Liebe Hildenerinnen und Hildener, wer dachte, Weihnachten bringt nur Geschenke für die Kinder, der irrt gewaltig. Auch die Stadtverwaltung hat ihren Wunschzettel abgegeben – und hofft auf satte 2,25 Millionen Euro Extrataler aus dem städtischen Sparstrumpf. Nur dass der Wunschzettel hier „überplanmäßige Mittelbereitstellung“ heißt und das Christkind in diesem Fall die Gewerbesteuerzahler sind.
Was ist passiert? Nun, Hilden ist teuer geworden – und das nicht, weil die Verwaltung plötzlich auf Goldstühlen sitzt oder ihre Bürostühle durch Massagesessel ersetzt hat. Nein, Schuld ist wie immer der ganz normale Wahnsinn des Verwaltungsalltags: höhere Tariferhöhungen als gedacht, mehr Krankenkassenbeiträge und eine Runde „Überraschung!“-Beihilfen, die so manchem Finanzplaner das letzte Resthaar ausfallen lassen.
Ursprünglich hatte man ganz brav mit einer Lohnerhöhung von 2,25 % kalkuliert – so viel Optimismus hätte fast für einen Preis verdient. Doch dann kam die Realität mit 3,0 % dahergewackelt, zwinkerte frech und ließ die Personalkosten kurzerhand um eine halbe Million Euro tanzen. Die gute Nachricht: Die Mitarbeiter*innen freuen sich über mehr Geld. Die schlechte: Der Haushaltsplan freut sich eher weniger.
Und weil es noch nicht reicht, haben auch die Sozialabgaben ihre Spendierhosen angezogen. Die Zusatzbeiträge der Krankenkassen kletterten nach oben, ganz ohne vorher höflich anzufragen. Als wäre das nicht genug, trudelten auch noch Rechnungen für medizinische Behandlungen ein, die den Preis eines Mittelklassewagens übersteigen – pro Fall, versteht sich. Kein Wunder, dass die Beihilfekasse jetzt hustet.
Ach ja, und dann ist da noch die Rheinische Versorgungskasse, die kurz nach Jahresbeginn ganz locker meinte: „Übrigens, wir hätten da noch ein paar Nachforderungen.“ Leider war der Haushaltsplan da schon in trockenen Tüchern, was in Verwaltungssprache etwa bedeutet: „Mist.“
Nun also die Lösung: mehr Geld. Genauer gesagt 2,25 Millionen Euro zusätzlich. Woher das kommen soll? Natürlich von den Unternehmen in Hilden, die hoffentlich ganz viele Weihnachtsgeschenke verkaufen und dadurch ordentlich Gewerbesteuer abwerfen. Ein Plan mit Risiken, aber immerhin besser als „Kuchenverkauf im Rathausfoyer“.
Am Ende entscheidet der Stadtrat, ob die Extrawünsche genehmigt werden. Und falls nicht, könnte es bald heißen: „Liebe Bürger, bringt bitte eure eigenen Stühle mit – das Heizöl sparen wir uns auch gleich.“
In diesem Sinne: Frohes Schaffen, liebe Verwaltung! Und frohes Hoffen, liebe Hildener*innen – auf stabile Einnahmen, gesunde Mitarbeitende und Haushaltsplanungen, die vielleicht im nächsten Jahr weniger nach Improvisationstheater aussehen.
Donnerstag, 18. Dezember 2025
18.12.2025: Geldregen mit Nebenwirkungen: Wie Hilden im Dezember das große Haushaltswunderland entdeckt
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen