Jede volle Stunde ein neuer Tanz, 30 Minuten üben, dann gemeinsam tanzen – das ist wie Speed-Dating, nur mit Taktgefühl (oder der bitteren Erkenntnis, dass man keines hat).

Die gute Nachricht: Mitmachen ist erwünscht, Vorkenntnisse sind überbewertet und Blamage wird kollektiv durchgetanzt. Der Eintritt ist frei, was den Schmerz über falsch gesetzte Schritte zumindest finanziell lindert. Und weil Tanzen bekanntlich hungrig macht – besonders, wenn man nach drei Minuten schon außer Atem ist – gibt’s auch Speis und Trank. Vermutlich mit der stillen Hoffnung, dass ein paar Leute lieber essen als tanzen, damit’s auf der Tanzfläche nicht ganz so eng wird.

Ob man allein kommt, mit Freunden oder gleich mit der gesamten Patchwork-Crew – egal! Hauptsache, man ist bereit, sich auf die Mission „Tanzen ohne Netz und doppelten Takt“ einzulassen. Also, Hilden: Stell das Leben auf Disco, lass die Hüften kreisen und sag dem Alltag: Heute wird getanzt, du Spaßbremse!

Sonntag, 17. August 2025

17.8.2025: Frischer Teer und heiße Nerven - Hilden rüstet auf!

Es ist wieder soweit: Die Stadt Hilden macht ernst. Nein, diesmal geht’s nicht um den jährlichen Kampf gegen herabgefallenes Herbstlaub oder den verzweifelten Versuch, ein funktionierendes WLAN auf dem Lindenplatz zu etablieren. Es wird richtig gebaut – mit Maschinen, Absperrungen und der ganzen Asphalt-Kavallerie. Ab dem 25. August heißt es: "Rien ne va plus!" für diverse Straßen der Stadt, denn die oberste Asphaltschicht kommt runter – und eine neue drauf. Verkehrsteilnehmer*innen und Anwohner*innen dürfen sich also auf eine aufregende Mischung aus Umleitungen, Bauzäunen und dem melodischen Piepen von Rückfahrwarnsignalen freuen.

Besonders im Fokus: der Lindenplatz. Der muss komplett gesperrt werden, was nicht nur Autofahrer, sondern auch Tauben in akute Orientierungslosigkeit stürzen dürfte. Auch der beliebte Park&Ride-Parkplatz ist dicht – ein herber Schlag für all jene, die ihr Auto morgens mit einem trägen Seufzer abstellen, um sich dann in den ÖPNV zu retten. Die Uhlandstraße zwischen Schützenstraße und Hofstraße kommt ebenfalls unters Messer – Verzeihung: unter den Asphalt-Schaber. Der Rethelweg macht ebenfalls mit, genauer gesagt der Abschnitt zwischen der Walder Straße und Hausnummer 10. Wer also in Hausnummer 11 wohnt, darf sich ein bisschen wie auf einer Asphalt-Insel fühlen – mit guter Aussicht, aber wenig Anschluss.

Und als wäre das alles nicht schon genug Grund zur Vorfreude, reiht sich auch der Barlachweg in die illustre Liste der Frischgemachten ein – zwischen Menzelweg und Wendehammer wird auch hier gefräst, was das Teerzeug hält. Das Ganze dauert etwa zwei Wochen, was im Straßenbau wahlweise bedeutet: „zwei Wochen“ oder „irgendwas zwischen zwei Wochen und Weihnachten“.

Aber hey – neue Straßen bedeuten weniger Schlaglöcher, weniger Stoßdämpfer-Trauma und vielleicht sogar eine sanftere Fahrradfahrt, bei der man nicht das Gefühl hat, auf einem vibrierenden Waschbrett zu balancieren. Also, liebe Hildenerinnen und Hildener: Durchhalten, Umwege umarmen – und das Beste draus machen. Wer weiß, vielleicht wird ja auch der Baustellenlärm bald zum neuen Soundtrack des Spätsommers.

Freitag, 15. August 2025

15.8.2025: Schwimmbadwetter? Bitte mit Sonnencreme und einer Prise Hoffnung!

Es gibt sie, diese Dramen des Alltags, die keine Netflix-Serie je so spannend erzählen könnte wie das echte Leben: Die große Saison des Waldbads in Hilden. Ein Ort, an dem Chlorgeruch und Pommesfett in der Luft liegen, wo der Sommer erst dann wirklich begonnen hat, wenn jemand versucht, rückwärts vom Drei-Meter-Brett zu beeindrucken – und mit einem Bauchklatscher Geschichte schreibt.

