Montag, 8. Dezember 2025

8.12.2025: Kennzeichen-Kabarett in Hilden: Wenn Kameras zählen lernen

Willkommen im Zeitalter des „smarten Pendlerparkens“! Hilden, unsere beschauliche Stadt mit Charme, hat sich jetzt endgültig dem digitalen Fortschritt ergeben – und dabei gleich mal angefangen, Autokennzeichen zu zählen. Nicht etwa aus Langeweile oder weil die Stadtverwaltung ein geheimes Hobby fürs Nummernspiel entwickelt hat. Nein, in Hilden wird jetzt geparkt mit Kameraüberwachung. Aber ganz entspannt – ohne Strafe, ohne Big Brother, nur mit einem kleinen Schuss Science-Fiction-Flair für den Bahnfahrer von heute.

Zwei P&R-Parkplätze, zwei Kamerasysteme, null Euro Parkgebühren – klingt erstmal wie ein Schnäppchen. Die neue Technik erfasst Nummernschilder, wenn Autos kommen und gehen, „aber ohne Speicherung“ – versichert die Stadt. Das klingt ein bisschen wie: „Wir schauen dir in die Augen, aber wir merken uns dein Gesicht nicht, versprochen.“ Stattdessen erkennt das System einfach nur, dass da gerade ein Auto hereinfährt, nicht, dass es gerade Tante Erna in ihrem roten Fiat Panda ist. Beruhigend, oder?

Peter Stuhlträger (ja, der heißt wirklich so, kein satirischer Kunstgriff), erklärt das Ganze mit stoischer Gelassenheit: Die Kameras erkennen Autos und zählen sie. Nicht mehr, nicht weniger. Das ist wie früher der Schülerlotse, nur ohne Warnweste und Pfeife – und mit WLAN. Dank dieser neuen Zählkunst wissen die Stadt Hilden und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) jetzt in Echtzeit, wie viele freie Parkplätze noch da sind. Diese Informationen landen dann in der VRR-App, damit der Pendler morgens mit halb geschlossenen Augen und Kaffeebecher in der Hand schon weiß: „Yes, noch ein Platz für mich!“

Natürlich betont die Stadt bei jeder Gelegenheit: Datenschutz ist safe. Kein Mensch liest mit, kein Algorithmus schickt dein Kennzeichen an die NSA, und auch dein Auto bekommt keine Parkbewertungs-Sternchen. Es geht nur ums Zählen. Rein. Raus. Zack. Digitales Einparken für Fortgeschrittene.

Und das Beste: Das Parken bleibt kostenlos. Das ist fast so überraschend wie ein Lottogewinn ohne Los. In Zeiten, in denen man gefühlt schon fürs Atmen an der Ampel bezahlen muss, sind 213 Stellplätze am Lindenplatz und 148 an der Otto-Hahn-Straße ein wahres Geschenk des digitalen Himmels – mit Kamera, aber ohne Kasse.

Fazit: Hilden fährt jetzt auf Smart Parking ab. Kameras statt Kontrolleure, Nummern statt Nerven, und Apps statt Parkplatzsuche mit Bauchgefühl. Und während wir uns noch fragen, ob unser Auto gerade gezählt wurde, rollt Hilden langsam, aber sicher in die Zukunft. Ein Parkplatz nach dem anderen.

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