Freitag, 7. November 2025

7.11.2025: Mit Ranzen und Ritterrüstung – Wie Hildens Grundschüler die Stadtgeschichte erobern

Vergesst Hogwarts, Hilden ist das wahre Zentrum für Magie – zumindest, wenn man sich ansieht, was Grundschulkinder dort im neuen Schuljahr 2025/2026 so treiben. Während andere Kids sich morgens noch schlaftrunken durchs Mathebuch kämpfen, schlüpfen Hildener Viertklässler in die Rolle von Mini-Historikern, bewaffnet mit Neugier, Fragen wie „Was ist eigentlich eine Kornbrennerei?“ und vermutlich klebrigen Fingern von der Frühstückspause.

Das Projekt nennt sich „Hilden-AG“ und ist so etwas wie „Indiana Jones für Grundschüler“, nur mit weniger Peitsche und mehr Museumspädagogik. Ins Leben gerufen wurde das Ganze von Thomas Bernhardt, der nicht nur einen Faible für Stadtgeschichte hat, sondern auch für den Bildungsauftrag mit Augenzwinkern. Mit Unterstützung des Rotary Clubs Hilden-Haan und Partnern wie dem Wilhelm-Fabry-Museum und dem Stadtarchiv geht’s für die kleinen Zeitreisenden auf Entdeckungstour durch die heimische Historie.

Dabei erfahren sie Dinge, die selbst eingefleischte Hildener beim Frühschoppen noch nicht wussten. Zum Beispiel, dass Wilhelm Fabry nicht etwa ein neuer Influencer ist, sondern der Vater der deutschen Chirurgie. Oder dass die berühmte Gabelung in Hilden nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt ist, sondern fast schon ein spiritueller Ort für alle, die sich gern mal entscheiden müssen – links zur Eisdiele oder rechts zur Schule?

Besonders beliebt: Die Geschichte rund um die Hexen vom Jaberg. Ein bisschen Grusel, ein bisschen Mittelalter – das zieht immer. Und spätestens, wenn die Kinder lernen, dass Hildens letzter Heimweber ein echtes Original war (vermutlich mit kratzigem Wollpullover), sind sie Feuer und Flamme für alles, was nach „früher war alles anders“ klingt.

Im Stadtarchiv dürfen sie sogar einen Blick hinter die Kulissen werfen – was vermutlich bei manchen das Bild einer gigantischen Schatzkammer aus alten Tagebüchern, vergilbten Fotos und staubigen Geheimnissen auslöst. Tatsächlich geht’s dort allerdings gesitteter zu, aber das muss ja niemand wissen.

Und das Beste: Die Hilden-AG kostet die Schulen keinen Cent. Einfach anmelden, mitmachen und losstöbern. Möglich macht’s ein eigens eingerichtetes Anmeldeportal – wobei man sich fragt, ob da auch Anmeldungen in altdeutscher Schrift akzeptiert werden. Man will ja historisch korrekt bleiben.

Fazit: Während anderswo Grundschüler noch an Buchstabentafeln lutschen, reisen Hildener Kinder durch die Jahrhunderte, als wäre es das Normalste der Welt. Und wer weiß – vielleicht schreibt einer von ihnen in 100 Jahren selbst einen Artikel über das geheimnisvolle Projekt von 2025. Wahrscheinlich dann mit dem Titel: „Als Opa noch Ritter spielte und das WLAN ausfiel.“

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