Im Juni sah alles noch rosig aus. Sonne satt, 27.055 fröhlich planschende Menschen und ein 22. Juni, der mit 4400 Gästen fast den Eingang weggeschmolzen hätte. Man stellte sich innerlich schon auf eine Freibadsaison mit Applaus, Sonnenbrand und vollem Pommesbudget ein. Doch dann kam der Juli. Und mit ihm: das Wetter. Regen. Kühle Temperaturen. Wetterlagen, bei denen selbst die hartgesottene „Ich-gehe-bei-jedem-Wetter-schwimmen“-Fraktion eher Richtung Kuscheldecke und „Tatort“-Wiederholung abgebogen ist. Statt quietschender Badelatschen hörte man nur das stille Tropfen auf leerem Beton.

12.719 Besucher im Juli – quasi der Winterschlussverkauf unter den Freibadzahlen. In den ersten zehn Augusttagen mühten sich immerhin 2873 Schwimmwütige durch das trübe Wasser, vermutlich alle in der Hoffnung, dass der Sommer sich doch noch mal aus dem Bett schält. Die Stadtwerke blicken dennoch optimistisch in die Zukunft – was bei Freibädern bedeutet: „Hoffentlich wird’s wieder heiß, bevor die Saison vorbei ist und alle wieder Wollsocken tragen!“

Ganz anders das Hildorado. Der Hallen- und Freizeitbad-Superstar, der selbst bei Weltuntergangswetter die Leute anzieht wie Gratis-Eis im Hochsommer. Über 210.000 Besucher schon bis Anfang August. Wahrscheinlich liegen da Leute im Whirlpool, die gar nicht mehr wissen, was draußen eigentlich gerade für ein Monat ist. Während das Waldbad auf den nächsten Sonnenstrahl betet, wird im Hildorado schon die neue 50-Meter-Rutsche geplant – quasi das „Fast & Furious“ unter den Badeerlebnissen.

Vom 25. August bis 5. September macht das Hildorado dann zwar kurz Pause für Wartung, Rutschenmontage und allgemeines Becken-TÜV – aber das wird die Fans nicht abhalten. Denn seien wir ehrlich: Wer einmal den Duft von chlorhaltigem Abenteuer geschnuppert hat, der kommt immer wieder.

Und so bleibt dem Waldbad nur eins: Durchhalten. Vielleicht wird der August ja doch noch so heiß, dass sich selbst die Gummiente freiwillig Sonnencreme aufträgt. Bis dahin gilt: Badehose bereithalten, Pommesgabel nicht vergessen – und wenn's regnet, einfach mal ins Hildorado ausweichen. Da ist’s wenigstens immer Sommer.

Donnerstag, 14. August 2025

14.8.2025: Hildenhaft engagiert – Wenn der Schlauch ruft und keiner kommt

In Hilden brennt die Luft – nicht buchstäblich (hoffentlich), sondern metaphorisch. Die Freiwillige Feuerwehr hat ihre Kampagne „Hildenhaft“ in die heiße Phase geschickt, und das klingt nicht nur nach einem Slogan mit Lokalkolorit, sondern auch ein bisschen nach Superheldengruppe mit regionalem Fokus. Man stelle sich vor: Captain Atemschutz, Schläuchen-Man und Funkgerät-Fee, alle vereint im Kampf gegen Feuer, Fettspritzer und falsch geparkte Autos auf Hydranten.

Die Mission: 26 neue Freiwillige für das Jahr 2026. Also quasi „26 für 26“ – klingt fast wie ein Datingformat auf RTL II, ist aber deutlich sinnvoller. Gesucht werden keine Feuerwehr-Veteranen mit 20 Jahren Schlaucherfahrung, sondern ganz normale Menschen: Quereinsteiger, Studierende, Berufstätige, Eltern... Fehlt eigentlich nur noch die Ansprache: „Du atmest? Du hast zwei Arme? Komm vorbei!“

Besonders charmant ist dabei die Aussage: „Feuerwehr ist mehr als Blaulicht und Schlauch.“ Und spätestens hier merkt man, dass der Beruf komplett unterverkauft ist. Denn wer bei Blaulicht und Schlauch schon glänzende Augen bekommt, sollte sich festhalten – es gibt auch Teamarbeit, Technik und tiefen Zusammenhalt. Und Helme. Coole Helme. Wahrscheinlich mit Namensschild. Wer braucht da noch Netflix?

