Mittwoch, 24. Dezember 2025

24.12.2025: Grundsteuer vertagt: Hilden nimmt sich eine Auszeit vom Kassieren

Hilden, die charmante Stadt mit Herz – und Hebesatz – macht in diesem Winter mal etwas ganz Ungewöhnliches: Sie schickt keine Grundsteuerbescheide raus. Nicht, weil der Drucker kaputt ist oder das Papier alle – nein, hier geht’s um große juristische Fragen, hohe Gerechtigkeitsgefühle und eine Prise haushaltspolitischen Nervenkitzel.

Eigentlich war alles schon schön vorbereitet: Der Rat hatte 2024 entschieden, dass es ab 2026 zwei verschiedene Grundsteuer-Hebesätze geben soll – einen für Wohn- und einen für Nichtwohngrundstücke. Die Idee dahinter war nobel: Wohnraum entlasten, Mieter schützen, ein bisschen Robin Hood spielen, nur mit Steuerparagrafen statt Pfeil und Bogen. Doch dann kam – wie immer – das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen um die Ecke und sagte sinngemäß: „Moment mal, so einfach ist das mit der Gerechtigkeit nicht.“

Und schon war der Grundsteuer-Bär los.

Denn obwohl das Urteil nicht direkt für Hilden gilt, ist die Verunsicherung da. Was, wenn man jetzt Hebesätze verschickt und in einem halben Jahr heißt es plötzlich: „War leider rechtswidrig – bitte alles zurück auf Los“? Wer einmal erlebt hat, wie kompliziert es ist, Geld von einer Stadtverwaltung zurückzubekommen, weiß: Das will niemand.

Bürgermeister Claus Pommer bleibt deshalb cool wie der Winterdienst auf der Mittelstraße und sagt sinngemäß: „Erst mal gucken, was die Gerichte sagen. Und dann entscheiden wir, ob wir mit Risiko leben oder lieber alle über einen Hebesatz scheren.“

Das Ganze hat auch einen gewissen Unterhaltungswert: Denn während alle über den Jahreswechsel ihre Steuerbescheide sortieren, dürfen die Hildener*innen diesmal einen Punkt auf der To-do-Liste einfach ignorieren. Ein Hoch auf das ungewohnte Gefühl, von der Stadt mal *nicht* zur Kasse gebeten zu werden!

Aber Obacht: Die Ruhe ist trügerisch. Spätestens im April wird wieder beraten, gerechnet und vielleicht sogar diskutiert, ob man rückwirkend zum 1. Januar doch noch zuschlägt. Ein bisschen wie Weihnachtsgeschenke im April – nur teurer und ohne Schleife.

Bis dahin: Wer schon bezahlt hat, bekommt sein Geld zurück. Ein vorweihnachtliches Wunder aus dem Rathaus! Oder zumindest eine Überweisung mit Verwaltungscharme.

Hilden macht also Pause in Sachen Grundsteuer – und zeigt dabei mehr Drama-Potenzial als so mancher Serienabend. Bleibt nur zu hoffen, dass am Ende alle gerecht, glücklich und finanziell einigermaßen unbeschadet aus der Nummer herauskommen. Und dass der nächste Steuerbescheid dann wenigstens mit einem kleinen „Danke für Ihre Geduld“ kommt.

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