Hilden hat es wieder getan: Statt Sommersandalen gibt’s Jonglierbälle, statt Badesee wird der Stadtpark zur Manege – und zwar nicht für einen Netflix-Dreh über eine schräge Kommune, sondern für den *Stadtpark-Sommer*. Der „Mobile Mitmachzirkus Hilden“ hat nämlich seine Zelte (und vermutlich auch ein paar Hula-Hoop-Reifen, Diabolos und ein Dutzend gut gelaunte Animateur\*innen) auf der Wiese zwischen Kiosk und Teich aufgeschlagen. Motto: „Wir spielen wie im Zirkus“ – und das klingt ganz harmlos, bis man sich plötzlich in einem menschlichen Zirkuszelt wiederfindet und ein Vierjähriger mit erstaunlich gezieltem Pois-Schwingen einem die Frisur neu sortiert.
Der „SnackPoint“ – man muss ihn einfach mögen, wenn ein Kiosk klingt wie eine Fastfood-Alternative für Marvel-Helden – lädt zu dieser Spektakel-Reihe ein. An gleich drei Donnerstagen dürfen sich Kinder und jene, die es nie wirklich aufgegeben haben, kindisch zu sein, auf insgesamt 200 fliegende Teile stürzen. Das klingt ein bisschen nach Pfingststurm, ist aber offiziell genehmigter Freizeitspaß – und die Erwachsenen machen mit, zumindest solange der Kreislauf mitspielt und das Wetter keine artistischen Abgänge in Schlamm und Entengrütze provoziert.
Hinter den Kulissen stehen neben dem Animationsteam (aka Zirkus-Zauberwesen mit pädagogischer Lizenz) auch Ökoworld und die Spendendosenfraktion. Wer sich also fragt, wohin mit dem Kleingeld, das sonst nur Einkaufswagen frei schaltet oder Waschsalons füttert: Hier ist die Antwort! Alles freiwillig natürlich, der Eintritt ist gratis – aber wer schon mal versucht hat, einen Jonglierball aus Bio-Baumwolle herzustellen, weiß: ein bisschen Support schadet nie.
Und als wäre das alles nicht schon wild genug, kann man den Zirkus sogar zum Kindergeburtstag einladen. Ja, richtig gelesen. Eine Anleiterin kommt vorbei und macht den Garten zur Zirkusarena – vermutlich inklusive Clownsnase, Pantomimen-Schock und dem einen Kind, das danach unbedingt „in den Zirkus will und zwar für IMMER“. Für die besonders Begeisterten gibt’s gleich vor Ort auch Jonglier-Equipment zu kaufen – als ob man nicht eh schon genug Zeug im Wohnzimmer rumliegen hätte, das „pädagogisch wertvoll“ aber „extrem laut“ ist.
Fazit: Hilden macht Sommerferien wie kein Zweiter. Zwischen Gummibällen, fliegenden Regenbögen und tellerdrehenden Grundschülern verschwimmen Alter und Ernsthaftigkeit. Wer also die nächsten Donnerstage noch nichts vorhat – auf in den Park, dort wo der Alltag Pause macht und der Zirkus regiert. Nur eins sei gewarnt: Wer einmal „wie im Zirkus“ spielt, wird das Büro danach mit ganz anderen Augen sehen.
Donnerstag, 7. August 2025
7.8.2025: Zirkus reif – Hilden probt den Ausnahmezustand im Stadtpark
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