Für alle, die sich angesprochen fühlen: Einfach eine E-Mail schreiben oder am Tag der offenen Tür am 23. August vorbeischauen. Dort gibt’s nicht nur Infos, sondern vermutlich auch echte Feuerwehrleute in Aktion – und wer weiß, vielleicht darf man mal probehalber einen Schlauch halten. (Keine Garantie.)

Kurz gesagt: Wer schon immer mal was Sinnvolles tun wollte, ohne gleich Medizin zu studieren oder das Weltklima zu retten – hier ist eure Chance! Denn wie sagt man in Hilden: Sei nicht einfach heldenhaft, sei hildenhaft.

Mittwoch, 13. August 2025

13.8.2025: Hilden heizt auf: Grillverbot, Glutgefahr und glühende Friedhofskerzen – Der Sommer wird zum Pyromanen

Hilden, du flammendes Herz des Kreises Mettmann! Während wir uns mit Eiskaffee und Ventilator durch den Sommer kämpfen, verwandelt sich unsere grüne Heimat langsam in eine knisternde Zündschnur. Die Temperaturen klettern über die 30-Grad-Marke wie ein übermotivierter Eichhörnchen-Kletterkurs, und der Deutsche Wetterdienst wirft mit Warnstufen nur so um sich – „mittlere Gefahr“ beim Waldbrandindex, „hohe Gefahr“ beim Graslandfeuerindex. Klingt irgendwie wie das Bewertungssystem eines besonders pessimistischen Wetterorakels.

Aber mal ehrlich: Es ist heiß. Richtig heiß. So heiß, dass selbst der Friedhof Kerzenverbot bekommt – denn wer will schon, dass Oma Ernas Grablaterne zur spontanen Feuersbrunst führt? Auch die Zigarettenkippe, lässig und lästig aus dem Autofenster geschnippt, kann sich jetzt mit dem Titel „Brandursache des Jahres“ bewerben. Herzlichen Glückwunsch, Marlboro-Man!

Die Feuerwehr Hilden hat Ende Juli schon fleißig das Löschen geübt – auf einem Feld in Karnap, ganz ohne Grillwürstchen, dafür mit Schweißperlen und Gartenschlauch. Wahrscheinlich wurde dabei auch die „Wie erkenne ich eine glühende Grabkerze auf 100 Meter Entfernung?“-Challenge geübt. Sicher ist sicher.

Und der Bürger? Der darf jetzt kreativ werden: Grillen im Wald ist tabu – außer auf offiziell gekennzeichneten Grillplätzen, was in etwa so häufig vorkommt wie kühle Schattenplätze in der Düsseldorfer Altstadt. Auch das Auto bitte nur noch auf Asphalt parken – denn der heiße Auspuff auf trockenem Laub ist ungefähr so sinnvoll wie eine Fritteuse im Heizungskeller. Und nein, der Waldrand ist kein Aschenbecher. Zigarettenstummel gehören in die Tasche – oder einfach gleich weggelassen. Spart Geld, Nerven und möglicherweise 10.000 Quadratmeter Totholz.

Kurzum: Der Sommer in Hilden ist kein lauer Lenz, sondern eher ein nervöser Funke auf einem Benzinfass. Bleibt nur noch der Appell: Kein Feuer, kein Rauch, kein Grill – nur schwitzen, Wasser trinken und hoffen, dass wenigstens ein einziges Gewitter vorbei schaut, bevor wir anfangen, Marslandschaften zu imitieren. In diesem Sinne: Zündeln war gestern – heute ist Löschwasser sexy!

Montag, 11. August 2025

11.8.2025: Hilden kommt vorbei – Behördengang im Schlafanzug

Hilden hat’s kapiert: Wer im Jahr 2025 noch glaubt, man müsse für einen neuen Personalausweis unbedingt aus den Pantoffeln schlüpfen, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Ab sofort kommt das Bürgerbüro einfach zu Ihnen nach Hause – wie der Pizzaservice, nur ohne Käserand. Der neue „Zuhaus-Service“ richtet sich an alle, die nicht mehr so mobil sind. Also an Menschen, die gesundheitlich eingeschränkt sind, oder an jene, die schlicht wissen, dass Netflix-Pausen heilig sind.

