Montag, 24. Februar 2025

24.2.2025: Grundsteuer in Hilden: Warum Max jetzt mehr zahlt und Alexandra sich freut

Steuern – keiner mag sie, aber alle brauchen sie. Vor allem die Grundsteuer, die uns in Hilden 2024 rund 15 Millionen Euro in die Stadtkasse gespült hat. Schulen, Kitas, Sportplätze und Kultur – alles hängt davon ab. Doch jetzt wird’s spannend: 2025 ändert sich die Grundsteuer, weil sie bisher, laut Bundesverfassungsgericht, so gerecht war wie ein Schokoriegel in einer Geschwisterrunde – einer kriegt mehr, der andere guckt in die Röhre.

Schauen wir uns zwei Beispiele an: Max und Alexandra. Max wohnt in einem Haus in Hilden-Nord, das seit 1922 steht. Das Finanzamt hatte sein Grundstück in den 60ern mit einem Messbetrag von 29 € bewertet. Resultat? 170 € Grundsteuer pro Jahr. Alexandra hingegen hat 2022 neu gebaut, ihr Haus wurde mit 125 € bewertet – und sie musste satte 730 € zahlen. Max wohnt aber nicht in einer Ruine, sondern hat sein Haus stets renoviert. Zudem besitzt er ein viel größeres Grundstück als Alexandra. Und trotzdem zahlte er deutlich weniger. Klingt unfair? Fand das Verfassungsgericht auch.

Deshalb musste nun alles neu bewertet werden. Und siehe da: Max’ Messbetrag steigt auf 69 €, Alexandra’s sinkt auf 95 €. Das bedeutet für ihn: mehr zahlen. Für sie: Entlastung. Wer Fehler in seiner neuen Bewertung entdeckt, muss sich ans Finanzamt wenden – denn nur die dürfen daran schrauben.

Aber es wird noch spannender! Der neue Messbetrag allein bestimmt noch nicht, wie viel Grundsteuer man wirklich abdrücken muss. Dafür gibt’s den sogenannten Hebesatz, den die Stadt festlegt. Und weil die Reform Wohnimmobilien tendenziell höher und Gewerbeimmobilien niedriger bewertet, haben die Städte die Möglichkeit bekommen, mit unterschiedlichen Hebesätzen gegenzusteuern.

In Hilden hat man sich also Folgendes überlegt: Um Wohngrundstücke nicht zu sehr zu belasten, gibt’s für sie einen Hebesatz von 650 Punkten. Gewerbeimmobilien hingegen kriegen 1300 Punkte. Aber – und jetzt kommt’s – das Haushaltsdefizit ist groß, und deswegen wird die Grundsteuer insgesamt von 15 auf 17 Millionen Euro erhöht. Also: Mehr Gerechtigkeit, aber auch höhere Einnahmen für die Stadt.

Unterm Strich heißt das: Die Grundsteuerreform sorgt dafür, dass einige in Hilden mehr zahlen, andere weniger. Die Stadt hat den Hebesatz angepasst, um die neue Bewertung etwas auszugleichen – aber gleichzeitig die Einnahmen erhöht. Ob das nun alle gerecht finden? Nun ja, Steuern waren noch nie ein Thema für Begeisterungspartys. Aber immerhin: Jetzt zahlt nicht mehr Alexandra überproportional viel, während Max in seiner perfekt renovierten Altbauvilla weniger als eine Monatskarte fürs Schwimmbad abdrückt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen