Hilden – die Stadt, die niemals schläft. Oder zumindest nicht, wenn man in der Nähe des Westrings wohnt. Denn dort tobt ein Drama epischen Ausmaßes: Es geht um Parkplätze, eine neue Ampel und die ewige Frage, ob Menschen wirklich freiwillig für Parkplätze zahlen oder doch lieber die kostenfreien nutzen – Spoiler: Wir wissen es alle.
Das Vabali Spa – ein Ort der Entspannung, an dem gestresste Großstädter ihre Seelen im Dampfbad auftauen lassen, während draußen das Parkplatzchaos tobt. 500 Besucher am Tag, 315 Parkplätze, ein Wanderparkplatz mit 169 Stellflächen und jetzt soll es noch einen mit 151 weiteren geben. Das klingt für die einen nach einer sinnvollen Erweiterung, für andere wie die Grundzutat für eine waschechte Lokalpolitik-Debatte mit extra viel Schaum.
Das Problem? Die Gäste könnten sich weigern, für die kostenpflichtigen Spa-Parkplätze zu zahlen und stattdessen die kostenlosen Wanderparkplätze kapern. Überraschend ist das nicht – die wenigsten Menschen denken beim Saunabesuch: "Hach, ich gebe mein Geld nicht nur für heiße Steine, sondern auch für einen Parkplatz aus."
Und dann wäre da noch die Kreuzung…
Westring/Schalbruch – ein Ort, an dem nicht nur Autofahrer, sondern vor allem Radfahrer gerne mal unfreiwillig eine Pause einlegen – dank Unfällen. Sechs verletzte Radfahrer in zwei Jahren, drei Unfälle im letzten Jahr. Lösung der Stadt: eine Ampel. Reaktion der Bürger: geteilter als ein perfekt geschnittenes Sushi-Röllchen.
Manche fürchten die zusätzliche Lärmbelastung durch anfahrende Autos an der Ampel, andere wünschen sich stattdessen einen Kreisverkehr – was die Stadt allerdings kategorisch ausschließt. Vermutlich, weil Hilden nicht Monaco ist und Kreisverkehre hier eher als urbaner Deko-Exzess betrachtet werden.
Was passiert mit der Geschwindigkeit? Die Bürger wollen eine Reduzierung, die Verwaltung hält dagegen: Statt runter auf 30 km/h soll es rauf auf 70 km/h gehen – weil der Westring Teil des Hildener Rings ist, der den Verkehr in der Stadt entzerren soll. Das klingt ein bisschen so, als würde man in einer überfüllten Sauna einfach noch ein paar Eukalyptusaufgüsse drauflegen, um das Problem zu lösen.
Natürlich gibt es auch eine finanzielle Seite: Die Vabali Spa GmbH & Co KG soll sich an den Stellplätzen und der Umgestaltung der Kreuzung beteiligen. Damit wird Wellness in Hilden quasi zur Spendenaktion für sichere Straßen.
Was lernen wir daraus? Wo Menschen parken, da entstehen Dramen. Wo Ampeln aufgestellt werden, gibt es hitzige Debatten. Und wenn es um Geschwindigkeit geht, ist Hilden die Stadt, die zwischen Yoga-Entschleunigung und Vollgas auf 70 km/h schwankt.
Bleibt nur eine Frage: Kann man in der Sauna eigentlich auch politische Diskussionen führen? Falls ja, bräuchte es dort dringend einen eigenen Parkplatz – aber bitte kostenfrei!
Dienstag, 25. Februar 2025
25.2.2025: Hilden, das neue Las Vegas: Ampeln, Parkplätze und ein Hauch von Drama
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