Die Sache läuft so: Man bucht online oder telefonisch einen Termin – und dann fährt ein Sachbearbeiter, ausgerüstet mit mobilem Hightech-Equipment, direkt in die eigenen vier Wände. Egal ob Personalausweis, Meldebescheinigung oder Ummeldung – alles wird bequem auf dem heimischen Küchentisch erledigt. Selbst das digitale Passfoto kommt mit, sodass der Moment, in dem man versucht, gleichzeitig neutral zu gucken und lebendig zu wirken, nun im eigenen Wohnzimmer stattfindet.

Das Ganze wird clever organisiert: Die Stadt teilt ihre Einsätze nach Hildener Himmelsrichtungen auf. Heißt im Klartext: „Wir fahren nicht für jeden Ausweis einzeln los – wir sammeln Bestellungen, wie beim Lieferdienst.“ Bürgermeister Claus Pommer verspricht, dass Verwaltung keine Barriere sein darf, sondern da sein muss, wo man sie braucht. Offenbar auch zwischen Kaffeemaschine und Keksdose.

Einziger Wermutstropfen: Wer hofft, dass der Sachbearbeiter auch noch die Spülmaschine ausräumt oder den Hund füttert, könnte enttäuscht werden. Aber wer weiß – vielleicht heißt es irgendwann nicht mehr „Bürgerbüro“, sondern „Bürgerbutler“. Bis dahin gilt: Behördengang in Jogginghose? Offiziell erlaubt.

Samstag, 9. August 2025

9.8.2025: Die Wasserfee macht Urlaub – unfreiwillig

Es war ein heißer Tag in Hilden, die Sonne knallte vom Himmel, und die Kinder hatten nur einen Gedanken: Schuhe aus, hin zur Wasserfee auf dem Warrington Platz und rein ins kühle Nass. Doch die Wasserfee – sonst sprudelnd, lachend, quietschvergnügt – stand da wie eine beleidigte Diva. Kein Tropfen, kein Plätschern, nur betretenes Schweigen. Grund: Der Druckknopf, ihr Herzstück, wurde offenbar mutwillig lahmgelegt. Vandalismus, sagen die Experten. Vielleicht war es ein neidischer Gartenzwerg, vielleicht ein missgünstiger Regenschirm – offiziell bleibt es ein Rätsel.

Die Stadt Hilden hat sofort reagiert, Ersatzteile bestellt und die Reparatur geplant. Aber wie das im Sommer so ist: Wenn die Menschen Urlaub machen, machen auch Lieferketten Urlaub. Also heißt es für die Hildener Kids vorerst: Wasserspiele nur in der Badewanne daheim – und selbst da muss man hoffen, dass niemand den Wasserhahn sabotiert.

Und als wäre das nicht genug, hat sich auch ein zweiter Wasserspielplatz in der Stadt eine Auszeit genommen. An der Karnaper Straße fließt derzeit ebenfalls nichts, angeblich wegen einer „technischen Überprüfung“. Das klingt verdächtig nach „Wir gucken erstmal in Ruhe nach, wenn wir aus dem Urlaub zurück sind“.

Die Stadtverwaltung bittet nun alle Bürgerinnen und Bürger, sorgsam mit den Wasserspielen umzugehen. Frei nach dem Motto: „Bitte nicht kaputtmachen, sonst gibt’s wieder Trockensaison.“ Bis dahin bleibt uns nur, auf den nächsten Sommerregen zu hoffen – oder uns mit einem Gartenschlauch auf dem Balkon zu trösten.

Freitag, 8. August 2025

8.8.2025: Rußpartikel und Sandkasten-Inspektionen – Willkommen in der Sommeredition „CSI: Spielplatz“

In Monheim brennt eine Folienfabrik, die Feuerwehr ist im Großeinsatz, und während dort Schläuche spritzen und Sirenen heulen, herrscht in Hilden und Haan plötzlich Hochbetrieb bei einer ganz anderen Truppe: den Spielplatzdetektiven. Mit Einmalhandschuhen, Küchenrolle und scharfem Blick rücken sie aus, um zu prüfen, ob schwarze Rußpartikel etwa heimlich Schaukel, Sandkasten oder Wippe infiltriert haben. Die Vorstellung allein ist schon Oscar-reif: erwachsene Menschen, die sich bücken, am Rutschenrand schnüffeln und dann feierlich verkünden, dass kein gefährlicher Ruß zu sehen ist.

