Samstag, 11. Oktober 2025

11.10.2025: Hilden dreht auf: Wenn Trödel, Taktgefühl und Tütenrausch zusammentreffen

Wer am letzten Herbstferienwochenende in Hilden unterwegs ist und glaubt, er sei versehentlich in eine Parallelwelt aus Shoppinglust, Bratwurstduft und Blasmusik geraten – keine Sorge, das ist völlig normal. Es ist einfach nur wieder Itterfest. Und Trödelmarkt. Und verkaufsoffener Sonntag. Also praktisch das Bermuda-Dreieck der Freizeitgestaltung – nur dass man hier garantiert nicht verloren geht, sondern höchstens sein ganzes Geld.

Vom 24. bis zum 27. Oktober verwandelt sich die beschauliche Innenstadt von Hilden in ein buntes Kaleidoskop aus musikalischer Beschallung, kulinarischer Verführung und geordnetem Kaufrausch. Das Itterfest, benannt nach dem Flüsschen Itter (nicht zu verwechseln mit „itter itter Baby“, was man spätestens nach dem dritten Glühwein aus Versehen sagt), lockt seit Jahren Menschen aus der Umgebung in die City – vermutlich, weil dort alles geboten wird, was das rheinische Herz begehrt: ein bisschen Trubel, ein bisschen Trödel und ganz viel Gelegenheit, sich selbst zu belohnen, weil man die ersten Herbststürme überlebt hat.

Das Stadtmarketing verspricht nichts Geringeres als einen „besonderen Treffpunkt für Shopping, Genuss und Unterhaltung“. Und wann, wenn nicht am letzten Sonntag der Herbstferien, sollte man all das in einem Rutsch erledigen? Zwischen 13 und 18 Uhr kann man also entspannt durch die Innenstadt schlendern, shoppen, sich mit Kürbissuppe oder Waffeln stärken und sich von Straßenmusikern bespielen lassen – während man mit einem Auge bereits auf dem Antik- und Trödelmarkt nach der einen Vase sucht, die man garantiert nicht braucht, aber nach zehn Minuten plötzlich ganz dringend will.

Am Alten Markt und auf dem Nové-Město-Platz (Hilden goes international!) gibt es Unterhaltung für die ganze Familie – was vermutlich bedeutet: Hüpfburg für die Kleinen, Bierstand für die Großen und ein DJ, der sich todesmutig an Helene Fischer UND AC/DC wagt. Es wird gefeilscht, gefuttert, geshoppt – und das alles unter dem wohlwollenden Blick der Itter, die sich wahrscheinlich denkt: „So viele Leute waren sonst nur bei Hochwasser hier.“

Fazit: Wer am letzten Oktoberwochenende nicht in Hilden ist, hat entweder etwas Besseres vor (was schwer vorstellbar ist) oder weiß einfach noch nicht, dass es dort Glühwein, gebrauchte Bücher, Akkordeonmusik und vielleicht die neue Lieblingsjacke gibt – alles innerhalb eines Nachmittags. Und das nennt man dann wohl Multitasking auf Hildener Art.

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