Hilden – das Venedig des Stillstands, das Epizentrum der automobilen Verzweiflung, das Bermudadreieck für pünktliche Ankünfte. Wer schon einmal versucht hat, sich auf den Autobahnen rund um Hilden fortzubewegen, weiß: Hier fließt nichts, außer vielleicht die Tränen der Pendler. Die aktuelle Staubilanz des ADAC bestätigt, was wir alle längst geahnt haben: NRW ist Stauland Nummer 1 – und Hilden ist mittendrin, statt nur dabei.
Die Zahlen sprechen für sich – oder besser gesagt: Sie schreien vor Schmerz. Die A3 zwischen Köln und Oberhausen kommt auf satte 175 Staustunden pro Autobahnkilometer. Die A46, die sich liebevoll zwischen Düsseldorf und Wuppertal quält, bringt es auf 147 Staustunden pro Staukilometer. Das bedeutet im Klartext: Wer hier unterwegs ist, sollte sich nicht wundern, wenn er die Kindheit seiner Enkel verpasst.
Doch warum ist das so? Nun, der ADAC hat eine einfache Erklärung: Jahrzehntelange Vernachlässigung der Verkehrsinfrastruktur. Oder anders gesagt: „Ach, das hält schon!“, dachte man sich wohl, während sich die Schlaglöcher zu Kratern entwickelten, die selbst die NASA für potenzielle Mondlandungen in Betracht ziehen könnte. Jetzt ist der Sanierungsbedarf gewaltig, und die Baustellen blühen wie Frühlingsblumen – leider ohne den angenehmen Duft.
Die Autofahrer, die täglich von Baustelle zu Baustelle hoppeln, haben längst eine neue Art der Fortbewegung entwickelt: den „Baustellen-Hopping-Modus“. Dieser besteht aus drei Stufen: Erst Wut, dann Resignation, schließlich der Versuch, das Beste daraus zu machen – vielleicht ein neues Hobby, wie Stricken im Auto oder das Erlernen einer neuen Sprache über Hörbücher. Bis man die Strecke Hilden-Düsseldorf geschafft hat, ist man locker fließend in Mandarin.
Der stauintensivste Tag des Jahres war laut ADAC übrigens der 9. Oktober – der Mittwoch vor den Herbstferien. Wer an diesem Tag in NRW unterwegs war, hatte vermutlich genug Zeit, um sämtliche Podcasts der letzten fünf Jahre nachzuhören oder sich ein inneres Mantra gegen den Verkehrswahnsinn zuzulegen: „Ich bin ruhig, ich bin gelassen… oh, da vorne blinkt wieder einer ohne zu fahren!“
Und die Aussichten? Nun ja, der Verkehrsexperte des ADAC bringt es auf den Punkt: „Bauzeit bleibt Stauzeit.“ Eine beruhigende Nachricht für alle, die noch auf ein Wunder gehofft hatten. Also, liebe Hildener Autofahrer, rüstet euch weiterhin mit stahlharten Nerven, einer XXL-Thermoskanne Kaffee und der mentalen Bereitschaft, das Auto vielleicht einfach als Zweitwohnung anzumelden.
Hilden, du schöne Stadt des Stillstands – wer hier ankommt, hat wahrlich Ausdauer bewiesen!
Freitag, 7. Februar 2025
7.2.2025: Hilden, die Stadt des ewigen Staus – Ein humorvoller Blick auf die Staubilanz
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