Willkommen in der Endlosschleife der Bürokratie – mit Gaststar: Kohlenmonoxid!
Die Stadt Hilden hat es wieder getan – Berufung eingelegt gegen die umstrittene CO-Pipeline der Firma Covestro. Man könnte meinen, hier läuft eine besonders zähe Netflix-Serie: „Breaking Pipe“, Staffel 16, jetzt mit einem neuen Twist: „Die Berufung!“. Doch worum geht es eigentlich? Und warum ist diese Pipeline heißer (oder besser gesagt gefährlicher) als ein unerwarteter Besuch der Schwiegermutter?
2007, als das iPhone noch ein Baby war und alle von „High School Musical“ schwärmten, wurde der Plan gefasst, eine 67 Kilometer lange Kohlenmonoxid-Pipeline zu bauen. Der Grund? Covestro wollte seine Standorte in Dormagen und Krefeld-Uerdingen verbinden. Klingt wie eine nette Idee, bis man realisiert, dass die Pipeline durch Wohngebiete verläuft – Hilden inklusive. Kohlenmonoxid ist geruchs- und farblos, also quasi das Ninjamörder-Gas. Verständlich, dass sich die Anwohner nicht gerade auf diese neue Nachbarschaftsinitiative freuen.
Seit 2009 liegt die Pipeline zwar friedlich unter der Erde, doch Gas? Fehlanzeige. Warum? Weil Klagen wie ein Schildkrötenrennen durch die Instanzen schlichen. Covestro, das Polymer-Unternehmen mit einem Faible für Optimismus, betont unermüdlich, dass diese Pipeline sicher sei. Kohlenmonoxid mit Lastwagen zu transportieren, sei viel gefährlicher. Und ja, sie haben Recht – solange der Fahrer der Lastwagen kein Mario-Kart-Enthusiast ist. Trotzdem bleibt der Widerstand hartnäckig: Anwohner, Umweltschützer und sogar Kommunen haben sich dagegen gestemmt.
Während viele Klagen 2023 abgewiesen wurden, ist Hilden nicht bereit, die weiße Flagge zu hissen. Die Stadt hat Berufung beim Oberverwaltungsgericht Münster eingelegt. Covestro hingegen bleibt entspannt und sagt: „Wir blicken der Entscheidung zuversichtlich entgegen.“ Übersetzung: „Schachmatt, Hilden – oder doch nicht?“ Der Showdown geht weiter.
Covestro betont, dass alles bestens vorbereitet ist – von Alarm- und Gefahrenabwehrplänen bis hin zu Feuerwehrübungen. Sie haben sogar eine zusätzliche Schutzmatte über die Leitung gelegt. Klingt sicher, aber die Pipeline hat immer noch keine Fans unter den Anwohnern. Warum? Weil Kohlenmonoxid eben nicht der nette Nachbar ist, der deine Pakete annimmt.
Covestro hofft, die Pipeline bis 2026 in Betrieb nehmen zu können – sofern alles nach Plan läuft. Doch „Plan“ und „Pipeline“ scheinen hier zwei sehr unterschiedliche Sprachen zu sprechen. Sprecher Przemyslaw Jedrysik betont: „Wir warten, bis alle Voraussetzungen erfüllt sind.“ Übersetzung: „Wir wissen es auch nicht genau, aber lasst uns so tun, als hätten wir die Kontrolle.“
Die CO-Pipeline in Hilden ist wie ein Familienmitglied, das du nicht eingeladen hast, aber trotzdem jeden Sonntag auftaucht. Die Anwohner sind besorgt, die Gerichte beschäftigt, und Covestro versucht weiterhin, Optimismus in die Rohre zu pumpen. Ob die Pipeline jemals Gas transportiert oder einfach zur teuersten Deko Nordrhein-Westfalens wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin: Popcorn raus – die nächste Folge kommt bestimmt!
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