Die gute Nachricht: In Hilden und Haan bleibt das Spielen erlaubt. Kein Kind muss auf das Rutschen-Training verzichten, kein Sandburg-Bauprojekt wird auf unbestimmte Zeit eingefroren. In Monheim selbst sieht’s weniger fröhlich aus – dort gilt Sperrgebiet, weil PVC-Rauch sich nicht nur ungesund anhört, sondern tatsächlich Salzsäure in die Luft zaubert. Wer dort Obst im Garten hat, soll es erstmal nicht essen, wer einen Pool hat, soll das Wasser austauschen. Die Checkliste reicht von „Gartenmöbel schrubben“ über „Wäsche doppelt waschen“ bis hin zu „Sand im Sandkasten austauschen“. Kurz: Es klingt wie der Frühjahrsputz, nur mit Gasmaske.

Die Feuerwehrleute aus Hilden und Haan waren natürlich ebenfalls im Einsatz – nicht am Sandkasten, sondern direkt am Brandherd, mit Löschfahrzeugen, Einsatzleitwagen und der vollen Ladung Adrenalin. Während also die einen Flammen bekämpften, sicherten die anderen die Schaukelketten. Ein harmonisches Miteinander von Helden in Groß und Klein.

Wer jetzt denkt, das alles sei übertrieben, hat noch nie erlebt, wie empört Dreijährige reagieren, wenn der Sandkasten gesperrt wird. Manche Brände löscht man eben nicht nur mit Wasser – manchmal muss man dafür sorgen, dass das Karussell weiterdreht.

Donnerstag, 7. August 2025

7.8.2025: Zirkus reif – Hilden probt den Ausnahmezustand im Stadtpark

Hilden hat es wieder getan: Statt Sommersandalen gibt’s Jonglierbälle, statt Badesee wird der Stadtpark zur Manege – und zwar nicht für einen Netflix-Dreh über eine schräge Kommune, sondern für den *Stadtpark-Sommer*. Der „Mobile Mitmachzirkus Hilden“ hat nämlich seine Zelte (und vermutlich auch ein paar Hula-Hoop-Reifen, Diabolos und ein Dutzend gut gelaunte Animateur\*innen) auf der Wiese zwischen Kiosk und Teich aufgeschlagen. Motto: „Wir spielen wie im Zirkus“ – und das klingt ganz harmlos, bis man sich plötzlich in einem menschlichen Zirkuszelt wiederfindet und ein Vierjähriger mit erstaunlich gezieltem Pois-Schwingen einem die Frisur neu sortiert.

Der „SnackPoint“ – man muss ihn einfach mögen, wenn ein Kiosk klingt wie eine Fastfood-Alternative für Marvel-Helden – lädt zu dieser Spektakel-Reihe ein. An gleich drei Donnerstagen dürfen sich Kinder und jene, die es nie wirklich aufgegeben haben, kindisch zu sein, auf insgesamt 200 fliegende Teile stürzen. Das klingt ein bisschen nach Pfingststurm, ist aber offiziell genehmigter Freizeitspaß – und die Erwachsenen machen mit, zumindest solange der Kreislauf mitspielt und das Wetter keine artistischen Abgänge in Schlamm und Entengrütze provoziert.

Hinter den Kulissen stehen neben dem Animationsteam (aka Zirkus-Zauberwesen mit pädagogischer Lizenz) auch Ökoworld und die Spendendosenfraktion. Wer sich also fragt, wohin mit dem Kleingeld, das sonst nur Einkaufswagen frei schaltet oder Waschsalons füttert: Hier ist die Antwort! Alles freiwillig natürlich, der Eintritt ist gratis – aber wer schon mal versucht hat, einen Jonglierball aus Bio-Baumwolle herzustellen, weiß: ein bisschen Support schadet nie.

Und als wäre das alles nicht schon wild genug, kann man den Zirkus sogar zum Kindergeburtstag einladen. Ja, richtig gelesen. Eine Anleiterin kommt vorbei und macht den Garten zur Zirkusarena – vermutlich inklusive Clownsnase, Pantomimen-Schock und dem einen Kind, das danach unbedingt „in den Zirkus will und zwar für IMMER“. Für die besonders Begeisterten gibt’s gleich vor Ort auch Jonglier-Equipment zu kaufen – als ob man nicht eh schon genug Zeug im Wohnzimmer rumliegen hätte, das „pädagogisch wertvoll“ aber „extrem laut“ ist.

Fazit: Hilden macht Sommerferien wie kein Zweiter. Zwischen Gummibällen, fliegenden Regenbögen und tellerdrehenden Grundschülern verschwimmen Alter und Ernsthaftigkeit. Wer also die nächsten Donnerstage noch nichts vorhat – auf in den Park, dort wo der Alltag Pause macht und der Zirkus regiert. Nur eins sei gewarnt: Wer einmal „wie im Zirkus“ spielt, wird das Büro danach mit ganz anderen Augen sehen.

Mittwoch, 6. August 2025

6.8.2025: Hilden macht wieder auf: „Fas(s)t alles aus Papier!“ – und ein bisschen Vinyl dazu

Ende August ist es wieder so weit: Hilden verwandelt sich für zwei Tage in das Eldorado für Bücherwürmer, Sammler und all jene, die schon lange mal wieder in einem Stapel vergilbter Druckerzeugnisse wühlen wollten. Unter dem traditionsreichen Motto „Fas(s)t alles aus Papier!“ breiten Händler ihre Schätze aus – von Kinderbüchern, die noch nach den 80ern riechen, bis zu Krimis, die vermutlich spannender sind als jede Lokalpolitik. Antiquarische Raritäten stehen friedlich neben Comics, Ansichtskarten und historischen Aktien, von denen man zwar reichlich viele besitzen kann, ohne jemals reich zu werden.

Doch damit nicht genug: Neben all dem Papierkram gibt’s auch Schallplatten und Hörbücher. Sprich: Wer nicht lesen will, kann sich immerhin etwas vorlesen oder vorspielen lassen – ganz ohne Bildschirm. Für Nostalgiker ein Fest, für Minimalisten ein Albtraum. Und für alle, die beim Wort „Bücher“ nur an ihre verstaubte To-Read-Liste denken, gibt’s die beruhigende Erkenntnis: Es handelt sich um Secondhand-Ware, der ökologische Fußabdruck ist also ungefähr so klein wie der Lesefortschritt mancher Käufer.

Also, ob Sie nun auf der Suche nach einem signierten Roman, einem Postkartenmotiv aus dem Jahr 1902 oder einer Platte sind, die Sie gar nicht abspielen können: Der Büchermarkt am 30. und 31. August ist die beste Ausrede, um stundenlang zu stöbern – und dabei „nur mal gucken“ in eine vollgepackte Einkaufstasche zu verwandeln.

Montag, 4. August 2025

4.8.2025: Laterne, Laterne, Wahlplakat, wir haben gerne!

Der Sommer in Hilden hat einen ganz eigenen Soundtrack: das Ritsch-Ratsch der Kabelbinder, das sanfte Knarzen von Aluleitern und das engagierte Fluchen eines Hobby-Wahlhelfers, der versucht, ein Plakat mit dem Gesicht seines Parteichefs symmetrisch an eine Laterne zu tackern. Ja, Freunde der demokratischen Bildästhetik, es ist wieder soweit: Die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs beginnt – und mit ihr eine farbenfrohe Invasion aus Lächeln, Slogans und Photoshop.

Seit dem 3. August, Punkt Mitternacht, dürfen in Hilden Plakate gehängt werden. Und offenbar schlafen politische Überzeugungen nie, denn schon in der Nacht waren engagierte Parteimitglieder unterwegs, um sich die besten Laternenmasten zu sichern. Wer jetzt denkt: "Das klingt wie Black Friday bei Laterna Lux", liegt gar nicht so falsch. Was für den Einzelhandel der Sale ist, ist für Lokalpolitiker die Mittelstraße – heiß umkämpft und strategisch unverzichtbar.

600 Standorte hat die Stadt dafür offiziell freigegeben. Natürlich streng nach dem Prinzip der abgestuften Chancengleichheit – was ein wenig klingt wie: „Alle dürfen gleich viel, außer die Großen, die dürfen ein bisschen mehr.“ So darf die CDU 147 Mal ihre Plakatkunst präsentieren, während die Piraten sich mit 37 Mal „Arrr!“ begnügen müssen. Ob das was über die Chancen bei der Wahl aussagt? Vielleicht. Oder über die Kabelbinder-Vorräte im Lager.

Aber nicht überall darf fröhlich getackert werden. Nein, Hilden ist keine Plakat-Wildweststadt. Kurven, Kreuzungen, Ampeln, Mittelstreifen und – ganz wichtig – Bäume sind tabu. Auch Zäune von Privatleuten sind heilig. Es sei denn, man hängt sich freiwillig ein Porträt von „Bernd von der Bürgeraktion“ neben den Gartenzwerg. Geschmackssache.

Für Nostalgiker gibt es auch wieder die großen „Wesselmänner“ – das sind keine Bodybuilder, sondern übergroße Plakatflächen mit Retro-Charme und DIN-18/1-Maßen. Drei neue Standorte gibt’s dieses Jahr. Man munkelt, dass der eine oder andere Politiker dort schon mit Selfie-Stick und Ringlicht spotted wurde. „Wenn schon plakatieren, dann mit Influencer-Vibes“, lautet offenbar das neue Motto.

Übrigens: Am Wahltag selbst ist Schluss mit lustig. Da darf nicht mehr geworben, geklebt oder geschmeichelt werden. Plakatfreie Zone rund ums Wahllokal! Wer’s vergisst, bekommt vom Ordnungsamt keine Likes – sondern Post. Und spätestens eine Woche nach der Wahl muss alles wieder weg. Bis dahin kann man sich auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkauf oder beim Gassigehen durch ein Meer von Kandidaten lächeln lassen, die einem versprechen, alles besser zu machen. Außer das Plakatieren – das läuft ja schon ziemlich professionell.

Also Hilden, genieße deinen Laternen-Sommer! Und denk dran: Nicht jeder, der dir von der Laterne zulächelt, will dir nur einen schönen Tag wünschen – manche wollen deine Stimme.

Sonntag, 3. August 2025

3.8.2025: Kultur, Currywurst und Kaltgetränke – Der Hildener Büdchen-Tag in seiner ganzen Herrlichkeit

Es gibt Tage, da wacht man auf und denkt sich: "Heute wäre ein guter Tag für eine gemischte Tüte und ein kaltes Getränk am Kiosk." Und siehe da – Hilden hat genau dafür den passenden Feiertag erfunden: den Hildener Büdchen-Tag. Ein Tag, an dem der Kiosk endlich das bekommt, was er verdient – Liebe, Aufmerksamkeit und eine ordentliche Portion Kultstatus.

Was erwartet einen dort? Kurz gesagt: ein köstlicher Mix aus Herz, Heimat und Heißwurst. Wer glaubt, dass Kioske nur dafür da sind, um schnell Zigaretten oder ein Notfall-Snickers zu kaufen, wird an diesem Tag eines Besseren belehrt. Der Büdchen-Tag zelebriert den Kiosk als das, was er wirklich ist: ein sozialer Schmelztiegel, ein Mini-Marktplatz, ein kulinarisches Überraschungsei auf vier Quadratmetern.

Und natürlich gibt es Essen. Viel Essen. Die Klassiker stehen Spalier: Currywurst dampft verheißungsvoll, Waffeln duften wie Kindheit, und die gemischte Tüte bringt nicht nur Zucker, sondern auch pure Nostalgie. Wer bei Letzterer nicht sofort in Erinnerungen an Lakritzschnecken, saure Pommes und undefinierbar leuchtende Fruchtgummis versinkt, war entweder nie Kind oder hat das falsche Büdchen besucht.

Dazu gibt’s – wie es sich gehört – ein Kaltgetränk nach Wahl. Cola, Bier, Bionade oder einfach ’ne gute alte Fassbrause. Und während man da so steht, Becher in der einen Hand, Pommesgabel in der anderen, passiert das wahre Wunder des Büdchen-Tags: Man kommt ins Gespräch. Mit dem Nachbarn, mit der Frau mit dem Dackel, mit dem Mann, der behauptet, er habe hier schon 1983 seine erste Capri-Sonne gekauft.

Der Hildener Büdchen-Tag ist damit nicht einfach nur ein Fest. Er ist eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge im Leben – oder besser gesagt: an die kleinen Verkaufshäuschen, die große Freude machen. Und wer weiß? Vielleicht sieht man sich ja dort – an der Wurstbude deines Vertrauens, mit Zuckerstückchen auf der Zunge und einem Lächeln, das nach Brause schmeckt.